Nazis und Tierrechte - Transkript zum Referat

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coco xvx
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Beitrag von coco xvx » 24. Nov 2014 17:26

In der Tat. Sorry, falsche Begrifflichkeit gewählt :-)

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Gerlinde
alte Scheier
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Beitrag von Gerlinde » 24. Nov 2014 21:59

Akayi hat geschrieben:...aber mit Tierrechten lässt sich Faschismus doch durchaus vereinbaren.
Sehe ich ähnlich.
Man kann durchaus zuerst eine rassistische Auswahl treffen und davon abhängig bestimmen, was schützenswert ist - man ist ja Tierschützer.
Warum gibt es wohl das "Deutsche Edelschwein"(1904) oder die "Deutsche Edelziege"(1928)?

Die Vorläufer dieser Rassen kamen durchaus außerhalb von Deutschland und wurden "veredelt".
Überhaupt gab es Anfang des 20.Jh vielfältige Zuchtbestrebungen und folgend deren schützenden Erhalt.
Man muss nicht über jedes Stöckchen springen ....

Rumpsteak
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Beitrag von Rumpsteak » 25. Nov 2014 13:46

Eine Gemeinsamkeit zwischen Nationalsozialismus und Antispezieszismus ist die Abwertung des menschlichen Lebens.

Zuzeit hat menschliches Leben außerhalb antispezieszistischer Gedankenwelten Vorrang vor tierischem Leben und zwar einen absoluten Vorrang. Diesen Vorrang und damit auch Schutz gibt es weder bei Nazis noch bei Antispezieszisten. Da ist ein Mensch nicht mehr wert als ein Tier. Bei den Nazis hat man den Effekt deutlich gesehen. Da wurden Menschen wie Tiere abgeschlachtet.

Bei Antispezieszisten redete man über die Effekte nicht so häufig. Sie tauchen nur manchmal auf wie z. B. in der Singer zugesprochenen Aussage, dass ein glückliches Schwein mehr wert ist als ein dahinvegetierender komatöser Mensch.

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Gmühs
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Beitrag von Gmühs » 25. Nov 2014 19:19

Was für eine Abwertung menschlichen Lebens? :urgh: Nur dass du keine willkürliche Grenze zwischen Mensch und Tier setzt, machst du Menschen ja nicht schlechter. Menschen haben immer noch den gleichen Wert, nur haben Tiere eben auch einen.
Übrigens solltest du dich vielleicht mehr mit Singer auseinandersetzen, wenn du sowas sagst :geek: Singer setzt Schweine nicht mit Menschen gleich. Er ist Präferenzutilitarist und wiegt deshalb Leid mit Lust auf - und da Tiere auch Leid und Lust empfinden können, werden die auch mit einbezogen. Mit "Abwertung des Menschen" hat das rein gar nichts zu tun :kk: Für Peter Singer sind Menschen mehr "wert" als Schweine, da sie keine Personen sind. (Menschenaffen sind es aber bei ihm z.B.)

:|
Oder war das alles einfach nicht ernst gemeint? :kk:

Rumpsteak
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Beitrag von Rumpsteak » 25. Nov 2014 19:40

Menschen haben doch nicht mehr denselben Wert, wenn sie mit Tieren gleichgesetzt werden.

Kann man noch Ackerbau betreiben, wenn das Leben einer Feldmaus oder eines Kaninchens dem Leben eines Menschen gleichgesetzt wird?

Fahrlässige Tötung eines Menschen ist strafbar. Pflügen und eine Maus dabei zerhexeln wäre dann also auch strafbar.

Wenn man also auf den Ackerbau nicht verzichten will UND Mensch und Tier gleichsetzt, müßte die fahrlässige Tötung von Menschen erlaubt werden .... . Oder man möchte die Gleichbehandlung dann doch nicht. Das ist dann aber eine andere Frage.

Wenn an also das Postulat der Gleichwertigkeit von Menschenleben und Tierleben ernst nimmt, müßte also den Schutz menschlichen Lebens herunter setzen.

Rumpsteak
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Beitrag von Rumpsteak » 25. Nov 2014 19:56

Singer kommt über den Ansatz des "Glück-Maximierung" zu Denkansätzen, die die Euthanasie erlauben. da sehe ich beim Tierrechtselement im Veganismus eine ganz erhebliche Nähe zum Nationalsozialismus.

Im Übrigen waren die Nazis doch auch betonte Tierfreunde, was im Tierschutzgesetz gipfelte und in der Hetze gegen Juden, weil die doch schächten. Ins KZ mit Tierquälern ....

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Gmühs
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Beitrag von Gmühs » 25. Nov 2014 19:59

Gmühs hat geschrieben:Singer setzt Schweine nicht mit Menschen gleich.
Sich selber zitieren ist vllt etwas creepy, aber muss wohl sein.
Rump, les dich mal in Peter Singer ein.
Übrigens muss man auch nicht das Leben einer Fliege mit dem Leben eines Menschens gleichsetzen, nur wenn man auf Leidvermeidung aus ist. Ich kann versuchen, Tieren und Menschen möglichst wenig Leid zuzufügen und trotzdem den Wert des Lebens der Wesen nicht gleichsetzen.

KP ob Nazis Tierfreunde waren, aber der Umkehrschluss geht eben nicht :P

Rumpsteak
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Beitrag von Rumpsteak » 25. Nov 2014 20:13

Nö .... kannst Du nicht.

Hatt ich doch am Beispiel der fahrlässigen Tötung dargestellt.

Wie kann man behaupten, dass ein Leben den gleichen Wert, wenn man es ok findet, dass ein Bauer wegen fahrlässiger Tötung in den Knast geht, weil er aus Versehen ein Liebespaar im Roggenfeld zerhäckselt hat aber ihm nichts passiert wegen der Kaninchen oder Mäuse, die er gleichzeitig mit dem Mähdrescher ins Jenseits befördert hat?

Entweder Du machst da einen Unterscheid und kommst zu dem Ergebnis, dass zu unserer jetzigen Rechtsordnung paßt oder

1. Du findest, dass man den Ackerbau einstellt
oder
2. Du schaffst die fahrlässige Tötung als Delikt ab.

Wie möchtest Du den begründen, dass

1. die fahrlässige Tötung von Tieren weiter nicht bestraft werden soll
2. die fahrlässige Tötung von Menschen weiter bestraft werden soll
3. und gleichwohl menschliches und tierisches Leben den gleichen Wert haben soll?

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Kim Sun Woo
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Beitrag von Kim Sun Woo » 25. Nov 2014 20:16

Rumpsteak hat geschrieben:Im Übrigen waren die Nazis doch auch betonte Tierfreunde, was im Tierschutzgesetz gipfelte und in der Hetze gegen Juden, weil die doch schächten. Ins KZ mit Tierquälern ....
wobei das dann hingegen mehr mit "Tierschutz" zu tun hat als mit dem, was gemeinhin unter "Tierrechten" verstanden wird (die Kritik am Schächten ist ja nicht, daß das Tier überhaupt geschlachtet wird).

und auch deckungsgleich mit "Antispeziesismus" war der Nationalsozialismus nicht: denn Juden und andere Opfer des NS wurden ja gerade nicht als "Menschen" im gängigen Sinne sondern als "Untermenschen" begriffen (also sozusagen als "niedere Spezies").


richtig liegst du allerdings darin, daß Antispeziesismus mitnichten das Vermeiden von Leid für Mensch und Tier bedeutet sondern lediglich die Aufhebung des Unterschied im begriffenen "Wert". quasi parallel dazu: Antirassismus heißt ja bspw. auch nicht automatisch, daß man grundsätzlich das Töten von Menschen ablehnt, sondern nur die Zuschreibung unterschiedlichen "Werts" aufgrund der "Rasse".
Man hat jeden Tag die Chance die bestmögliche Version von sich selbst zu sein. ♥

Rumpsteak
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Beitrag von Rumpsteak » 25. Nov 2014 20:31

ist schon klar, dass die Nazis auch nur bestimmte Menschen wie Tiere behandelten und nichts mit Tierrechten am Hut hatten ... .

nur der Effekt war eben eine partielle Gleichbehandlung .... Juden wie Ratten

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