Roh-Vegan und 80-10-10

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
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somebody
Küchenadept
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Beitrag von somebody » 21. Apr 2015 10:04

Als mittel- bis langfristige Ernährungsweise für durchschnittliche Menschen halte ich 80-10-10 leider nach wie vor für äußerst problematisch, da meines Wissens belastbare positive medizinische Beurteilungen fehlen und da ein großer Teil der diese Ernährungsweise praktizierenden Menschen erfahrungsgemäß nicht auf ausreichende Zufuhr relevanter Mikro- und Makronährstoffe achtet.

Vertretbar halte ich diese Ernährungsweise nur als kurzfristige Kur oder über einen Kurzfristzeitraum hinaus nur bei konsequenter Zufuhr der relevanten Mikro- und Makronährstoffe.
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Effiwentvegan
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Beitrag von Effiwentvegan » 21. Apr 2015 12:26

Nullpositiv hat geschrieben:
Effiwentvegan hat geschrieben:Jede einzelne Zelle unseres Körpers besteht aus? GLUKOSE.
Nein.
Oh. Echt nich? My bad...
Haben Veganer eigentlich auch Schmetterlinge im Bauch?

AIL
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Beitrag von AIL » 21. Apr 2015 16:20

somebody hat geschrieben:Als mittel- bis langfristige Ernährungsweise für durchschnittliche Menschen halte ich 80-10-10 leider nach wie vor für äußerst problematisch, da meines Wissens belastbare positive medizinische Beurteilungen fehlen und da ein großer Teil der diese Ernährungsweise praktizierenden Menschen erfahrungsgemäß nicht auf ausreichende Zufuhr relevanter Mikro- und Makronährstoffe achtet.
Das ist eine äußerst merkwürdige Begründung.

Was soll denn den Leuten, die sich so ernähren, deiner Meinung nach passieren, dass du es als "äußerst problematisch" erachtest?

Keine positive medizinische Beurteilung? Was ist mit McDougall? Barnard? Greger? Esselstyn? Alles renomierte Ärzte, die genau so eine Ernähung nahelegen.

Und wie kommst du darauf, dass bei einer Ernährung, die ganz konkrete Vorgabe bezüglich der Makronährstoffe macht, die praktizierenden Mensche nicht darauf achten würden?

Ich hab' früher auf garnix geachtet und hatte keinerlei Plan von Makronährstoffzusammensetzung und Micronährstoffquellen.
Jetzt kann ich, bei fast Allem was ich esse, mit relativ hoher Genaugkeit die Makronährstoffzusammensetzung schätzen. Und nach Quellen für Micronährstoffe gefragt, kenne ich zu auch sehr vielen eine Antwort.

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Schokomonster
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Beitrag von Schokomonster » 21. Apr 2015 17:02

Ich verstehe den Sinn dieser Art Ernährung nicht, ernährt man sich vegan mit viel Getreide, Obst und Gemüse, dann ist das doch kohlenhydrahtreich.
Warum müssen es 80% Kohlenhydrahte sein? Außerdem verstehe ich die großer Einschränkung von Fetten und Eiweißen nicht.
10% Fett sind bei 2000kcal 21,5g Fett, Eiweiß ca. 49g. Beides ein bisschen knapp, finde ich.

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Iustinianus
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Beitrag von Iustinianus » 21. Apr 2015 17:59

Die knallen sich ja mindestens 3000 kcal rein und dann ist das schon nicht mehr so knapp. Wenn ich ehrlich bin, dann habe ich mich auch ein bißchen von freelee und diversen anderen 80-10-10-Youtubern inspirieren lassen. Aber bei mir ist das eher 75-15-10, damit die Proteinzufuhr etwas erhöht ist und im Gegensatz zu denen esse ich deutlich mehr Gekochtes. Und mit viel Gemüse, Pseudogetreide und so einem Kram zu dem ganzen Obst, ist die Versorgung mit Mikronährstoffen hervorragend. Wobei das bei denen auch vollkommen in Ordnung ist. Das ist schon recht durchdacht, was die praktizieren. Und die lassen sich ja auch dauernd bei Ärzten durchchecken. Allein schon um ständig die Testergebnisse in die Kamera halten zu können.

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somebody
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Beitrag von somebody » 21. Apr 2015 22:58

@AIL
@Iustinianus

Bereits Suche mit das Datenkrake Schweinchenglück fördert bei Eingabe von 80-10-10 und kritik OR critics viele kritische deutsch- und englischsprachige Erfahrungsberichte und Meinungen zu Tage. :)

PS, da vorhin leider in Eile:

Ein befreundeter Arzt erwähnte, er habe Patientinnen mit Vitamin-, etc-Mangel durch vermutlich nicht durchdachte Rohkosternährung. Es wird anscheinend oft munter Rohkost drauflos gefuttert, ohne sich vorher Gedanken zu machen, ob so der Nährstoffbedarf gedeckt wird. Ist vergleichbar mit vielen VeganerInnen, die Selbstverständlichkeiten wie B12 ignorieren. Natürlich nicht repräsentativ, aber es stimmt nachdenklich.

Übrigens, oder bilde ich mir das ein, wirken viele Menschen, die sich angeblich seit Jahren 80-10-10 etc ernähren, optisch älter als die sind?

Andere Frage, in Freelees Forum sollen angeblich kritische Postings gelöscht werden. Kann das jemand bestätigen?
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Wuseljule
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Beitrag von Wuseljule » 22. Apr 2015 10:27

somebody hat geschrieben: Andere Frage, in Freelees Forum sollen angeblich kritische Postings gelöscht werden. Kann das jemand bestätigen?
Gelesen habe ich das irgendwann auch mal. Allerdings habe ich noch nichts Konkretes gesehen, d. h. ich habe kein Beispiel.
Aber ich habe sie ja auch aus allen Feeds / Abos etc. entfernt. Bekomme nichts Aktuelles mit.
Und alles ist jetzt. Es ist alles alles jetzt.

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Iustinianus
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Beitrag von Iustinianus » 22. Apr 2015 12:29

@somebody: Freelee ist natürlich ein Extrembeispiel. Die hat schon eine gewaltige Klatsche. Aber es gibt ja unzählige Möglichkeiten, das Konzept umzusetzen. Und damit natürlich auch es zu verkacken. Irgendwelche Einzelmeinungen von Ärzten und Betroffenen halte ich daher nicht für Aussagekräftig.

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somebody
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Beitrag von somebody » 22. Apr 2015 14:38

@Wuseljule

Vielen Dank für Deine Antwort, Wuseljule. :) Das Thema bleibt in jedem Fall interessant.
Lustig momentan Banana Girl vs Bikini Girl. ;)
http://www.dailymail.co.uk/news/article ... court.html

@Iustinianus

Vielen Dank für Deine Antwort, Iustinianus. :) Lehne das Konzept nicht prinzipiell ab, es muss jedoch, wie ich gestern schrieb, auf konsequente Zufuhr der relevanten Mikro- und Makronährstoffe geachtet werden. Mit anderen Worten, genaue Planung einschließliche Aminosäuren und eventuell zusätzliche Nahrungsergänzungen neben B12 und den üblichen Verdächtigen. Natürlich sind die bei den Ärzten landenden Mangelfälle kein Grund zur prinzipiellen Ablehnung. Es stehen schlicht weniger Nahrungsmittel zur Bedarfsdeckung zur Verfügung. Mir sind 4 Kilo Gemüse und Obst täglich zu viel, besonders die häufigeren Toilettengänge nerven, wenn zwischendurch auch mal gearbeitet werden muss. Unbehagen hinsichtlich 80-10-10 Rohvegan bleibt, solange keine repräsentativen Forschungsergebnisse vorliegen.
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Veggie Vanny
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Beitrag von Veggie Vanny » 22. Apr 2015 19:23

Ich selbst ernähre mich nicht 80-10-10, aber ich finde man kann aus der Einstellung einiges mitnehmen! Zum Beispiel, dass Kohlenhydrate leider oft zu unrecht verpönt werden, und dass man Obst immer vor dem eigentlichen Essen zu sich nehmen sollte, weil es im magen sonst gärt.
und noch so Kleinigkeiten kann man daraus mitnehmen. Jeder darf ja zum Glück selbst entscheiden, was er aufnimmt und was er sein lässt =)
Aber seit dem ich 80-10-10 kenne, könnte ich denen Leuten an die Gurgel springen, die sich Low Carb ernähren =D
http://www.demlebenlauschen.de.tl

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"Es war nichts anwesend, was meine Hoffnung hätte nähren können. Nichts."

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