Veganismus aus gesundheitlichen Gründen?

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
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FromZeroToVegan
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Veganismus aus gesundheitlichen Gründen?

Beitrag von FromZeroToVegan » 30. Aug 2014 10:03

Hallo und willkommen!

Ich bin auch noch ganz neu :)

Was mir gerade wieder besonders ins Auge stach: für dich sind es auch primär ethische Beweggründe, die dich zum Veganismus geführt haben, oder?
Ich komme mir ja schon richtig schlecht vor, weil das für mich gar nicht im Vordergrund steht. Also nicht, dass wir uns falsch verstehen, ich finde die Massentierhaltung zum Kotzen, ja. Aber das wusste ich auch schon alles, als ich noch munter Fisch, Fleisch, Milch und Co konsumiert habe. Ich bin über mich selbst entsetzt, dass das Wissen um die Missstände mir nicht ausreicht und ausgereicht hat, auf vegan umzustellen. Was stimmt nur nicht mit mir?! :ugh:
;)
Wer nichts weiß, muss alles glauben.

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Rena
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Beitrag von Rena » 30. Aug 2014 10:14

Genaugenommen "stimmt" alles mit dir, denn so geht es doch der absoluten Mehrheit.
Im Grunde wissen doch alle wie Massentierhaltung aussieht und futtern munter weiter.
Wer garniert ist zu doof zum anrichten.

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mashisouk
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Beitrag von mashisouk » 30. Aug 2014 10:33

Das hört sich ja fast so an, als gäbe es "gute" und "schlechte" Veganer.
Ist der Gute nur jemand, der aus rein ethischen Gründen auf Tierprodukte verzichtet?
Eine sehr gute Freundin von mir ist eher zufällig Veganerin: Sie verträgt keine Milchprodukte, sie hat keinen Schimmer, wie man Fleisch zubereitet (sie ist die schlechteste Köchin unter der Sonne und ihre Eltern leben vegetarisch, so daß die auch als Kind nicht mit Fleisch in Berührung kam) und Honig findet sie eklig.
Ist sie jetzt eine schlechtere Veganerin als jemand, der sagt: "Hach, der Verzicht fällt mir schwer. Ich würde ja gerne Fleisch etc essen, aber aus ethischen Gründen verkneif ich es mir."
Wie bein vielen anderen Dingen so finde ich auch hier: "Wichtig ist, was hinten raus kommt" (alte Politikerweisheit)
Wegen dir stirbt kein Tier (bitte jetzt nicht der Spruch mit der Windschutzscheibe oder der Hinweis auf die Tierchen auf die man aus Versehen tritt) und deshalb ist alles gut.
Sei ganz du selbst!
Außer du kannst ein Einhorn sein - dann sei ein Einhorn

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FromZeroToVegan
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Beitrag von FromZeroToVegan » 30. Aug 2014 11:20

mashisouk hat geschrieben:Das hört sich ja fast so an, als gäbe es "gute" und "schlechte" Veganer.
Ganz ehrlich? So kommt es mir manchmal vor.
Ich weiß nicht, ob das dann die Hardcore-Veganer sind, aber manchmal habe ich schon den Eindruck, dass jemand wie ich eben kein vollwertiger Veganer ist, weil für mich das Tierleid nicht der ausschlaggebende Punkt ist.
Generell stimme ich dir aber vollkommen zu!
Wer nichts weiß, muss alles glauben.

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Anders
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Beitrag von Anders » 30. Aug 2014 11:25

Ich denke schon, dass die Motivation für eine Tat eine Rolle bei deren Bewertung spielt.
So in etwa "Wichtig ist nich, was du tust, sondern, warum du es tust."
Wenn ich kein Fleisch esse, weil es mir nicht schmeckt, mir aber alles ethische, ökologische und soziale daran total egal ist, ich trotzdem kein Problem mit Massentierhaltung usw. habe, es das etwas anderes, als wenn ich empathisch auf diese Probleme reagiere.
Das sagt schon etwas über den Charakter eines Menschen aus, finde ich.
"Meine Utopie ist gar nicht so weit weg, hab ich verstanden. Denn sie wohnt sehr wohl in meinem Kopf, somit in meinem Handeln." - Sookee

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BlackLP
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Beitrag von BlackLP » 30. Aug 2014 12:08

Ich würde da nicht in gut und schlecht unterteilen.

Aus ethischer Sicht ist es natürlich besser, wenn es einem dabei um die Tiere geht.

Geht es aber um die Verantwortung gegenüber dem eigenen Körper, ist der gesundheitliche Aspekt wohl besser.

Also kommt es nur darauf an wie man es dreht, wer nun der gute oder der schlechte Veganer ist. Richtig ist auf jeden Fall beides! Also würde ich sagen, es ist richtig, Veganer zu sein, egal ob ein Guter oder ein Schlechter :D

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sojaböhnchen
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Beitrag von sojaböhnchen » 30. Aug 2014 12:32

die Gründe, keine tierische Produkte zu essen sind vollkommen sekundär. Den Tieren ist es doch letztendlich egal, warum sie nicht geschlachtet oder ausgebeutet werden. Also bitte keine Differenzierung zwischen guten und schlechten Veganern.

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Anders
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Beitrag von Anders » 30. Aug 2014 12:35

Ich würd´s auch nicht unbedingt in "gut und schlecht" unterteilen.
Nur sehen, dass es unterschiedliche Motivationen gibt.

@sojaböhnchen:
Das sehe ich anders.
Die Gründe sind mithin sehr entscheidend. Wenn rein gesundheitliche oder gar nur ästhetische o.ä. Gründe ("Schmeckt mir halt nicht") ausschlaggebend sind, ist es keine grundsätzliche Haltung, die Tierleid zu verhindern versucht. Insofern ist es hier wesentlich einfacher möglich, andere Formen der Ausbeutung und Unterdrückung weiterhin zu praktizieren. Wenn dir z.B. Fleisch nicht schmeckt, hindert dich das ja nicht daran, Leder zu tragen, Zoos und Zirkusse zu besuchen oder Tierversuche zu unterstützen.
(Keine Unterstellung an irgendwen hier, nur eine grundsätzliche Feststellung.)
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Skasselbat
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Beitrag von Skasselbat » 30. Aug 2014 13:07

Ist es den so wichtig warum man mit etwas angefangen hat oder ist es nicht eher das warum man dabei bleibt? Ja anfangs standen bei mir die ethischen Aspekte im Vordergrund, mittlerweile sind mir die gesundheitlichen aber mindestens genauso wichtig.

Vor meiner Umstellung habe ich Jahre lang versucht abzunehmen aber es nie geschafft den inneren Schweinehund zu überwinden. Diäten haben immer zu Fressattacken geführt. Das was ich für Hunger hielt, war einfach nur Appetit. Jetzt ist es so das ich durch kleinere Mengen satt werde und erst wieder ans Essen denke wenn ich wirklich Hunger verspüre. Anfang April habe ich bereits angefangen zu trainieren aber erst die Umstellung hat in mir eine Motivation entfesselt die mich so gut wie jeden Tag zum Training antreibt. Ich hätte nie gedacht das ich beim Sport so viel Spaß haben könnte. Jetzt sind fast 5 Monate vergangen und ich bin von 125 Kilo runter auf 104. Das beste daran ist aber das ich mich noch nie gesünder als jetzt gefühlt habe =)

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sojaböhnchen
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Beitrag von sojaböhnchen » 30. Aug 2014 13:20

Skasselbat hat geschrieben:Ist es den so wichtig warum man mit etwas angefangen hat oder ist es nicht eher das warum man dabei bleibt? Ja anfangs standen bei mir die ethischen Aspekte im Vordergrund, mittlerweile sind mir die gesundheitlichen aber mindestens genauso wichtig. =)
ich sehe das ganz genauso. Bei mir war es allerdings umgekehrt. Zunächst waren es nur gesundheitliche Gründe - für den Umstieg von vegetarisch auf vegan - und nun sind ethische Gründe mindestens genauso wichtg

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