Omega3 & Entzündungen

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
Kartoffelgauner
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Beitrag von Kartoffelgauner » 23. Nov 2014 13:06

Klar, danke.

Ohne Beschwerden gleich zu Supplementen in Sachen Omega 3 zu greifen, hielt ich auch für übertrieben. Bei zu vielen Recherchen im Internet kann man sich schon verunsichern lassen. ;)

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raldus
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Beitrag von raldus » 2. Dez 2014 14:04

Im dm gibt es von "Gesundes Plus" nun auch vegane Omega-3 aus Leinöl Pillen.
Mit dabei sind B6, B12 und Vitamin E. 1000mg wenn ich mich recht erinnere. Ich war etwas in Eile.
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Vampy
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Beitrag von Vampy » 2. Dez 2014 17:12

die gibt's schon länger: http://www.dm.de/de_homepage/dasgesunde ... pseln.html
kosten 2,95€
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Beitrag von raldus » 8. Dez 2014 15:32

Übrigens, lieber BB, was hälst du eigentlich von folgender These?

Der Mythos von den gesunden Fetten

Veganer sind im Durchschnitt aufgrund des schlechten Omega-3 zu Omega-6 Verhältnisses bei normaler Ernährung eher Anfällig für koronare Herzerkrankungen, rheumatoide Arthritis und Arteriosklerose als Omnivore wenn die Gesamtfettmenge beider Gruppen gleich ist und die Rahmenbedingungen wie Sport und Gewicht ebenfalls?

Ausgehend vom Abschnitt "Fett": Pflanzenfresser

Caldwell Esselstyn predigt z.B. fast vollständigen Verzicht auf Fett. Egal ob Pflanzlich oder Tierisch. Wobei er ja auch damit vorhandene Gefässverschlüsse "heilen" möchte

Ich finde die Überlegung nicht uninteressant.

Was denkst du darüber?
(OK, man muss die These höchstwahrscheinlich noch weiter präzisieren. Aber ich denke du weißt worauf ich hinaus will. Ich kann mich leider erst am späten Abend intensiv mit sowas befassen. Ich bin aber gespannt auf deine Meinung.)
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Beitrag von AIL » 8. Dez 2014 16:03

In dem Artikel steht ja nur lapidar:

"Fett, das von Nüssen, Saaten, Soja, Avocados und Oliven kommt, schütze vor Krankheiten"
Welche Krankheiten sollen das sein und welche Mechanismen wirken dabei?

Als esselstynisch geprägter Low-Fat-Jünger würden mich die Argumente, die dagegen sprechen, definitiv interessieren. Undzwar durchaus im Detail und nicht als so eine allgemeine Aussage.

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Beitrag von raldus » 8. Dez 2014 16:06

Kommt ja noch. Keine Sorge.

Das Wichtige ist in dem Artikel unter dem Abschnitt Fett in grün hervorgehoben. Aber das ist auch nur eine These. Aber garnicht so einfach wegzuwischen.

Bodybuilder wird da bestimmt noch mitreden. Hoffe ich.

Die Passage:
Richtig kompliziert wird es bei den Omega-6 (Linolsäure LA, Arachidonsäure – AA, weit verbreitet in pflanzlicher Nahrung) und Omega-3-Fettsäuren (Alpha-Linolsäure – LNA, Eicosapentaensäure – EPA und Docosahexaensäure – DHA) Veganer nehmen viel mehr von ersteren und zu wenig von den zweiten auf, dabei sollte das Verhältnis 2:1 bis hin zu 4:1 sein (63). Dies wiederum erhöht das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall für Veganer!
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Beitrag von BodyBuilder » 9. Dez 2014 02:44

raldus hat geschrieben:...Caldwell Esselstyn predigt z.B. fast vollständigen Verzicht auf Fett...
Immerhin empfiehlt er nur fast den vollständigen Verzicht auf Fett, denn einen kompletten Fettverzicht ja schlecht predigen, angesichts der gut dokumentierten Wichtigkeit der essentiellen Fettsäuren.
Beispielsweise könnte ohne die essentiellen Omega-3-Fettsäuren das Gehirn und auch das ganze restliche Nervensystem weder aufgebaut noch erhalten werden. Nervenbahn-Myelin besteht zum Großteil aus Omega-3-Fettsäuren. Ohne Zufuhr mindestens einer der Omega-3-Fettsäuren über die Ernährung kann Myelin weder aufgebaut noch erhalten werden. Im Falle unzureichender Zufuhr wären folglich neurologische Probleme eine erwartbare Folge.
Das war jetzt nur ein Grund von vielen für Omega-3-Fettsäuren. Ohne Omega-6-Fettsäuren ginge es übrigens auch nicht. Selbst die so "ungeliebte" (aus Omega-6-Linolsäure biosynthetisierte) Arachidonsäure ist unverzichtbar, beispielsweise für die Fortpflanzungsfähigkeit und auch zur Abwehr von Krankheitserregern. Dass ein Überschuss ebenfalls unerwünscht ist, steht auf einem anderen Blatt.

Die "nicht-essentiellen" Fettsäuren (1-fach ungesättigte und gesättigte Fettsäuren) haben trotz fehlender Essentialität eine wichtige Bedeutung für die Ernährung. Steroidhormone (einschließlich Sexualhormone) benötigen sie und die Eigensynthese ist ohne Zufuhr über die Nahrung deutlich unter dem Bedarf. Auch die Vitamin-D-Eigensynthese bei Sonnenbestrahlung der Haut erfolgt nur bei ausreichenden Mengen dieser beiden Fettsäure-Gruppen in der Nahrung.

Das Hautbild lässt sich ebefalls über die Fette in der Nahrung beeinflussen. Es gibt zwar einen sehr starken genetisch bedingten Faktor dabei, aber innerhalb der jeweiligen genetischen Disposition lässt sich durch unterschiedliche Fettaufnahmen durchaus beeinflussen, ob die Haut eher fettig, trocken oder sogar "vertrocknet" erscheint. Dabei spielen die gesättigten und einfach ungesättigten Fettsäuren eine wesentliche Rolle. Omega-6- und noch viel mehr Omega-3-Fettsäuren beeinflussen auch die Weichheit der Haut. Nicht nur zu wenig ist schlecht (fehlende Flexibilität der Haut), auch zu weich ist schlecht (Neigung zu Blutergüssen und Blutungen).

Angesichts der ganzen Einflüsse erscheint eine betont fettarme Ernährung nur in sehr speziellen Sonderfällen angeraten.

Welche prozentualen Karorien aus Fett kommen sollte, da streiten sich die Gelehrten.
Die Ansichten reichen von "10% Fett" (low fat) bis "50% Fett" (low carb).
Da sich all diese Gelehren trotz ihrer wissenschaftlichen und akademischen Titel nicht einig werden, kann ich auch nicht die ultimative Antwort geben. Mir scheint aber der Bereich einer prozentualen Kalorienaufnahme über Fette im Bereich 20% bis 30% der Nahrungskalorien ein ganz guter Mittelweg zu sein, ohne echten Beleg dafür. Ich denke, dass kommt dann auch auf die individuelle Konstitution an, ob etwas mehr oder etwas weniger für die betreffende Person besser passt.

Aber wohl gemerkt: Beim optimalen prozentualen Fettanteil sind sich die Gelehrten am wenigsten einig. Da kann ich jetzt auch keine neuen "ultimativen Erkenntnisse" präsentieren. Ist also eher basierend auf einer eigenen "Mittelwertbildung" verschiedener Ansichten dazu.

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Beitrag von raldus » 9. Dez 2014 07:52

Da hast du dich aber geschickt ums Thema gedrückt, BB.

Ein Omnivorer der das meiste Fett gesättigt aufnimmt hatves doch sehr leicht O3 zu O6 in ein gutes Verhältnis zu bringen, wo hingegen der Veganer erstmal sein O6 erstmal neutralisieren muss. Und in jeder pflanzlichen O3 Wielle ist ein satter Anteil O6. Deshalb macht Kokosfett ja auch Sinn. Ist halt gesättig und haut einem nicht noch mehr O6 um die Ohren.
Rapsöl mag für Omnivore gut, aber für Veganer zu viel O6 sein.
Genau wie Du es sagst.
Und was ist die Konsequenz daraus?
Veganer haben fast keine Chance auf ein gesundes O3 zu O6 Verhältnis.
Rohköstler und Omnivore schon.

Die Wichtigkeit von Fetten hast du herausgestrichen. Ungesättigte Fette sind wichtig. Da kommt man aber als Durchschnittsveganer ohne Probleme auf die notwendige Menge.
Es kommt aber eben nicht NUR auf die Gesamtmenge an sondern eben auch auf die Zusammensetzung der essentiellen Fette. Fokus auf O3/O6. Seit es Getreide gibt nimmt der Mensch viel mehr O6 auf als früher. Und da kommt ein wenig Paleo mit ins Spiel. In jeder Theorie steckt auch irgendwas wahres.

Dr. Esselstyn hat extreme Methoden für einen extremen Anspruch: Heilen, nicht vorbeugen. In diesem Kontext kann man da nicht viel gegen sagen.

Ein anderer Faktor wäre noch Cholesterin.

Und das sind die Grundlagen für die These.
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Beitrag von BodyBuilder » 9. Dez 2014 10:22

raldus hat geschrieben:Ein Omnivorer der das meiste Fett gesättigt aufnimmt hatves doch sehr leicht O3 zu O6 in ein gutes Verhältnis zu bringen, wo hingegen der Veganer erstmal sein O6 erstmal neutralisieren muss.
Ja, das sehe ich auch so.
raldus hat geschrieben: Und in jeder pflanzlichen O3 Wielle ist ein satter Anteil O6.
Das stimmt schon, bis auf eine Ausnahme: Leinöl. Da ist zwar ein O6-Anteil dabei, aber von einem "satten Anteil" weit entfernt. Allein mit Leinöl könnte man sein 6zu3-Verhältnis auch nicht in einen günstigen Bereich bringen, aber diesmal anders herum: Es wäre zu viel O3 und sogar zu wenig O6.
Es geht also schon auch für Veganer, sich genau mit den angezielten Anteilen der ganzen verschiedenen Fettsäuren zu versorgen. Allerdings bedarf das schon ein bisschen der gezielten Auswahl von Lebensmitteln, sonst ist man sehr schnell weg von den angezielten Fettsäure-Verhältnissen.
Weil es eben durchaus geht, auch jedes gewünschte Verhältnis im 6zu3-Verhältnis im optimalen Fenster zu erreichen, würde ich es auch nicht ganz so pessimistisch formulieren.
Den Satz
Veganer haben fast keine Chance auf ein gesundes O3 zu O6 Verhältnis.
würde ich also jetzt nicht so direkt unterschreiben. Bedarf aber der Planung.
raldus hat geschrieben: Dr. Esselstyn hat extreme Methoden für einen extremen Anspruch: Heilen, nicht vorbeugen. In diesem Kontext kann man da nicht viel gegen sagen.
Ja, sehe ich auch so.
raldus hat geschrieben: Ein anderer Faktor wäre noch Cholesterin.
Schon,
kommt aber darauf an, wie Du das meinst:
Viele Leute verbinden mit "Cholesterin" einfach nur "ist schlecht". Das stimmt aber nicht. Cholesterin ist lebensnotwendig, ebenso wie deren Transport-Lipoproteine HDL und LDL.
Für alle 3 gilt:
Zu viel ist schlecht, aber zuwenig ist auch schlecht!
Aber genau den zweiten Teil dieses Satzes vergessen viele eben.

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Beitrag von raldus » 9. Dez 2014 10:37

BodyBuilder hat geschrieben:Weil es eben durchaus geht, auch jedes gewünschte Verhältnis im 6zu3-Verhältnis im optimalen Fenster zu erreichen, würde ich es auch nicht ganz so pessimistisch formulieren.
Den Satz

Veganer haben fast keine Chance auf ein gesundes O3 zu O6 Verhältnis.

würde ich also jetzt nicht so direkt unterschreiben. Bedarf aber der Planung.
Kaum jemand nutzt NUR Leinöl und kaum jemand lebt ohne Getreide. Deshalb ist es so schwer.
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