Elefanten Jagd in Botsuana

Diskussionen pro & contra
Mervon2
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Beitrag von Mervon2 » 25. Apr 2024 09:29

Was in der Natur ohne Menschen geschieht kann ja wohl nicht falsch sein.

Die Diskussion ist notwendig,weil in D die Zahl der Jäger immer noch weiter zunimmt.Diese jagen nicht um Tiere vor dem Verhungern oder vor Krankheiten zu retten,sondern um sich ihren Sonntagsbraten selbst zu schießen.
Dabei behaupten sie das sei ethisch viel korrekter als Fleisch aus der Tierhaltung zu kaufen.
Und auch in den Medien wird Werbung für die Jagd gemacht.
DIe Rettung des Waldes oder Schutz vor Überpopulation sind nur Vorwände für steinzeit liche Triebe,die nicht mehr in die heutige Welt Situation passen!

hansel
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Beitrag von hansel » 25. Apr 2024 09:41

Mervon2 hat geschrieben:
25. Apr 2024 07:40
Der Kanton Genf ist ein gutes Beispiel.Dort werden wohl " nur" Wildschweine geschossen,und das nicht durch Hobbyjäger sondern Ranger die nicht zum Spaß handeln,und das auch nicht monatelang.
Aber selbst das könnte man mMn vermeiden.
Denn wenn ringsherum nicht gejagt würde, wären dort vermutlich nicht zuviele Wildschweine ,die sich dorthin retten wollen
Zu der Zeit (1974) als die Patentjagd in Genf abgeschafft wurde, gab es dort wie auch woanders noch nicht so viele Wildschweine. Dass die sich nach Genf "retteten" ist ein Märchen: Dort werden sie jetzt ebenso bejagt wie in den angrenzenden Ländern bzw. Kantonen. Und auch in Genf haben Rotwild und Rehwild inzwischen so zugenommen, dass sie jetzt auch bejagt werden. Das Wildfleisch soll übrigens bei der Genfer Bevölkerung sehr begehrt sein.
Die Jagd dort erfolgt übrigens mit militärischen Mitteln (Nachtzielgeräten), was in der Schweiz sonst und imho auch in D verboten ist.
Es gibt Berechnungen, dass ein ähnliches System mit bezahlten Rangern in D über eine Milliarde Euro kosten würde. Letztendlich aber mit gleichem Ergebnis auf die Tierwelt.

hansel
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Beitrag von hansel » 25. Apr 2024 09:58

Mervon2 hat geschrieben:
25. Apr 2024 09:29
Was in der Natur ohne Menschen geschieht kann ja wohl nicht falsch sein.
In der Natur gibt es kein "richtig oder falsch" und auch keine Moral. Die steht da drüber.
Die Diskussion ist notwendig,weil in D die Zahl der Jäger immer noch weiter zunimmt.Diese jagen nicht um Tiere vor dem Verhungern oder vor Krankheiten zu retten,sondern um sich ihren Sonntagsbraten selbst zu schießen.
Wie wahr. Aber immerhin nicht aus der Lust heraus, Tiere zu quälen. Und wenn der Jäger mal kranke Tiere schießt, dann u.a. in der Absicht, dass sein weiteres Wild gesund ist.
Dabei behaupten sie das sei ethisch viel korrekter als Fleisch aus der Tierhaltung zu kaufen.
Nun ja: "Viel" korrekter vielleicht nicht - aber korrekter.
Und auch in den Medien wird Werbung für die Jagd gemacht.
Wer wirbt da und in wessen Auftrag?
DIe Rettung des Waldes oder Schutz vor Überpopulation sind nur Vorwände für steinzeit liche Triebe,die nicht mehr in die heutige Welt Situation passen!
Tja, die Lust am "Beute machen". - Ist irgendwie im Menschen und in Tieren drin. Ich könnte ja auch nach dir sagen: "Von der Natur so vorgesehen",- mache es aber nicht.

Mervon2
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Beitrag von Mervon2 » 25. Apr 2024 11:51

Nochmal zum Unterschied zwischen Wildtieren und Haltungstieren:
Die Wildtiere wurden nicht für den Menschen geschaffen.Man sollte anerkennen dass sie ein ursprüngliches Existenzrecht haben,das der Mensch nur missachten darf,wenn es für ihn lebensnotwendig ist .Schon Naturvölker wussten das und entschuldigen sich beim Geist des Tieres dafür das sie es töteten.
In der heutigen Zeit ist es nicht mehr lebensnotwendig zu jagen weil man vegan leben kann und es die menschliche Tierhaltung gibt.
Als Veganer lehne ich diese auch ab.
Aber man muss der Tatsache ins Auge sehen,dass Millionen/Milliarden Humanoide weiter Fleisch essen wollen.Da gibts keine andere Wahl als Tierhaltung (oder evtl.in der Zukunft Laborfleisch). Denn wie gesagt,wenn die jetzt alle wieder jagen würden,waeren die letzten Wildtiere schon nach wenigen Wochen weg.Und dann?
Alleine schon aus diesem Grund ist Jagen zu verurteilen,und weil. die Wildtiere. schon ihrer ursprünglichen Lebensräume,ihrer Freiheit und ihrer "Würde" beraubt wurden.
Auch die Wildtiere können nicht mehr artgerecht leben,denn Straßen,Mähmaschinen und Jäger mit modernen Waffen gab es in ihrem früheren freien Leben nicht!
Die Nutztiere verdanken dem Tierhalter ihr Leben,deshalb ist es bei diesen eher zu vertreten diese zu töten (wie gesagt, aus der Gesamtsicht heraus betrachtet)

Dass jetzt im Kanton Genf auch Rehe und Hirsche geschossen werden,ist mir neu.Das wäre auch ein riesiger Rückschritt.Die Umsiedlung in leere Gebiete wäre vorzuziehen.
Es gibt garantiert noch wildarme Gebiete die Tiere aufnehmen könnten.

"in der Natur gibt es kein richtig und falsch"
Aber es gibt doch das Gesetz dass Tiere nicht mehr töten als zu ihrem Überleben notwendig ist.

Der Mensch weiß nicht was richtig und falsch ist ,deshalb braucht er Regeln.
Und dabei sollte er sich an dem Naturgesetz
nicht mehr als notwendig zu töten,orientieren!
Davon ist die heutige Jagd meilenweit entfernt.

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Rüsselkäfer
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Beitrag von Rüsselkäfer » 25. Apr 2024 14:17

.
Hail Seitan!

hansel
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Beitrag von hansel » 25. Apr 2024 18:16

Mervon2 hat geschrieben:
25. Apr 2024 11:51

"in der Natur gibt es kein richtig und falsch"
Aber es gibt doch das Gesetz dass Tiere nicht mehr töten als zu ihrem Überleben notwendig ist.

Der Mensch weiß nicht was richtig und falsch ist ,deshalb braucht er Regeln.
Und dabei sollte er sich an dem Naturgesetz
nicht mehr als notwendig zu töten,orientieren!
Davon ist die heutige Jagd meilenweit entfernt.
Leider muss ich deine rosa Sicht auf die Natur. eintrüben: Ein solches Naturgesetz gibt es nicht. Sehr viele Tiere töten im Überschuss und "nur so":
Delfine töten Schweinswale ohne erkennbaren Zweck, Orcas "spielen" Robben zu Tode weit über ihren Nahrungsbedarf hinaus. Elefanten töten manchmal Nashörner ohne ersichtlichen Grund. Hyänen massakriert ganze Gazellenherden und fressen kaum davon. Schimpansen töten Artgenossen zuweilen "aus Spaß" (in letzter Zeit glaubt man: zur Landgewinnung). Im März 2016 wurde festgestellt, dass ein Rudel von neun Grauwölfen in Wyoming 19 Elche getötet hatte. Es gibt quer durch die Tierwelt noch viel mehr Beispiele von "Surplus-Killing"
Sicher ist, daß der denkende Mensch so etwas nicht tun sollte. Aber was richtig und falsch ist, sollte er weniger der Natur entnehmen ((diese hat dafür kein Gespür), sondern seinem Intellekt.
Seit der Destruktion der teleologischen Naturerklärung und der Emanzipation der Naturwissenschaften von übernatürlichen Offenbarungen in der Frühen Neuzeit sind moralische Naturgesetze nicht mehr
verbindlich zu machen. Die Natur als Gegenstand der mathematischen Naturwissenschaften
enthält solche Gesetze nicht – allenfalls im oben erwähnten Sinne von vorläufigen Grenzen des
Könnens, nicht mehr von Zielen des Wollens. In der Natur gibt es zwar Funktionen,
Zweckmäßigkeiten und zielgerichtetes Verhalten vieler Lebewesen. Aber wie sich der Mensch dazu verhalten soll, folgt nicht aus naturwissenschaftlichen Kausalerklärungen.

Und nochmal abschließend: Ich glaube und hoffe, dass Veganer bei aller Ablehnung der Jagd diese doch nicht ganz so leidbringend sehen wie die Massentierhaltung.

Mervon2
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Beitrag von Mervon2 » 26. Apr 2024 03:22

"....sind moralische Naturgesetze nicht mehr verbindlich zu machen"

Das und die Beispiele des "unmoralischen" Verhaltens vieler Tiere sind zunächst mal einleuchtend.
Aber vielleicht gibt es doch ein Gesetz des Gleichgewichts unter den Arten.
M.W.tragen alle Wildtiere zum Erhalt der andern Arten bei und sie rotten sich nicht gegenseitig aus.So hat es sicher auch einen Nutzen für den Artenerhalt wenn manche Tiere mehr töten als sie für sich selbst brauchen. Andere profitieren dann von den nicht benötigten Beutetieren
(in der Natur bleibt nichts liegen)
Dementsprechend müsste auch der Mensch sich am Prinzip des Erhalts aller Arten orientieren.
Er sollte sich so verhalten dass alle andern Arten im Bestand erhalten bleiben.
Oder ist der Mensch doch eine bevorzugte Art ,die über allen andern steht und mit diesen machen darf was er will?
Das ist dann doch wieder eine theologische Frage.
Es herrscht ja angeblich Religionsfreiheit.
Ich bin Anhänger einer Religion nach der das Existenzrecht aller Arten respektiert werden sollte.Daraus ergeben sich viele Konsequenzen.

Und ,was nun auch die anderen Religionen lehren: das Verhältnis des Menschen zu andern Menschen und zu Tieren sollte moralischen Regeln unterworfen sein. Das wird doch allgemein anerkannt, obwohl es kein Naturgesetz ist (und in der Realität oft nicht entsprechend gehandelt wird)
In den vorherrschenden Religionen ist aber der Artenschutz kein Thema.

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 26. Apr 2024 10:12

Mervon2 hat geschrieben:
26. Apr 2024 03:22
Aber vielleicht gibt es doch ein Gesetz des Gleichgewichts unter den Arten.
M.W.tragen alle Wildtiere zum Erhalt der andern Arten bei und sie rotten sich nicht gegenseitig aus.So hat es sicher auch einen Nutzen für den Artenerhalt wenn manche Tiere mehr töten als sie für sich selbst brauchen. Andere profitieren dann von den nicht benötigten Beutetieren
(in der Natur bleibt nichts liegen)
Wenn eine Tierpopulation A ein andere Tierpopulation B als Beutetier hat, dann kann sie deren Bestand so lange dezimieren und dabei selbst anwachsen bis diese Nahrungsvorräte (also Population B) abnehmen und in Folge des Nahrungsmangels auch die Population A abnimmt. Dann kann sich B erholen, mit mehr Nahrung in Form von B kann sich auch A erhohlen und das ganze geht von vorne los. So lange Population A von Population B abhängig ist kann A B nicht ausrotten. A kann aber eine dritte Population C ausrotten so lange sie nicht von deren Erhalt abhängig ist.

Schneeschuhahase vs. Kanadischer Luchs
Bild
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

Mervon2
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Beitrag von Mervon2 » 26. Apr 2024 10:43

Ja, die Beziehungen zwischen den Arten sind kompliziert. In dem Beispiel könnte sich auch Population C erholen,wenn A durch B stark dezimiert wird,falls sie nicht schon völlig ausgerottet wurde,als A eine starke Population hatte. Noch ungünstiger ist die Lage für C wenn A sich ungehindert vermehren kann.
Aber in der Natur gibt es meistens die Möglichkeit in andere Areale auszuweichen,wo der Fressfeind nicht oder nicht so stark vorhanden ist.
Ist denn nachgewiesen dass jemals eine Art eine andere ausgerottet hat?
( erwiesen ist dass eingeschleppte Arten das gemacht haben)

hansel
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Beitrag von hansel » 26. Apr 2024 12:20

Mervon2 hat geschrieben:
26. Apr 2024 10:43
Aber in der Natur gibt es meistens die Möglichkeit in andere Areale auszuweichen,wo der Fressfeind nicht oder nicht so stark vorhanden ist.
Dass Bedrohungen durch Fressfeinde Tierwanderungen auslösen, ist mir nicht bekannt. Es wäre auch schwer zu erklären. Dagegen wandern viele Tiere ihrem (jahreszeitlich wechselndem) Nahrungsangebot nach: Die Great Migration in Afrika z. B., die Wanderung der Bisons oder die (vom Menschen geführte) Transhumanz.
Ein weiterer Anstoß zu Wanderungen ist z. B. das Fortpflanzungsverhalten (Monarchfalter, Lachse)

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