Veganismus aus gesundheitlichen Gründen?

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
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Iustinianus
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Beitrag von Iustinianus » 2. Sep 2014 12:02

Akayi hat geschrieben:Du sagst tatsächlich in einem Beitrag gleich fünf mal "Harvard", nur werden davon die Argumente nicht besser (Qualität ergibt sich leider nicht aus dem Namen einer Universität). Gerade die Ergebnisse aus Harvard werden nämlich leider immer wieder teils bewusst, teils aufgrund mangelndern wissenschaftlicher Asubildung falsch wiedergegeben.
Ich erwähne einmal im einleitenden Absatz Harvard und danach jeweils bei der Angabe der wissenschaftlichen Einrichtung, wo die verlinkten Ergebnisse erstellt worden sind. Das als störend zu empfinden bleibt jedem selbst überlassen. Aber ich kann an einer sachlichen Beschreibung der Herkunft nichts verwerfliches erkennen.

Ich habe mich bewusst für eine solche Universität und mit ihr verbundenen Einrichtungen entschieden, weil in diesem Thread und vielen anderen Stellen des Forums pauschal behauptet wird, dass Tierprodukte vom Grunsatz her nicht schädlich sind und es keine nennenswerten Wissenschaftler gibt, die etwas gegenteiliges behaupten. Insbesondere Milch wird an unzähligen Stellen als gesundheitlich unbedenklich dargestellt und Einwände dagen als Eso-Kram ohne jeglichen seriösen Beleg abgetan. Und diese generelle Behauptung stimmt einfach nicht!
Akayi hat geschrieben: Keine der Studien - und das war der Kritikpunkt - verweist auf eine vegane Ernährung; das sagst Du ja selbst. Statt rotem Fleisch, kann man nämlich problemlos weißes Fleisch essen.
Ausgangspunkt war, dass generell tierische Produkte in einem normalen Rahmen gar nicht schlimm sind und es keine seriösen Wissenschaftler gibt, die das Gegenteil behaupten:
Vampy hat geschrieben: bei kippen ist aber auch erwiesen, dass sie schädlich sind, egal ob Krankheit oder nicht. bei tierprodukten gilt erstmal, dass sie für normale menschen in vernünftigen menschen nicht nachteilig sind (ob vorteilig lass ich mal dahingestellt). es ist einfach quatsch, präventiv was wegzulassen, weil man später irgendwie Probleme damit kriegen könnte. das ist wie glutenfreie Ernährung für völlig gesunde, es ist einfach überflüssig.
HelLo hat geschrieben:@Iustinianus: Kannst du die Namen dieser Mediziner, Biochemiker, Ernährungswissenschaftler, usw. nennen und evtl. auch Quellen angeben bzgl. der Begründungen und wissenschaftlichen Belege?
Mir sind nämlich auch keine bekannt, was natürlich nichts über deren Existenz aussagt.
Darauf bin ich eingegangen und dafür habe ich jetzt auch examplarisch einige Belege gebracht. Das keine der genanten Studien auf eine vegane Ernährung hinweist, stimmt natürlich. Sollten sie auch gar nicht. Es führt nur irgendwann zwangsläufig darauf hinaus, wenn für immer mehr tierische Produkte Hypothesen aufgestellt und Belege geliefert werden, dass ihr Konsum mit (teilweise sogar erheblichen) Risiken verbunden ist.

Denn nicht nur Milch und rotes Fleisch gerät zunehmend in die Kritik, sondern auch der Verzehr von Fisch. Dank Schwermetallen und Plastikpartikeln in den Weltmeeren sowie weiteren bedenklichen Substanzen bei der Aquakultur, wird es zunehmend schwer, akzeptablen Fisch zu finden. Abgesehen davon gibt es sogar Wissenschaftler, die generell tierisches Protein aus vielerlei Gründen für bedenklich halten. Die sind allerdings bislang noch nicht in einer nennenswerten Anzahl vorhanden, auch wenn es sich um interesaante Ansätze handelt.

Und wenn man diese Erkenntnisse ernst nimmt und trotzdem noch tierische Produkte zu sich nehmen möchte, dann geht das natürlich in einem gewissen Rahmen immer noch. Gelegentlich Hähnchenfleisch aus akzeptabler Biohaltung und ein bißchen Farbstoff aus Schildläusen dürfte wohl nur ein geringes Risiko in sich bergen.
Akayi hat geschrieben: Aus den Links z.B.: "The study did not find any association between overall milk or dairy product intake and ovarian cancer." Und diese Stelle ist beispielhaft, denn trotz dieser Aussage wird diese Seite immer wieder erfolglos in Diskussionen als Beispiel für den vermeintlich wissenschaftlichen Beleg der Schädlichkeit von Milchprodukten dargestellt.
Und das ist ein Paradebeispiel dafür, wie man Zitate komplett aus ihrem Kontext reißt, um damit etwas belegen zu wollen, was dort gar nicht so steht. Hier mal das Zitat eingebettet in seinen originalen Zusammenhang:

"A recent pooled analysis of 12 prospective cohort studies, which included more than 500,000 women, found that women with high intakes of lactose—equivalent to that found in 3 cups of milk per day—had a modestly higher risk of ovarian cancer, compared to women with the lowest lactose intakes. (15) The study did not find any association between overall milk or dairy product intake and ovarian cancer. Some researchers have hypothesized, however, that modern industrial milk production practices have changed milk’s hormone composition in ways that could increase the risk of ovarian and other hormone-related cancers. (16) More research is needed."

Das sieht schon deutlich anders aus. Zumal ich bei der Verlinkung dieses Textes überhaupt nicht behauptet habe, dass dort der Konsum von tierischen Produkten butalstmöglich verdammt wird. Ich wollte damit zeigen, dass dort Forschungen und Hinweise über die Schädlichkeit von tierischen Produkten sehr ernstgenommen werden und als seriös eingestuft werden. Sonst würden sie ja entsprechende Ergebnisse nicht aufgreifen, selbst solche Forschung betreiben und daraus Schlüsse ziehen.

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 2. Sep 2014 12:34

Ich denke niemand hat in Abrede gestellt, dass es Hinweise in die Richtung gibt. In sehr vielen Fällen, sind dass aber leider Fehlinterpretationen und dabei gehäuft Fehlinterpretationen der Ergebnisse aus dem Hause HARVARD (!). Vermutlich weil der Name auch Leuten geläufig ist, die die Foschung eben nicht ausreichend einordnen können q.e.d. Zudem habe ich auch die PR Abteilungen der Unis im Visier, die die Forschungsergebnisse gerne mal in eine solche Richtung frisieren.

Der Vorwurf mit dem "aus dem Zusammenhang reißen" ist unbegründet, das war damit in keiner Weise beabsichtigt. Der Satz bringt es lediglich auf den Punkt, wie wenig solche forschung mit Veganismus zu tun hat und wird geflissentlich von denjenigen überlesen, die versuchen mit HARVARD Ergebnissen zu punkten.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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Iustinianus
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Beitrag von Iustinianus » 2. Sep 2014 13:07

Akayi hat geschrieben:Ich denke niemand hat in Abrede gestellt, dass es Hinweise in die Richtung gibt.
Das wird doch hier ständig gemacht. Darauf zielte auch meine Argumentation ab. Das es Studien oder sonst irgendwelche Belege dafür gibt, dass Vegane Ernährung zweifelsfrei das gesündeste Überhaupt ist, habe ich nie behauptet. Ich wollte lediglich zeigen, dass Wissenschaftler daran forschen und auch entsprechende Ergebnisse erzielen, dass der Konsum von tierischen Produkten zu Krankheiten führen kann. Und das genau habe ich getan.
Akayi hat geschrieben: In sehr vielen Fällen, sind dass aber leider Fehlinterpretationen und dabei gehäuft Fehlinterpretationen der Ergebnisse aus dem Hause HARVARD (!). Vermutlich weil der Name auch Leuten geläufig ist, die die Foschung eben nicht ausreichend einordnen können q.e.d.
Du unterstellst mir die Hypothese "Es gibt Wissenschaftler, die vegane Ernährung empfehlen." und willst mir damit irgendwelche Fehlinterpretationen von Ergebnissen unterjubeln, die ich nie vorgenommen habe. Und diesen murksigen Ansatz noch dafür zu verwenden, mir zu unterstellen, ich könnte Forschung nicht richtig einordnen, ist eine Frechheit. Du drehst es dir einfach so zu Recht, wie du es gerade haben willst. Das du diese Art der Unterstellung auch noch am Ende mit einem "q.e.d." abschließt, ist zwar sehr unterhaltsam, aber macht es nicht besser. So etwas in einem Forum unter Privatpersonen zu verwenden ist eh vollkommen albern.
Akayi hat geschrieben: Der Vorwurf mit dem "aus dem Zusammenhang reißen" ist unbegründet, das war damit in keiner Weise beabsichtigt. Der Satz bringt es lediglich auf den Punkt, wie wenig solche forschung mit Veganismus zu tun hat und wird geflissentlich von denjenigen überlesen, die versuchen mit HARVARD Ergebnissen zu punkten.
Und schon wieder. Ich habe das nie mit einer Empfehlung von Wissenschaftlern für Veganismus in Zusammenhang gebracht, sondern damit, dass tierische Produkte nicht wie hier ständig behauptet, von allen seriösen Wissenschaftlern als unbedenklich eingestuft werden. Und was ich mit diesem verlinkten Text deutlich machen wollte, habe ich hinreichend erklärt. Und du kannst noch so oft auf Harvard rumreiten und es groß schreiben, dass ändert dran auch nichts.

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FromZeroToVegan
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Beitrag von FromZeroToVegan » 2. Sep 2014 17:07

Akayi hat geschrieben:Aus den Links z.B.: "The study did not find any association between overall milk or dairy product intake and ovarian cancer." Und diese Stelle ist beispielhaft, denn trotz dieser Aussage wird diese Seite immer wieder erfolglos in Diskussionen als Beispiel für den vermeintlich wissenschaftlichen Beleg der Schädlichkeit von Milchprodukten dargestellt.
Achtung, Halbwissen:
Ich glaube, das Motto "alles in Maßen" trifft auch hier zu (wenn man ein Omni ist, versteht sich). Ich glaube nicht, dass einen 500g Joghurt pro Woche umbringen, genauso wenig wie ich mir vorstellen kann, dass eine Frikadelle ab und zu tödlich ist. Was die Geschichte der Menschheit angeht, würde ich kühn behaupten, dass da Fleisch noch eher seinen Platz hat als Milchprodukte.
Wenn ich natürlich jeden Tag Käse, Joghurt, Milch, Fleisch, Fisch und Co in rauhen Mengen zu mir nehme, ja dann wirds wohl ungesund.

Also mal so pauschal gefragt (führe mir den entsprechenden Thread gleich zu Gemüte): kritisiert ihr die China-Study weil sie als "Bibel" der Veganer gehypt wird oder lehnt ihr sie generell ab?
Wer nichts weiß, muss alles glauben.

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 2. Sep 2014 19:56

und die ganzen Studien, die ergeben, dass fleisch so furchtbar schädlich wäre, werden meist mit rotem fleisch/wurst gemacht; und hinterher ist dann die aussage "Studien haben bewiesen, dass fleisch ungesund ist". das ist aber quatsch. sieh auch hierzu http://docfood.info/freispruch-fuer-rotes-fleisch/
Think, before you speak - google, before you post!

Nappi
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Beitrag von Nappi » 3. Sep 2014 10:04

FromZeroToVegan hat geschrieben:Achtung, Halbwissen:
Ich glaube, das Motto "alles in Maßen" trifft auch hier zu (wenn man ein Omni ist, versteht sich).
Das sehe ich ähnlich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein geringer tierischer Anteil in der Ernährung aus gesundheitlicher Sicht von großer Bedeutung wäre. Das ist nur mein persönlicher Eindruck. Ob das so ist oder nicht, ist mir aber auch irgendwie egal, da der gesundheitliche Aspekt für mich keine Rolle gespielt hat. Dahingehend wichtiger war mir, dass eine vegane Ernährung nicht grundsätzlich gesundheitsschädlicher ist eine omnivore.
peanut butter for president :)

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VegSun
möchte das nicht.
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Beitrag von VegSun » 10. Sep 2014 20:37

Ich hab da mal ne blöde Frage......

Ich find die entsprechende Studie gerade nicht, aber es gibt so ne Studie die besagt, das Antioxidantien sogar den Gegenteiligen Effekt haben könnten und Krebs fördern, was ja durch gesunde ernährung verstärkt wird. Wie kann das sein ? Kann man da wirklich davon aushgehn das da irgendwas dran sein könnte , wie kommt denn sowas zustande ?
"Ein Mathebuch ist der einzige Ort , wo es normal ist 52 Wassermelonen zu kaufen."

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