Hallo! Ich wollte mich auch mal wieder zu dem Thema äußern.
Mir geht es ähnlich wie Wuseljule. Ich bin überhaupt nicht der Typ, der schnell wütend wird, aber das passiert häufig wenn Unwissende zu dem Thema mir Tipps geben wollen. Jeder, der diese Krankheit hat, hat sich damit besser auseinandergesetzt als die meisten Leute in seiner Umgebung und auch die meisten Hautärzte (leider). Trotzdem meinen regelmäßig wildfremde Menschen, ein Wunderheilmittel zu kennen, weil ja ihre Cousine das auch hat und damit super geheilt wurde. Ich habe in meiner "Neurodermitis-Laufbahn" nahezu jedes erdenkliche Mittel ausprobiert und es ist sehr frustierend 1. von Fällen erzählt zu bekommen, die wesentlich milder waren und so "geheilt" werden konnten und 2. sich etwas von Leuten erzählen zu lassen, die keine Ahnung von der Krankheit haben.
Ich werde häufig von Anderen (meistens Ärzten) dafür verlacht, wenn ich erzähle dass ich die Neurodermitis inzwischen nur noch homöopathisch und systemisch behandele. Common sense: "Dann kannst du es auch gleich bleiben lassen." Es ist nun aber so, dass die konventionelle Medizin ebenfalls keine Lösung für das Problem kennt und sowieso reine Symptom-Bekämnpfung betreibt. Ich kann aber Drea gut verstehen, die erst einmal Linderung braucht und sich jetzt gar keinen Kopf um Ursachen machen kann.
Zur Stressdiskussion: Stress ist bei mir der Hauptauslöser für Schübe. Ich wickel Stress nach außen hin sehr ruhig ab, verarbeite ihn allerdings über meine Haut. Haut ist Kommunikation. Ihr mögt es für Stuss halten, aber seit ich angefangen habe, gezielter die Systeme und Strukturen aufzulösen, mit denen sich mein Geist und meine Körper nach außen schützen wollen und einfach klarer kommuniziere, was mich bewegt, geht es mir mit der Neurodermitis wesentlich besser. Nach diesem Ansatz trifft die Aussage "Neurodermitis ist eine psychische Krankheit" zu und ich würde mal die gewagte These aufstellen, dass das auf fast alle Krankheiten zutrifft. Ich hoffe, ihr könnt mir folgen.
raldus hat geschrieben:Im Gegensatz zu einer Anlage, die ich nicht habe, habe ich auch eine Psyche. Bauen kann ich keine.
Doch, ich denke schon. Wir gestalten unsere Realität zum größten Teil selbst und ich denke, dass diese Krankheit und die Einschränkungen die damit einhergehen, ein Weg des Körpers sind, das eigene Innerste gegen die Außenwelt zu schützen. Das klingt jetzt wohl sehr kryptisch. Es scheint absurd und ich kann da nicht für andere sprechen, aber zumindest von mir weiß ich inzwischen, dass die Neurodermitis neben den ganzen furchtbaren Symptomen ein Mittel meines Körpers ist/war, um es mir mit einigen Dingen bequemer zu machen.
Was will mein Körper, was er sich über die Neurodermitis holt? -> Schutz meiner innersten Gefühle und Gedanke, ich bringe eine Barriere zwischen mich und die Außenwelt.
-> Aufmerksamkeit. Das ist sicherlich von Person zu Person unterschiedlich, aber ich nehme dieses Gejucke bei mir selbst auch ein Stück weit als selbstverletztendes Verhalten wahr. Es fällt mir schwer, mir das einzugestehen aber solche Muster lassen sich eigentlich immer auf den tiefen Wunsch nach Aufmerksamkeit zurückführen. Die meisten Neurodermitiker haben erstaunlicherweise vor allem an den Stellen Wunden, die auch für Außenstehende zu sehen sind. Ich möchte nicht behaupten, dass da ein Zusammenhang bestehen muss, halt es aber durchaus für möglich.
Hoffentlich ist verständlich, was ich mit diesem wirren Post sagen will. Allen eine gute Besserung!