Roh-Vegan und 80-10-10

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
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Vampy
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Beitrag von Vampy » 17. Jun 2014 21:18

ha, hab doch noch ne Erklärung gefunden; hatte das also doch nicht komplett falsch in Erinnerung:
In diesem Artikel wird bewusst von isolierter Fruktose gesprochen, so dass nicht alle Lebensmittel, die Fruchtzucker enthalten unter Generalverdacht gestellt werden dürfen. Insbesondere Obst zählt zu den protektiven Lebensmitteln, das auf einem vollwertigen Speiseplan nicht fehlen sollte. Gerade in Früchten mit einer optimalen Genussreife ist der Fruktosegehalt zwar relativ hoch; er wird jedoch zusammen mit unterschiedlichsten Ballaststoffen und sonstigen sekundären Pflanzenstoffen aufgenommen, so dass die Wirkung des Fruchtzuckers aus Obst sich völlig anders auswirkt als isoliert zugesetzte Fruktose.
http://blog.bfsdiät.de/isolierte-frukto ... tsproblem/
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Chris
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Beitrag von Chris » 17. Jun 2014 21:54

illith hat geschrieben:
Chris hat geschrieben:
illith hat geschrieben:sorry, falls es hier schon erwähnt wurde, aber: was haben die 80/10/10er und allgemein low-fattistInnen eigentlich gegen fett? also jetzt unabhängig von der hohen kcal-dichte? (die könnte man ja leicht kompensieren)
naja finde ich jetzt weniger, wie willst du die den kompensieren?
indem man weniger isst? ;) oder wenn man zb zunehmen muss/will, würde die hohe energiedichte sogar ein deutlicher vorteil sein.
also jemand, der zunehmen muss/möchte, für den ist mMn 80-10-10 extrem schlecht geeignet. Wobei ich dieser Ernährung generell negativ gegenüberstehe. Man hat einen gewissen "Speicher" an Kohlenhydraten in den Muskeln und der Leber, wenn dieser einmal randvoll ist, ist es für den Körper nurnoch eine unnötige Belastung, weitere Kohlenhydrate zu essen, insbesonder Fruktose.

Ich verstehe daher auch nicht, wie man es als Sportler schafft, sich so zu ernähren, ohne extreme Verdauungsprobleme zu bekommen. 2000-3000 Kalorien lasse ich mir da maximal eingehen, alles darüber sehe ich als sehr problematisch :wuerg:

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illith
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Beitrag von illith » 18. Jun 2014 01:57

Phoenix hat geschrieben:Was gerne von den Low-carb-Anhängern ignoriert wird: auch Proteine verursachen einen Insulinrelease. Das hat sich aber anscheinend noch nicht wirklich 'rumgesprochen oder wird gepflegt ignoriert, weil's nicht ins Weltbild passt.
das hab ich jetzt auch noch nie gehört. und auch nicht gespürt. (ich nehme mal an, dass der sehr gering ausfällt)
Vampy hat geschrieben:@ill
o-saft ist doch meistens aus Konzentrat, und wird dann mit wasser aufgefüllt.
ka, ich kauf grundsätzlich keinen konzentratsaft (und direktsaft ist jetzt auch nicht so der exot)
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illith
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Beitrag von illith » 18. Jun 2014 02:06

Vampy hat geschrieben:ha, hab doch noch ne Erklärung gefunden; hatte das also doch nicht komplett falsch in Erinnerung:
In diesem Artikel wird bewusst von isolierter Fruktose gesprochen, so dass nicht alle Lebensmittel, die Fruchtzucker enthalten unter Generalverdacht gestellt werden dürfen. Insbesondere Obst zählt zu den protektiven Lebensmitteln, das auf einem vollwertigen Speiseplan nicht fehlen sollte. Gerade in Früchten mit einer optimalen Genussreife ist der Fruktosegehalt zwar relativ hoch; er wird jedoch zusammen mit unterschiedlichsten Ballaststoffen und sonstigen sekundären Pflanzenstoffen aufgenommen, so dass die Wirkung des Fruchtzuckers aus Obst sich völlig anders auswirkt als isoliert zugesetzte Fruktose.
http://blog.bfsdiät.de/isolierte-frukto ... tsproblem/
das würde doch aber auch nur die sache bestätigen, dass das 'drumherum' des zuckers entscheidend ist... *grübel* also ein verarbeitetes produkt mit zugesetztem zucker könnte ja theoretisch auch ballaststoffe und sowas enthalten
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Beitrag von illith » 18. Jun 2014 03:17

hier wird das mit dem fett ganz anschaulich erklärt und noch einiges mehr - ob das jetzt alles legit ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen (tl;dw: fett legt sich wie ein glibbschiger film um die kohlenhydrate, so dass das insulin das nicht richtig zu packen kriegt und auch nicht vernünftig in die zellen transportieren kann, wodurch immer mehr davon von der bauchspeicheldrüse rausgeballert wird)

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schwarz
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Beitrag von schwarz » 18. Jun 2014 08:22

Ach ja, zugesetzte Fruktose in Convenience-Produkten hatte ich irgendwie ausgeblendet und nur an reines Fruktosepulver gedacht, insofern ist das Argument, dass niemand Fruktosepulver pur zu sich nimmt, natürlich hinfällig :laugh:

Allerdings fehlt mir bei dem Blog-Artikel und Deinem Einwand die Relevanz zum Thema "80-10-10/RT4 und intestinale FI"?
Die Mengen an Obst und somit an Fruktose, die bei beiden Ernährungsformen konsumiert werden, sind derartig hoch, dass es ohne Weiteres zu gesundheitlichen Problemen kommen kann und ja auch kommt, wie man sieht. Da spielt die Tatsache, dass es sich nicht um isolierte Fruktose handelt, keine Rolle, zuviel ist nunmal zuviel.
Man muss sich nur mal ansehen, wieviel Fruktose in den verschiedenen Obstsorten steckt.
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Beitrag von .u. » 18. Jun 2014 09:13

Exakt, @schwarz.


illith hat geschrieben:(tl;dw: fett legt sich wie ein glibbschiger film um die kohlenhydrate, so dass das insulin das nicht richtig zu packen kriegt und auch nicht vernünftig in die zellen transportieren kann, wodurch immer mehr davon von der bauchspeicheldrüse rausgeballert wird)
Verstehe ich das richtig: Die Aussage ist, dass Fett zusammen mit KH den Insulinspiegel in die Höhe treiben würde?
Meine bisheriger Informationsstand sagt das Gegenteil: Brot, z.B., immer schön mit "Butter" essen - Fett beschäftigt die Verdauung und macht, dass der Blutzuckerspiegel nicht so schnell ansteigt, weil die Carbs nur nach und nach aufgespalten werden.

Das mit dem Film um die Kohlenhydrate (und dieser Schlussfolgerung) macht schon deshalb keinen Sinn, weil die Kohlenhydrate sich ja in dem Moment, wo sie mit dem Fett zusammen sind, noch im Verdauungssystem befinden müssten - und da wäre ein Fettfilm gut/ nicht schlimm, weil langsamere Freisetzung (Verdauungsenzyme müssen ja erst mal ran).
[Es kann also sein, dass sich ein Fettfilm um die KH-haltige Nahrung legt, die Schlussfolgerung wäre aber eine andere.]

Wenn die resultierende Glucose dann ins Blut gelangt, sind es die einzelnen Moleküle, die die Membran passieren. Umgeben von Fettmolekülen würden die niemals da durch passen, das geht doch gar nicht.
Und das Fett wird ja unabhängig auch verdaut, also aufgespalten in Glyzerin und Fettsäuren. Zumal Fett ja im Gegensatz zu Glucose nicht über das Blut transportiert wird, da es nicht wasserlöslich ist.
In dem Moment, wo Glucose in Zellen aufgenommen wird, ist sie also gar nicht mit Fett zusammen.
(Vom Darm aus wird Fett in die Lymphe aufgenommen; von dort gelangt es allerdings auch ins Blut.)
...But the stars we could reach were just starfish on the beach.

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Beitrag von .u. » 18. Jun 2014 10:03

Hier ist das Froböse-Video zu Fruchtzucker und Rohkost, was ich eigentlich gesucht hatte.
Er sagt sogar Ende: Mehr als der eine Apfel am Tag darf es wirklich nicht sein. :D
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Madame Himbeere
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Beitrag von Madame Himbeere » 18. Jun 2014 18:15

hm, also ich beschäftige mich mit dem Thema auch schon seit einiger Zeit, und wusste auch nie so recht "soll ich, oder soll ich nicht". Ich habe auch schon viel negatives gelesen, aber eben auch sehr sehr viel positives. Ich kenne auch Freelee und Kristina wie Wuseljule sie schon am Anfang des Threads vorgestellt hatte.
Ich trinke jetzt immer morgens einen großen Smoothie mit min.3 Bananen + Apfel/Mango/was ich gerade da habe + TK Himbeeren + Handvoll Spinat vom Bioland Marktstand + Zimt (das ja angeblich den Insulinspiegel reguliert) und mittags Rohkost in Form eines großen gem. Salats oder so. Also auf keinen Fall in dem Maß wie es Kristina/Freelee machen. Abends esse ich dann meine Hauptmahlzeit, Kartoffeln oder VK-Reis. Damit fahre ich sehr gut.. wenn ich es tatsählcih wegen Arbeit/Studium so einhalten kann.

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chestnut
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Beitrag von chestnut » 20. Jun 2014 16:39

Ich stehe dieser Ernährungsform eher skeptisch gegenüber, auch wenn ich es gerne mal ausprobieren würde. Ich hatte/habe aber hormonelle Probleme aufgrund zu niedriger Fettzufuhr und jetzt, wo sich das bei mir endlich halbwegs normalisiert, möchte ich nicht mit einer low-fat-Ernährung anfangen.

Eine Frage hätte ich und ich wäre froh, wenn mir die jemand beantworten könnte:
Eigentlich herrscht ja beim Gewicht verlieren/halten/zunehmen das Prinzip "calories in vs. calories out". Warum sollte das bei high carb/low fat nicht so sein? Es geht einfach nicht in meinen Kopf, wie man 3000+ kcal konsumieren soll und Gewicht VERLIERT.

@Madame Himbeere: Ich wusste gar nicht, dass Zimt den Insulinspiegel reguliert. Vielleicht ist es ja ein Signal meines Körpers, dass er gefühlt nach einem halben Kilo Zimt am Tag verlangt. :laugh:

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