illith hat geschrieben:stimmt das mit dem salz denn? hatte das irgendwie als health myth abgespeichert, aber vlt auch zu unrecht?
Was ich mir abgespeichert hatte, war eher folgendes:
Solange die Salzzufuhr in dem Bereich liegt, in welchem der Körper durch Salzausscheidung selbst die Regelung übernehmen kann, ist der Einfluss von "weniger Salz" oder "mehr Salz" auf die im Körper gespeicherte Wassermenge ziemlich gering.
Nicht genau null, aber eben gering.
Das ändert sich, wenn die Salz-Zufuhr den durch körpereigene Regelung über Salz-Ausscheidungen regelbaren Bereich verlässt.
Dafür gibt es aber keine einfache "Gramm"-Zahl, die diese Bereichsgrenzen definiert.
Neben normalen körperlichen Unterschieden, die die Mengenlimits in "Gramm Salz pro Tag" verschieben, verschiebt auch mögliches Schwitzen durch Sport oder heißes Wetter die Grenzen deutlich, weil Schweiß Salz enthält.
Bei Veganern ist die Salzaufnahme wohl allgemein eher im niedrigen Bereich. Veganer essen weniger Fertigprodukte mit hohem Salzgehalt (weil überhaupt nur sehr wenige Fertigprodukte "vegan" sind), essen dagegen vorwiegend Gemüse und Obst, welches selbst wiederum ausgesprochen salzarm ist, und salzen darüberhinaus selbst meist eher sparsam mit dem Salzstreuer nach. (Reine Beobachtung meinerseits, eine statistische Untersuchung habe ich dazu noch nicht gesehen!)
Da kann ein Veganer schon mal ganz schnell unter 3g Salz pro Tag landen.
Damit sind wir aber dann schon am unteren Rand des körpereigenen Regelbereichs oder sogar darunter.
Dann kann der Körper nicht mehr so viel Wasser binden wie er eigentlich möchte.
Das hat einige Nebenwirkungen auf den Körper, unter anderem eben auch niedrigen Blutdruck.
Da hilft dann natürlich, sowohl die Natriumspeicher als auch die Chloridspeicher des Körpers besser zu füllen, um wieder zuverlässig im körpereigenen Regelbereich der Wasserspeicherung zu liegen.
Sobald der Bereich der körpereigenen Salzmengen-Nachregelung erreicht ist, hat eine weitere Erhöhung der Salzzufuhr nur noch vergleichsweise wenig Einfluss auf den Wasseranteil im Körper.
Das ändert sich erst bei wesentlich höheren Salzmengen wieder (>>20g/Tag), wenn die Nieren Probleme damit bekommen, überschüssiges Salz auszuscheiden.
Viel Wasser zu trinken unterstützt die Nieren beim Einhalten des "körpereigenen Wunschblutdrucks", weil sie dann einen größeren Regelbereich der Salzausscheidung abdecken können.
Bei Salz-Unterversorgung hätte "viel trinken" übrigens aber eher den gegenteiligen Effekt als eine Anreicherung von Wasser im Körper. In diesem Fall wäre die auch die Wasserausscheidung über die Nieren erhöht und jeder Liter Urin schwemmt immer eine Minimalmenge Salz mit aus, da der Körper keine beliebig hohe osmotische Druckdifferenz zwischen den osmotischen Druck des Blutes und dem osmotischen Druck des Urins aufrechterhalten kann.
Deswegen ist "zuwenig Salz" auch schlecht und eben nicht nur "zuviel Salz", wie oft angenommen.
Niedriger Blutdruck
kann also durch eine Salz-Unterversorgung mit verursacht sein.
Muss nicht, kann aber.
Alleine schon die eine Tasse geht nicht regelmäßig. Vllt bringen die Tropfen was.
