Abwechslungsreiche Ernährung sicherstellen?

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
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raldus
vairgan
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Beitrag von raldus » 8. Dez 2014 06:41

Viel weniger Linolsäure. Gilt aber auch für High-Oleic Öl. Davon haben Veganer eh zu viel.
Und es ist Temperaturstabiler. Viel Ölsäure.
Schau nicht auf den Finger der dir den Mond zeigt, sondern auf den Mond.
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BodyBuilder
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Beitrag von BodyBuilder » 8. Dez 2014 11:09

Vor ein paar Jahrzehnten gab es die Tendenz in der Bevölkerung, Fette zunehmend aus tierischen Quellen zu beziehen. Selbst Gemüse wurde in (Butter-)Schmalz angebraten.
Zu dieser Zeit kam die Empfehlung auf, vermehrt Rapsöl zu benutzen.

Das war eine absolut richtige Empfehlung und ist es auch noch heute für Leute, die sonst vorwiegend tierische Fette essen.
Rapsöl enthält viel essentielle Fettsäuren und das auch noch bei einem sehr ausgewogenen Verhältnis zwischen Linolsäure und Alpha-Linolensäue.
Kurz: Rapsöl ist das ideale Öl für Omnivore mit tierproduktlastiger Ernährung. Es gibt für diese Personengruppe kaum was besseres.

Aber für uns Veganer passt dieses Loblied auf das Rapsöl nicht:

Veganer haben überhaupt kein Problem, an genug Omega-6-Linolsäure zu kommen. Da gibt es Nüsse, Samen, vegane Fertigprodukte mit Sonnenblumenöl und vieles mehr, dass für eine sehr hohe Zufuhr davon sorgt.
Veganer müssen sich also mehr um den passenden Ausgleich mit Omega-3-Fettsäuren bemühen.
Zum Ausgleich eignet sich Leinöl (Leinsamenschrot) optimal, es hat das am stärksten korrigierende Fettsäure-Muster.

Dann ist noch zu berücksichtigen:
Da es aber nicht vorteilhaft ist, zwar ein "ausgewogenes 6zu3 Verhältnis" zu haben, aber von beidem zu viel (Stichwort: Bindegewebsaufweichung, Blutungsneigung), Veganer aber zumindest von Omega-6 definitiv auch so schon genug Omega-6 bekommen, ist ein sparsamer Umgang mit allen Omega-6-haltigen Lebensmitteln anzuraten, selbst wenn Rapsöl für sich alleine betrachtet ein ausgewogenes 6zu3-Verhältnis hat.

Deswegen: Möglichst eher mehr von jenen Öle nehmen, die viel einfach ungesättigte und auch etwas gesättigte Fettsäuren enthalten. Für Veganer schadet das weniger.

Deshalb: Olivenöl bevorzugen!

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raldus
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Beitrag von raldus » 8. Dez 2014 11:44

Schön, dass ich das nicht alles schreiben muss. ;)

Die Fettempfehlungen sind halt für Omnivore. Viele andere Empfehlungen auch.
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AIL
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Beitrag von AIL » 8. Dez 2014 12:51

@BodyBuilder:
Du scheinst dich mit der Thematik ja sehr eingehend beschäftigt zu haben.

Ich habe, seit ich Veganer bin, Fett bzw. Öl weitestgehend gemieden.
Ich habe noch nichtmal irgendwelches Öl im Haus. Letzte Woche habe ich zum ersten Mal seit ich Veganer bin (10 Monate) überhaupt Margarine gekauft um Plätzchen zu backen.
Ich vermute, dass der Prozentuale Anteil von Fett an meinen Gesamtkalorien normalerweise (also wenn ich nicht grad Plätzchen gebacken habe) bei ca. 10% liegt.
Darum, wie die Distribution der darin enthaltenen Fettsäuren aussieht, habe ich mich folglich erst recht nicht gekümmert.

Jetzt zu meiner Frage:

Inwiefern ist das denn so wichtig?

Ich fühle keinerlei körperliche oder gesundheitliche Beeinträchtigungen und habe auch kein Verlangen nach fettigen Dingen.
Ganz im Gegenteil. Durch die Gewöhnung an die fettarme Ernährung finde ich Speisen mit viel Fett, wie sie in Restaurants oft zubereitet werden, mittlerweile eher unangenehm.
Ich habe so ziemlich zum Beginn meiner Veganzeit "Forks over Knifes" gesehen und Dr. Esselstyn, Dr. McDougall und Dr. Barnard sagten dort alle: "No oil!"

Was weißt du, was die nicht wissen?
Warum sollte ich überhaupt Öl verwenden?
Und was soll bei fortgesetztem Weglassen passieren?

.u.
wieder ohne
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Beitrag von .u. » 8. Dez 2014 13:00

:*: BodyBuilder, du bist klasse :verehr:
...But the stars we could reach were just starfish on the beach.

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Lee
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Beitrag von Lee » 8. Dez 2014 13:01

absolut, danke für die Zusammenfassung :)
Muh!

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raldus
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Beitrag von raldus » 8. Dez 2014 14:42

Wegen der Bequemlichkeit: Omega-3 und Entzündungen von Illith

Gegen Ende des Threads verdichten sich die Infos bis zu der Konsequenz die nun hier wieder steht.
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Moony
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Beitrag von Moony » 8. Dez 2014 19:19

Oh, okay, da ist man wieder um ein Vielfaches schlauer :D
Schreib nie einen Roman aus der Perspektive einer Türklinke!
- Walter Moers, Die Stadt der Träumenden Bücher

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illith
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Beitrag von illith » 9. Dez 2014 01:05

hm, ich nehm für unerhitztes immer raps wegen omega3...
leinöl kauf ich nicht mehr, seit ich 2x ne flasche weggeschmissen hab, da es recht bitter schmeckte und ich nicht sagen konnte, obs noch gut war oder nicht - ist ja etwas tricky, da es eh so einen gewissen eigengeschmack hat (mir wurde hier dann empfohlen, es nicht mehr zu benutzen).
hatte es dunkel im kühlschrank stehen.
für erhitztes nehm ich raps oder olive.

also geht es laut deiner ausführung darum, dass raps zwar an sich ein gutes linol/en-verhältnis hat, aber die gesamtmenge an omega6 trotzdem sehr/zu hoch ist?
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raldus
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Beitrag von raldus » 9. Dez 2014 01:27

Omega-6 ist in fast allen Nüssen, Getreide und Ölen. Omega-3 kommt da kaum vor. Nach Müsli, Brot und Co. hat man also schon eine O3 zu O6 Schieflage.

Mit Rapsöl kann man das nicht ausgleichen. Das ist ja gerademal selbst ausgeglichen im O3 zu O6 Verhältnis.

Ausserdem ist O6 eher entzündungsfördernd. Um so weniger um so besser.

Olivenöl und High-Oleic haben sehr wenig O6 und belasten das Verhältnis wenigstens nicht noch zusätzlich und sind kaum entzündungfördernd.

Aufgedröselt steht das im Omega-3 und Entzündungen Thread inklusive Tabellen und Links.
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