Nazis und Tierrechte - Transkript zum Referat

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 25. Nov 2014 20:40

Rumpsteak hat geschrieben: Hatt ich doch am Beispiel der fahrlässigen Tötung dargestellt.

Wie kann man behaupten, dass ein Leben den gleichen Wert, wenn man es ok findet, dass ein Bauer wegen fahrlässiger Tötung in den Knast geht, weil er aus Versehen ein Liebespaar im Roggenfeld zerhäckselt hat aber ihm nichts passiert wegen der Kaninchen oder Mäuse, die er gleichzeitig mit dem Mähdrescher ins Jenseits befördert hat?

Entweder Du machst da einen Unterscheid und kommst zu dem Ergebnis, dass zu unserer jetzigen Rechtsordnung paßt oder

1. Du findest, dass man den Ackerbau einstellt
oder
2. Du schaffst die fahrlässige Tötung als Delikt ab.
weder das eine noch das andere wäre eine fahrlässige Tötung, da keine objektive sorgfaltspflichtverletzung vorliegt. es ist doch nicht vorherzusehen, dass da irgendwas vorm Mähdrescher ist. wenn mir einer plötzlich vors Auto springt, kann ich doch auch nix für wenn ich den trotz Vollbremsung umniete.
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Beitrag von Rumpsteak » 26. Nov 2014 10:58

Ich kann den Fall so schildern, dass das klar ist.

Damit kannst Du Dich nicht wirklich rausreden ...

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 26. Nov 2014 11:11

Rumpsteak hat geschrieben: Im Übrigen waren die Nazis doch auch betonte Tierfreunde, was im Tierschutzgesetz gipfelte und in der Hetze gegen Juden, weil die doch schächten. Ins KZ mit Tierquälern ....
Genau um solche Verklärungen des deutschen Faschismus geht es in dem verlinkten Vortrag. Ich würde dir vorschlagen ihn einmal zu lesen.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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Beitrag von Rumpsteak » 28. Nov 2014 18:15

Ich würde Dir vorschlagen folgenden link zu studieren:

http://www.comlink.de/cl-hh/m.blumentritt/agr311.htm

Da ist wunderbar dargestalt, wie Faschismus und Veganismus zusammen passen. Ich finde den Text sehr überzeugend. Im Ergebnis zeigt er das Problem auf, dass ich oben mit der Fahrlässigkeit angesprochen haben.

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Anders
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Beitrag von Anders » 28. Nov 2014 18:48

Lies noch mal den Text, versuche über die darin aufgebauten Strohfiguren nachzudenken und verstehe, wieso Du Dich damit gerade selbst extrem disqualifizierst hast....
"Meine Utopie ist gar nicht so weit weg, hab ich verstanden. Denn sie wohnt sehr wohl in meinem Kopf, somit in meinem Handeln." - Sookee

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Beitrag von Akayi » 1. Dez 2014 08:16

Rumpsteak hat geschrieben:Ich würde Dir vorschlagen folgenden link zu studieren.
Und das ist deine Antwort darauf, dass ich dich dezent darauf hinweise dass du am Thema vorbeidiskutierst und den Input anscheinend gar nicht mitgenommen hast. Es besteht kein Grund den deutschen Faschismus als tierfreundlich zu verklären.

Ich habe z.B. selbst geschrieben, dass Faschismus und Tierrechte sich nicht ausschließen. Du erweckst den Eindruck, als interessiert dich die Diskussion gar nicht, und du möchtest in Wirklichkeit einfach nur deine langweiligen Angriffe loswerden.

Der verlinkte Text ist übrigens nicht sehr gut. Die Argumentation ist schwach. Was gefällt dir daran?
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Beitrag von Rumpsteak » 17. Dez 2014 15:30

Nö .... im Gehenteil. Der text ist sogar sehr gut. Erleitet herrvorragend den Zusammenhang zwischen Nazi-Ideologieund Abwertung des menschlichen Leben dar. Und genau die Abwertung menschlichen Lebens findet sich auch im Veganismus.

Wenn man zumbeispiel die Hassausbrüche von veganen postings im Internet liest, könnte man meinen, die SS sei wieder auferstanden. es paßt logisch und sogar phänotypisch nach zumindest geäußerten Ansichten herrvorragend zusammen.

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Beitrag von Akayi » 17. Dez 2014 15:33

Okay, warum könnte man - also du - das meinen? Und wo ist der Unterschied zu anderen "Hassausbruechen"? Oder meinst du dass auch da die "SS wieder auferstanden sei"?

Jetzt aber nochmal genauer zu deinem merkwürdigen Vergleich:
Rumpsteak hat geschrieben: Wenn man zumbeispiel die Hassausbrüche von veganen postings im Internet liest, könnte man meinen, die SS sei wieder auferstanden. es paßt logisch und sogar phänotypisch nach zumindest geäußerten Ansichten herrvorragend zusammen.
Einmal angenommen es gäbe diese "Hassausbrüche" von VeganerInnen im Internet so erschließt sich vermutlich keinem vernünftigen Menschen wie man daraus schließen könnte die "SS sei wieder auferstanden". Die SS war ein bedeutendes Instrument in Hitler's Terror in und außerhalb Deutschlands. So unterstandend er SS z.B. die Konzentrationslager; die SS war die führende Organisation des Massenmordes an den europäischen JüdInnen und anderer verfolgter Gruppen von Sinti und Roma über Homosexuelle zu KommunistInnen und dem kirchlichen Widerstand. Die SS ist folgerichtig nach 1945 als verbrecherische Organisation verboten worden, manche wenn auch nicht alle an den Verbrechen der SS beteiligten wurden zur Rechenschaft gezogen. Wie man nun planmäßigen Terror und millionenfache vernichtung menschlichen Lebens mit einem "Hassausbruch" im Internet vergleichen kann erschließt sich wohl kaum jemanden. Vielmehr scheint es dir nur darum zu gehen, auf dem Rücken der Opfer Veganismus anzugreifen. Der Vergleich ist da nur billiges Mittel zum Zweck und entlarvt, dass es mit deiner vorgeblichen Menschenliebe auch nicht weit her sein kann, wenn das erfahrene Leid für dich nicht mehr ist als ein rethorisches Mittel für deine abstrusen Ideen.
Dass der logische und "phänotypische" Zusammenhang mal wieder nur behauptet wird, verwundert dann schon gar nicht mehr. Ich würde mir an deiner Stelle überlegen, ob du hier weiter so mit dem geschehenen Grauen des Holocausts umgehen möchtest.
Zuletzt geändert von Akayi am 19. Dez 2014 06:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Akayi » 18. Dez 2014 05:10

Jetz noch einmal ein bisschen ausführlicher:
Rumpsteak hat geschrieben:Erleitet herrvorragend den Zusammenhang zwischen Nazi-Ideologieund Abwertung des menschlichen Leben dar.
Nunja, der Zusammenhang zwischen Nazi Ideologie und der Abwertung es menschlichen Lebens sollte eigentlich bekannt sein. Davon gehe ich zumindest aus. Hervorragend ist der Text nach wissenschaftlichen Maßstäben wirklich nicht. Da wird keine Fragestellung aufgemacht, keine systematische Quellenauswertung vorgenommen, die Behauptungen werden schlecht oder unzureichende belegt usw.

Im ersten Absatz z.B. wird eine allgemeine Grundlage faschistischer Ideologien behauptet. Das wird nicht belegt. Als Beleg kommt dann ein Zitat von Hitler aus dem hervorgeht, dass Hitler einen Massenmord plant. Das ist nicht wevunderlich, außer für solche für die der Zusammenhang zwischn "Nazi-Ideologieund Abwertung des menschlichen Leben" erst noch dargestellt werden muss. Die Behauptung dies sie eine Abkehr von der Vorstellung, dass das menschliche Leben die "Krone der Schöpfung" sei wird nicht belegt. Das findet sich nur implizit in der Aussage. Aber wie gesagt, dass Hitler vorhatte Juden zu vernichten ist Nichts neues. Diese Vorstellung geht schwerlich als "hervorragend" durch.

Weiter wird ein rein jüdisches Tötungsverbot konstruiert. Auch hier findet leider keine Quellenkritik statt, ein Versatz aus passenden Zitaten ergänzt das. Die einzigartgikeit dieser Gebote und Verbote wird nicht belegt. Dass es sich um eine "historische Errungenschaft des Judentums" handeln soll bleibt eine Behuptung. Insbesondere da gerade historisch gesehen sehr genau verfolgt werden kann dass es mit diesem Tötungsverbot wohl nicht so weit her war bei den historischen Juden.

Im nächsten Absatz geht der Autor Hitler selbst auf den Leim. Weil Hitler den Marxismus als jüdisch identifiziert, behauptet der Autor dasselbe und macht aus dem Marxismus eine "jüdische Ethik". Die Mär vom jüdischen Marxismus, die ein integraler Bestandteil rechter Ideologien war wird hier kritiklos wiederholt. Auch hier fragt man sich, was daran so "hervorragend" sein soll.

[wird fortgesetzt]
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Soul Cake Duck
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Beitrag von Soul Cake Duck » 19. Dez 2014 18:28

Rumpsteak hat geschrieben:
http://www.comlink.de/cl-hh/m.blumentritt/agr311.htm

Da ist wunderbar dargestalt, wie Faschismus und Veganismus zusammen passen. Ich finde den Text sehr überzeugend. Im Ergebnis zeigt er das Problem auf, dass ich oben mit der Fahrlässigkeit angesprochen haben.
Was für ein fürchterlicher Schwachsinn. Ernsthaft. Die unhinterfragte Reproduktion des "jüdischen Marxismus" ist ja nur eins von vielen Problemen. Leider definiert der Autor gar nicht, was er unter Ökofaschismus versteht, aber die Tierrechte-Position kann er damit wohl kaum meinen, denn diese beruft sich ja nicht auf irgendeine natürliche Ordnung, sondern widerspricht ihr sogar. Der Tierrechtlerin ist der normative Darwinismus also äußerst fern.

Insofern ist dein ganzes Argument unbrauchbar, denn der Autor und du, ihr redet von zwei verschiedenen Sachen. Mit fällt eine Menge zum sogenannten Ökofaschismus ein, aber der hat ex ante mit Veganismus nicht viel zu tun (natürlich kann sich das innerhalb bestimmter Ideologien vermischen. Aber eben nicht per se).

Der Autor behauptet (ziemlich gewagt):
Aus der Negation der Menschenwürde, die dem Menschen seine Rolle als Krone der Schöpfung streitig macht, folgt konsequenzlogisch die gesamte faschistische Ideologie, deren beide wichtigsten Prinzipien, die Maximierung der Ungleichheit und das Recht des Stärksten ist.
Mit Verlaub, was für ein Blödsinn. Denn das Prinzip der Menschenwürde, das alle Menschen, also jeglichen Geschlechts, Heimat und gesundheitlichem Zustand, einschließt, ist ein ziemlich junges Konzept. Es war in der jüdisch-christlichen Historie noch nie ein Problem, bestimmte Gruppen aus der Gnade Gottes oder der moralischen Berücksichtigung herauszunehmen. Und noch nie hat eine Erweiterung der moralisch Sphäre auf zuvor unterdrückte Gruppen (Frauen, andere Hautfarben, Menschen mit Behinderung) das Prinzip der Menschenwürde geschwächt, sondern es stets bedeutsamer gemacht. Jetzt zu behaupten, die Erweiterung auf Tiere sei eine Entwertung des Menschen und das Fundament von Faschismus, ist einfach unhaltbar. Weder die Abschaffung der Sklaverei, noch das Frauenwahlrecht haben den weißen Mann entwertet, der zuvor noch als "Krone der Schöpfung" galt.

Warum der Autor das nicht sehen kann, erkärt er direkt im Anschluss:
[...] sie [die Menschen] sind bestimmt durch das, was sie vom Tierreich abhebt, ein selbstbewußtes Sein, das sich sprachlich artikulieren kann, das sich eine gesellschaftliche zweite Natur schafft, die wesentlich bestimmt ist durch Prinzipien und Gegebenheiten, die Menschenwerk sind. Als Menschen zu identifizieren sind Menschen nur, indem man sie von den Tieren wesensmäßig unterscheidet. [Meine Hervorhebungen]
Es gibt eine Menge Menschen auf der Welt, die weder über ein selbstbewusstes Sein verfügen, noch die Fähigkeit zur Sprache besitzen. Dem Autor nach sind diese Wesen aber nicht als Menschen zu identifizieren. Wenn sie keine Menschen sind, dann sind sie wohl Tiere, oder irgendwas, jedefalls ohne "absoluten Wert" und damit, wie Tiere, freigegeben zum Massenmord. Jetzt stellt sich halt bloß noch die Frage, wer hier nochmal der Faschist ist.

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