Widersprüchlichkeit

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 26. Okt 2014 02:29

Spiegel usw. stützen sich bei sowas in der Regel auf wissenschaftliche Artikel die sie mehr oder weniger gut interpretieren. Da hilft nur selbst nachprüfen.

Du tust so als würde man die einflussreichen Faktoren bei Studien gar nicht kontrollieren. Das erscheint mir unhaltbar, aber da du ja selbst sagst gar keine Studien zu lesen frage ich mich sowieso woher deine Kritik stammt.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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raldus
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Beitrag von raldus » 26. Okt 2014 08:06

Meine Kritik ruht auf dem Titel dieses Threads.
Ich GLAUBE übrigens auch, dass die wenigsten Menschen Studien selbst lesen, sondern eben Interpretationen.

Gerade bei Nahrungsmitteln werden ja schon seit Generationen bestimmte Verfahren angewand, lange bevor es wissenschaftlich untermauert, erklärt wurde. Das fängt beim einfachen kochen an, Fermentation, Einlegen, etc.
Der Mensch macht Nahrungsmittel seit Ewigkeiten bekömmlicher. Ohne dass zuvor eine Studie durchgeführt wurde.

Im übrigen GLAUBE ich auch, dass die einflussreichen Faktoren garnicht berücksichtigt werden können, da sie z.B. erst im laufe der Zeit selbst aus einer Studie hervorgehen. Wissen ist ja nichts statisches. Wissen ändert sich im Laufe der Zeit und vieles was wir glaubten gilt als überholt. Das aktuelle Wissen ist die aber dann Grundlage der Theorie die zu einer Studie führt. Diese bestätigt oder widerlegt diese Theorie. Und das führt unter Berücksichtigung anderer Faktoren zu einer neuen Theorie die durch Studien ... und so fort.

Gruß.
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schwarz
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Beitrag von schwarz » 26. Okt 2014 12:55

Das würde ja bedeuten, dass Wissenschaft ausschließlich aus Theorien besteht, was nicht so ist.
enter the void.

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raldus
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Beitrag von raldus » 26. Okt 2014 13:23

Zumindest steht am Anfang eine Theorie. Die Wissenschaft versucht sie zu beweisen. Mathematisch ist ein recht guter Beweis. In der Physik z.B. gibt es eine Vielzahl von Theorien denen sich Wissenschaftler widmen. Einstein selbst war ja zum Beispiel recht unglücklich darüber, dass seine Theorie nur unter Zuhilfenahme von dunkler Materie in sich schlüssig ist. Er hätte das Problem gerne bis zu seinem Tod gelöst. Bisher bleibt es aber ein ironischerweise ein dunkler Fleck. :laugh:
Da gibt es die Quantentheorie, Stringtheorie und noch einige andere die verfolgt werden. Wonach soll man den ohne Theorie suchen. Try and Error funktioniert irgendwann nicht mehr. Und selbst da muss man 'ne Theorie haben, denn was soll man denn sonst ausprobieren? Wonach richtet sich die Wahl?

Ich finde die Frage nach der Widersprüchlichkeit, die hier im Thread gestellt wurde, sehr interessant und wichtig. Und vor allem: Wie geht man damit um?

Ich will die Wissenschaft garnicht kritisieren. Sie ist aber auch nicht der heilige Grahl. Vielleicht ist Spiritualität wichtiger? Wer weiß.
Die Informationen die uns tagtäglich um die Ohren fliegen sind sehr Interessengeprägt. Das ist nicht nur in der offensichtlichen Werbung so.

Vielleicht hätte ich mich lieber in einem PhilosophieForum anmelden sollen. :laugh: Eigentlich bin ich nämlich aus fleischlosen Gründen hier.

Gruß.
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Beitrag von schwarz » 26. Okt 2014 13:31

Die Widersprüchlichkeit entsteht fast immer daraus, dass man als Laien-Leser nie die ganzen Studien liest und somit die Unterschiede in der Durchführung wahrnimmt.
Auf jemanden, der keine Ahnung hat, also 99%, wirkt das dann wie "2 Mal die gleiche Studie, aber konträre Ergebnisse". Da kann dann weder die Studie was dafür, noch die Durchführenden.
Andere Gründe für Widersprüchlichkeit können z.B. sein falsches Studiendesign bzw. Fehler in der Durchführung.
enter the void.

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Anders
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Beitrag von Anders » 26. Okt 2014 22:16

raldus hat geschrieben: Ich will die Wissenschaft garnicht kritisieren. Sie ist aber auch nicht der heilige Grahl. Vielleicht ist Spiritualität wichtiger? Wer weiß.
Soll heißen?
Wenn ich mit rationalen Methoden nicht weiterkomme, denke ich mir nen buntes Bild dazu aus, damit es passt?
"Meine Utopie ist gar nicht so weit weg, hab ich verstanden. Denn sie wohnt sehr wohl in meinem Kopf, somit in meinem Handeln." - Sookee

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Beitrag von mashisouk » 26. Okt 2014 22:34

Anders hat geschrieben: Wenn ich mit rationalen Methoden nicht weiterkomme, denke ich mir nen buntes Bild dazu aus, damit es passt?
Das finde ich tatsächlich völlig in Ordnung.
Es hat ein bißchen was von dem "ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt".
Ein Beispiel: ich habe Bluthochdruck.Jeden Tag eine Pille schlucken mag ich nicht, abnehmen kann ich nicht und Sport ist nicht mein Freund. Nach langer Suche bin ich endlich auf eine Studie gestoßen, die die blutdrucksenkende Wirkung von Rote Beete-Saft herausgefunden hat.
Tolle Erfolge aber leider: Studienteilnehmer: 12.
Büschen wenig könnte man meinen.
Aber mir passt die Studie super in den Kram, also hab ich sie für mein Leben als signifikant einsortiert.
Allerdings muß man sehr genau wissen, was man da tut und das wichtigste: man darf andere Menschen nicht auf diesem Weg mitziehen.
Es ist mein buntes Bild, das in mein Leben gut passt, das darf man nicht auf andere übertragen.
Sei ganz du selbst!
Außer du kannst ein Einhorn sein - dann sei ein Einhorn

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Beitrag von raldus » 26. Okt 2014 22:34

Anders hat geschrieben:Wenn ich mit rationalen Methoden nicht weiterkomme, denke ich mir nen buntes Bild dazu aus, damit es passt?
Hehe.
Genau so funktioniert unsere Wahrnehmung. :D Das witzige daran ist, dass das Hirn das dann als rational tarnt.

Was verstehst du eigentlich unter "rational"?
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Beitrag von raldus » 26. Okt 2014 22:38

@mashisouk: Exakt so meine ich das. Und? Ist doch toll. Vor allem wenn man es weiß.



Niemand ist hoffnungsloser versklavt als der, der fälschlich glaubt frei zu sein.
Johann Wolfgang von Goethe
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Beitrag von Anders » 26. Okt 2014 22:52

@mashi:
Wenn´s dir damit besser geht, solltest du das vermutlich machen. Ich finde den Punkt, den du da schon nanntest, sehr wichtig: Das nicht auf andere übertragen. Zumindest nicht als Tatsache, womöglich als Vorschlag.

@raldus:
Eine Herangehensweise, die darauf aufbaut, Dinge zu beobachten, zu verstehen und zu begründen, undzwar so, dass sie für andere nachvollziehbar dargelegt werden kann, sich dabei möglichst keiner Metaphern bedient und eine Behauptung so beweisen kann, dass diese reproduzierbar feststellbar ist.
Ein stetiges kritisches Hinterfragen und Abgleichen mit neuen Erkenntnissen, ein Weiterentwickeln von Gedanken, Theorien und Erkenntnissen.
Und sich dabei nicht auf unbelegte Hilfsmodelle stützen, seien es Götter, Engel, Karma oder anderes, das sich nur mit "Naja, das musste halt mal glauben." 'begründen' lassen.

Und zu deinem Goethe-Zitat:
Ich bin der Meinung, dass gerade in diversen spirituellen, religiösen oder esoterischen Richtungen dieser falsche Glaube leicht entstehen kann.
Bzw. auch das Gegenstück, ein falscher Glaube von der Unfreiheit (Karma z.B.).
Nachfolgende Diskussion um Glaube und Religion usw. abgetrennt: Festivitäten & andere Glaubensfragen
-HelLo
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