Gluten

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
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Gerlinde
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Beitrag von Gerlinde » 21. Apr 2015 23:15

richtig ist, dass die Pflanzenzucht gezielt den Glutengehalt in den Weizensorten erhöht hat, um die technischen Eigenschaften des Mehls zu verbessern,

zu meiner Ausbildungszeit gab es Weizen-Sorten die haben sich im Glutengehalt um das 5-fache unterschieden.
Ich kann mir schon vorstellen, dass dies Auswirkungen auf die Verdauung haben kann.
Persönlich bevorzuge ich sowieso Roggenbrot.
Man muss nicht über jedes Stöckchen springen ....

Pietro
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Beitrag von Pietro » 28. Apr 2015 22:30

Danke, Gerlinde, das ist gut zu wissen. Einen so hohen Unterschied hätte ich nicht vermutet. Das heisst ja, dass im Extremfall wir fünf mal mehr Gluten zu uns nehmen bei gleichem Verzehr - und vor 60 Jahren hatte man noch viel weniger Teigwaren und schon gar nicht Pizza gegessen, denke ich ...

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Nullpositiv
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Beitrag von Nullpositiv » 28. Apr 2015 22:35

Stimmt. Und Brot hat man damals ja auch kaum gegessen.
Be the nation russian propaganda says you are.

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 28. Apr 2015 22:46

und dass die leute vor 60jahren alle viel länger lebten und seltener krank waren ist ja allseits bekannt
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Rena
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Beitrag von Rena » 29. Apr 2015 09:00

Was haben die Leute damals ueberhaupt gegessen?
Kaum Getreide, selten Fleisch, kein importiertes Obst und Gemuese...
Wer garniert ist zu doof zum anrichten.

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slartibartfaß
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Beitrag von slartibartfaß » 29. Apr 2015 09:10

Pietro hat geschrieben:und schon gar nicht Pizza gegessen
Irgendwie kann ich mir gar nicht vorstellen, das Weizenfladen und Getreidebrei Erfindungen der Neuzeit sind.

Solche Dinge stehen in einem Kochbuch von 1900 - sieht gar nicht so schlecht aus:

A
Apfelauflauf
Äpfelpfannkuchen

Äpfelweinchampagner
Äpfelweinsuppe
Ausgeschöpfte Kartoffeln
B
Backbratkartoffel
Bauernfrühstück
Bayerisches Tellerfleisch
Béchamelkartoffeln
Berliner Pfannkuchen
Biersuppe
Birnen, Bohnen und Speck
Blanc - manger
Blinde Schokoladensuppe
Blinder Hase
Blumenkohlgemüse
Blumenkohlsalat
Blumenkohlsuppe
Blumenkohl -gebacken-
Brotsuppe -pikant-
Brotsuppe -süß-
Buttermilchsuppe mit Pflaumen
Buttermilchsuppe
C
Champagnerkraut
Champignonsauce

D
Dampfnudeln
Dippehas -Has im Topf-
E
Eierbier
Erdbeercreme

F
Falsche Ananasbowle von Sellerie
Falscher "Dippehas"
Feine Kartoffelpfannkuchen
Feine Kartoffelstangen
Feine rohgeröstete Kartoffeln
Feine kleine Zimmetwaffeln
Feines Birnenkompott
Feinste Heringskartoffel mit Schinken
Fixigkeitscreme
Flädlesuppe
Fleischresten -Leckeres aus-
Forelle nach Müllerin Art
Frikandellen
Frische Champignons
Frische Trüffel
G
Gebackene Grießklöße
Gebackene Kartoffelklöße
Gebackene Kartoffelschnitten
Gebackene Pilzklößchen
Gebackene Schinkenschnitten
Gebackene Steinpilze
Gebratene Täubchen
Gedämpfter Mangold
Gedämpftes Weißkraut
Geflügelpastetchen
Gefüllter Pfannkuchen
Gefüllte Täubchen
Gekochte Scholle
Gekochtes Weißkraut
Gemüse von Schwarzwurzeln
Gerollte Kalbsschnitzel mit Schinken
Grießpudding
Grünkohl
H
Haché (Gehacktes) vom Rind
Has im Topf "Dippehas"
Himmel und Erde
I

J

K
Kalbskotelett
Kalter Hoppelpoppel
Kartoffelbrot
Kartoffelgulasch
Kartoffelsalat mit Kassler
Kartoffeltorte
Karotten - Gemüse
Karthäuserklösse
Kerbelsuppe
Kirschenmichel
Kohlrabigemüse
Kohlrouladen
Königsberger Klopse
Krabbensuppe
Kräutersauce
Kümmelkartoffeln
L
Laubfrösche
Leckeres aus Fleischresten
Linseneintopf
Löwenzahnsalat
M
Maiwein von Waldmeister
Mandelcreme
Mandelmilch

Mangold - Römischkohlgemüse
Marillenknödel
Milchsuppe
N
Nussauflauf


O
Ofenschlupfer
Osterbrot

P
Panierte Kartoffeln

Pudding von Schwarzbrot

Q
Quittenkompott


R
Radieschengemüse
Radieschensalat
Rahmkartoffel
Rauke-Salat

Reisgemüse
Reisgemüse mit Frühlingszwiebeln
Rhabarberkompott
Rote Bete
Rotweinsauce mit Brombeersaft
S
Sauerampfergemüse
Sauerampfersuppe
Sauerbraten - Bergsträsser Art-
Sauerkraut
Sauerkrautsalat
Semmelknödel
Scheiterhaufen
Schellfisch mit Kräutersauce
Schellfischkartoffeln
Schinkenkartoffel
Schinkenscheibchen in Teig gebacken
Schlesisches Himmelreich
Schupfnudeln
Schupfnudeln -Süße
Schwabenspätzli
Schwarzwurzeln in Rahmsosse
Schweinebraten
Schweinebraten eingelegt
Spanisch Fricco
Spargelgemüse
Spargelsalat
Spargelsuppe
Speckkartoffel
Stachelbeersuppe
Straßburger Kartoffeln
Suppe von frischen Erbsen
Suppe von jungem Bärlauch
T



U



V

W
Waffeln
Warme Hagebuttensauce
Warmer Hoppelpoppel
Wasserspatzen

Weincrème
Weihnachtsgebäck
Weiße Weinschaumsauce
Weißweinsuppe
Weißkraut
Weißkrautsalat mit Äpfel
Whip in Gläsern
Y

Z
Zitronensauce
Zwetschenküchlein
Zwetschgenknödel
Zwiebelbrot
Wellen des Paradoxen rollten über das Meer der Kausalität (...) an dieser Stelle gibt die normale Sprache auf, besucht die nächste Kneipe und gießt sich einen hinter die Binde.

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 29. Apr 2015 10:08

das dürfte aber wohl eher der sonntags-kochanregungsplan einer bessergestellten Familie sein und nicht das alltägliche arme-leute-Abendbrot eines fabrikarbeiters
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slartibartfaß
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Beitrag von slartibartfaß » 29. Apr 2015 10:29

Du hast natürlich recht - da sind schon sehr exklusive Dinge dabei. Kartoffeln, Brotsuppe, Milchsuppe, Steinpilze, Mangold, Grünkohl, Sauerampfer- oder Löwenzahnsalat und solches Zeug würde ich aber eher im Proletariat verorten. Davon abgesehen hab ich die Vorstellung, dass es um 1900 noch nicht so sehr viele Fabrikarbeiter gab.
Wellen des Paradoxen rollten über das Meer der Kausalität (...) an dieser Stelle gibt die normale Sprache auf, besucht die nächste Kneipe und gießt sich einen hinter die Binde.

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Rena
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Beitrag von Rena » 29. Apr 2015 10:46

In meinem Kochbuch von Henriette Davidis (Mutters praktisches Kochbuch,Leibgerichte für jeden Tag) stehen auch reichlich Torten,Kuche,Pasteten,Klösse,Eier,Milch und Mehlspeisenin Butter ausgebackenes etc.
Die Frau hat,glaube ioch das Kochbuch erfunden und starb im 19ten JH
Zuletzt geändert von Rena am 29. Apr 2015 10:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Vampy
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Beitrag von Vampy » 29. Apr 2015 10:47

doch
Unter diesen bildeten die modernen Fabriksarbeiter zunächst noch eine kleine Minderheit. Rein quantitativ zählte man in Preußen (einschließlich der Beschäftigten in den Manufakturen) im Jahr 1849 270.000 Fabrikarbeiter. Unter Einschluss der 54.000 Bergleute kommt man insgesamt auf die noch recht geringe Zahl von 326.000 Arbeitern. Diese Zahl stieg bis 1861 auf 541.000 an. Noch immer waren die Industriearbeiter eine zwar strategisch wichtige, aber zahlenmäßig eher kleine Gruppe der arbeitenden Klassen. Am Ende der industriellen Revolution zu Beginn der 1870er-Jahre zählten die Statistiker in Preußen 885.000 Industriearbeiter und 396.000 Bergleute. Auf einer etwas anderen Datengrundlage zählte das neue Statistische Reichsamt 1871 bereits 32 % der Erwerbstätigen zum Bereich von Bergbau, Industrie, Hütten- und Bauwesen. Hoch war noch immer die Zahl der Handarbeiter und Dienstboten außerhalb der Industrie und Landwirtschaft mit immerhin noch 15,5 %. In Hinblick auf die industriell-bergbauliche Beschäftigung lag das hochentwickelte Sachsen mit 49 % der Erwerbstätigen klar an der Spitze.
http://de.wikipedia.org/wiki/Industriel ... eutschland
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