Deutsche in der Schweiz

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kiara
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Re: Deutsche in der Schweiz

Beitrag von kiara » 21. Mai 2012 20:34

Aber wie.^^
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illith
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Beitrag von illith » 21. Mai 2012 20:38

.sprocket. hat geschrieben:In meinem ganz subjektiven Empfinden hat sich in meinem Dunstkreis die Ausländerfeindlichkeit, Vorurteile gegen Deutschtürken/-polen etc. seit meiner Jugend enorm gewandelt bzw. abgemildert. Liegt vielleicht auch am inzwischen selbst gewählten Umfeld. Dennoch hab ich das Gefühl, die Integrationspolitik und so banale Dinge wie die bunt durcheinandergewürftelte Nationalmannschaft tragen tatsächlich langsam Früchte. So ganz plumpe Hetze gegen Ausländer der ersten, zweiten, dritten Generation in Deutschland hab ich schon sehr lang nicht mehr gehört.
mein subjektiver eindruck geht leider eher in die andere richtung... "klassische" (erkennbare) faschos hab ich glaub ich schon länger keine mehr in RL gesehen (heißt natürlich nicht viel), dafür scheint mir, dass eine bestimmte form von rassismus eher so in die normalo-bevölkerung eingesickert ist (die sich vlt auch ganz überzeugt gegen "die rechten" ausspricht). eben speziell bzgl. "der türken" (da fällt dann auch alles vom iran bis libanon mit rein) aka "islamismus". aber ka, ist mehr so ein diffuses gefühl.
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untitled
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Beitrag von untitled » 21. Mai 2012 20:43

illith hat geschrieben:
.sprocket. hat geschrieben:In meinem ganz subjektiven Empfinden hat sich in meinem Dunstkreis die Ausländerfeindlichkeit, Vorurteile gegen Deutschtürken/-polen etc. seit meiner Jugend enorm gewandelt bzw. abgemildert. Liegt vielleicht auch am inzwischen selbst gewählten Umfeld. Dennoch hab ich das Gefühl, die Integrationspolitik und so banale Dinge wie die bunt durcheinandergewürftelte Nationalmannschaft tragen tatsächlich langsam Früchte. So ganz plumpe Hetze gegen Ausländer der ersten, zweiten, dritten Generation in Deutschland hab ich schon sehr lang nicht mehr gehört.
mein subjektiver eindruck geht leider eher in die andere richtung... "klassische" (erkennbare) faschos hab ich glaub ich schon länger keine mehr in RL gesehen (heißt natürlich nicht viel), dafür scheint mir, dass eine bestimmte form von rassismus eher so in die normalo-bevölkerung eingesickert ist (die sich vlt auch ganz überzeugt gegen "die rechten" ausspricht). eben speziell bzgl. "der türken" (da fällt dann auch alles vom iran bis libanon mit rein) aka "islamismus". aber ka, ist mehr so ein diffuses gefühl.
Was du beschreibst, illith, lässt sich so in Heitmeyers Studien zu den Deutschen Zuständen übrigens durchaus wieder finden, allerdings nicht nur gegenüber ethnischen Gruppen, sondern auch gegenüber Menschen mit schlechten sozioökonomischen Rahmenbedingungen etc.. Er nennt das Phänomen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit.
Zuletzt geändert von untitled am 21. Mai 2012 20:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Curumo
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Beitrag von Curumo » 21. Mai 2012 20:47

kiara hat geschrieben:Also bei den beschissenen Arbeitsbedingungen in DE ists kein Wunder dass die Deutschen nach GB, Frankreich und Schweiz abhauen. Hierhin kommen dann die Osteuropäer, hauptsächlich Polen und Russen. Auf ner Station, wo ich war, war der Oberarzt Russe, und die drei Stationsärzte ein Russe, ein Pole und ein Ghanaer.
Naja, beschissen ist eben immer relativ. Wie Russen, Ghanaer usw. beweisen. Nach deren Standards sind das hier sehr gute Arbeitsbedingungen.
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kiara
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Re: Deutsche in der Schweiz

Beitrag von kiara » 21. Mai 2012 20:50

ich habs übrigens öfters mal mitbekommen, dass sich Leute aus dem Iran oder dem Norden Afrikas, die ja für den an mitteleuropäisch-kaukasisch-stammende Menschen optisch gewöhnten "alle gleich aussehen", davon genervt fühlen, dass sie auch als "Türken" bezeichnet werden. Auch weil das ähnlich wie "black" nicht als Bezeichnung für Herkunft oder Aussehen benutzt wird, sondern einfach für "ich teile dich in folgende Kategorie ein: andere Hautfarbe, wahrscheinlich xx-stämmig, typischerweise sozioöknonomisch niedrige Herkunft".
(das mit dem "black" geht ja absurderweise so weit, dass fast hellhäutige Leute als "black" bezeichnet werden, wodurch es für mich auch die mehr oder weniger primäre Legitimierung - optische Beschreibung - verliert)
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Beitrag von kiara » 21. Mai 2012 20:50

HomoGermanicus hat geschrieben:
kiara hat geschrieben:Also bei den beschissenen Arbeitsbedingungen in DE ists kein Wunder dass die Deutschen nach GB, Frankreich und Schweiz abhauen. Hierhin kommen dann die Osteuropäer, hauptsächlich Polen und Russen. Auf ner Station, wo ich war, war der Oberarzt Russe, und die drei Stationsärzte ein Russe, ein Pole und ein Ghanaer.
Naja, beschissen ist eben immer relativ. Wie Russen, Ghanaer usw. beweisen. Nach deren Standards sind das hier sehr gute Arbeitsbedingungen.
Klar, deswegen kommen sie ja auch.
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Beitrag von Vampy » 21. Mai 2012 20:53

HomoGermanicus hat geschrieben:
aus welchem grund sollte man denn sonst in ein anderes land gehen, als dass man sich davon vorteile verspricht? :kratz: is ja nicht wie bei ärzte ohne grenzen, dass man irgendwo hingeht um die leute ausm dreck zu retten.
Es geht um die falsche (Geistes)Haltung. Die meisten Deutschen im Ausland sind übelste Kulturbanausen, die zwar über die angeblich nicht integrationsbereiten Türken
daheim schimpfen, aber sich in der Schweiz wohl nahezu Null der Kultur anpassen (Das habe ich von Verwandten in der Schweiz, die auch Schweizer sind inzwischen, so gesagt bekommen). Allerdings machen die Deutschen das überall so; ob auf dem Ballermann oder in Amerika.
Ganz widerliche Angewohnheit.
was muss man denn als deutscher in der schweiz tun um sich angemessen zu integrieren? käsefondue essen und fürs minarettverbot stimmen?
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illith
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Beitrag von illith » 21. Mai 2012 20:55

ja, diese black/PoC-defintion erschließt sich mir auch noch nicht so *ganz*. zum teil werden da durch one-drop-rule-anwendung leute als "black" eingestuft, die (phänotypisch) weißer sind als ich^^
auch kommt es öfter zu "inneren" konflikten, weil PoC teils (von schwarzen) nur auf schwarze bezogen wird.

edit: @kiara
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Beitrag von Curumo » 21. Mai 2012 20:55

kiara hat geschrieben:ich habs übrigens öfters mal mitbekommen, dass sich Leute aus dem Iran oder dem Norden Afrikas, die ja für den an mitteleuropäisch-kaukasisch-stammende Menschen optisch gewöhnten "alle gleich aussehen", davon genervt fühlen, dass sie auch als "Türken" bezeichnet werden. Auch weil das ähnlich wie "black" nicht als Bezeichnung für Herkunft oder Aussehen benutzt wird, sondern einfach für "ich teile dich in folgende Kategorie ein: andere Hautfarbe, wahrscheinlich xx-stämmig, typischerweise sozioöknonomisch niedrige Herkunft".
(das mit dem "black" geht ja absurderweise so weit, dass fast hellhäutige Leute als "black" bezeichnet werden, wodurch es für mich auch die mehr oder weniger primäre Legitimierung - optische Beschreibung - verliert)
Ist aber optisch eben auch der gleiche Phänotyp. Aber deswegen jeden einen Türken zu nennen, ist einfach dumm.
Ich vermute auch nicht hinter jedem weißen Europäer einen Deutschen.
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Beitrag von .u. » 21. Mai 2012 21:05

illith hat geschrieben: mein subjektiver eindruck geht leider eher in die andere richtung... "klassische" (erkennbare) faschos hab ich glaub ich schon länger keine mehr in RL gesehen (heißt natürlich nicht viel), dafür scheint mir, dass eine bestimmte form von rassismus eher so in die normalo-bevölkerung eingesickert ist (die sich vlt auch ganz überzeugt gegen "die rechten" ausspricht). eben speziell bzgl. "der türken" (da fällt dann auch alles vom iran bis libanon mit rein) aka "islamismus". aber ka, ist mehr so ein diffuses gefühl.
Ja, sehr, sehr oft höre ich das klassische "Von mir aus können Ausländer herkommen, aber DIE sollen sich integrieren und ordentlich Deutsch lernen und einen Job vorweisen bevor man sie hier leben lässt". Das sagen auch sonst überaus freundliche, liebe Leute.
Wie wärs mit einem "Hallo, willkommen, wir helfen die gern, dich zurechtzufinden"? Anstatt von vornherein gleich so "uh, der will uns was wegnehmen". Das ist vielleicht auch das schlechte Gewissen einer unterschwelligen Annahme, was wir haben steht uns nicht wirklich zu. Das schlechte Gefühl, sich etwas unrechtmäßig angeeignet zu haben und jetzt hat man Angst, es könnte einem wieder weggenommen werden.

Deutsche in der Schweiz: Dieses Bild ist mir zwar auch so vermittelt worden, aber aus eigenener Erfahrung kenne ich es nicht. Jedenfalls würde ich niemals in die Schweiz gehen. ^^
Nun, der Typ am Anfang mit seiner Steuerflucht da, war ja schon etwas unangenehm. ^^
Innerdeutsch gibt es auch Fremdenhass. Da kenne ich einen Wessi, der in einen kleinen ostdeutschen Ort kam, um dort zu arbeiten, es aber nicht lange durchhielt, weil er angefeindet wurde, er als Wessi solle nicht den Ossis die Arbeitsplätze wegnehmen (kommt nicht in (normal)größren Städten vor).

@Zage: Interessant, danke.
...But the stars we could reach were just starfish on the beach.

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