Motive/Motivation fürs Medizinstudium / Facharzt-Ausbildung

Plausch & Palaver
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untitled
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Motive/Motivation fürs Medizinstudium / Facharzt-Ausbildung

Beitrag von untitled » 23. Jun 2012 19:49

----disku aus dem viewtopic.php?f=20&t=258&&start=5740 ausgegliedert. [/hilfssheriff]

Kim Sun Woo hat geschrieben:this. ich muß da immer an dieses Lied von den Kassierern denken... "ich bin Frauenarzt weil ich F*****fan bin" :urgh:
Das ist ja aber schon eine ziemliche Unterstellung. Auch bei männlichen Gynakologen und weiblichen Urologinnen werden die selben Gründe eine Rolle spielen, wie bei anderen Fachärzten: Einkommenserwartungen, offene Stellen in der FA-Ausbildung, familiäre Vorprägungen, etc. (ich sehe übrigens schon, dass kiara hier meckern wird *g*).
Kim Sun Woo hat geschrieben:mir würds da halt eher darum gehen, daß ich einem Urologen erstmal unterstelle, daß er sich aufgrund des gleichen biologischen Geschlechts einfacher in mich hineinversetzen kann.
Das wäre wiederum ein anderer Punkt (den Vampy aber bereits kritisch hinterfragt hat).

Allerdings ist wohl ohnehin das wichtigste, dass jedeR sich mit ihrem oder seinem Arzt gut versorgt fühlt.
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kiara
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Re: der "das war heute cool"-thread

Beitrag von kiara » 23. Jun 2012 19:53

Nee, solang mir nicht unterstellt wird, dass ich "nur Ärztin werde weil meine Eltern es sind" ;) (das war bzw ist eher ein abschreckender Faktor, ich kann mir auch heute nicht den Beruf in der Form vorstellen, wie sie ihn ausüben.)
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Kim Sun Woo
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Beitrag von Kim Sun Woo » 23. Jun 2012 19:57

Zageism hat geschrieben:Auch bei männlichen Gynakologen und weiblichen Urologinnen werden die selben Gründe eine Rolle spielen, wie bei anderen Fachärzten:
call me naive, aber ich unterstelle auch einem Großteil der anderen Fachärzten das sie sich auf ein Gebiet spezialisiert haben was ihnen liegt und/oder sie interessiert (wobei ich das Kassierer Zitat schon eher augenzwinkernd meinte. fachliches Interesse und sexuelles Interesse sind ja zwei völlig verschiedene Paar Schuhe).
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Beitrag von untitled » 23. Jun 2012 20:20

Kim Sun Woo hat geschrieben:call me naive
Ich finde deine Position da naiv (du hast es herausgefordert ;) ), will aber natürlich auch nicht ausschließen, dass es Fachärzte gibt, die entsprechend deiner Vorstellung entscheiden (edit: wünschenswert wäre es zweifelsohne).
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kiara
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Beitrag von kiara » 23. Jun 2012 20:45

Kim Sun Woo hat geschrieben:
Zageism hat geschrieben:Auch bei männlichen Gynakologen und weiblichen Urologinnen werden die selben Gründe eine Rolle spielen, wie bei anderen Fachärzten:
call me naive, aber ich unterstelle auch einem Großteil der anderen Fachärzten das sie sich auf ein Gebiet spezialisiert haben was ihnen liegt und/oder sie interessiert (wobei ich das Kassierer Zitat schon eher augenzwinkernd meinte. fachliches Interesse und sexuelles Interesse sind ja zwei völlig verschiedene Paar Schuhe).
ja natürlich wählt man ein Fachgebiet was einen im Prinzip interessiert, das ist doch das allererste. Andere Rahmenbedingungen spielen natürlich ne Rolle (Arbeitsmarkt, Familienkompatibilität, Verdienst), aber zentral ist natürlich das Interesse. N Medizinstudium kriegt man nicht geschenkt, viele kämpfen jahrelang hart, um reinzukommen.
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Beitrag von Akayi » 24. Jun 2012 12:10

Zageism hat geschrieben:
Kim Sun Woo hat geschrieben:call me naive
Ich finde deine Position da naiv (du hast es herausgefordert ;) ), will aber natürlich auch nicht ausschließen, dass es Fachärzte gibt, die entsprechend deiner Vorstellung entscheiden (edit: wünschenswert wäre es zweifelsohne).
Ich will Zageism da Recht geben. Was würden denn diese Unterstellungen in Bezug auf Kinderärzte, oder gar Kinder- und Jugendgynäkologie bedeuten? Die Idee, dass Ärzte bzw. Ärztinnen sich ihre Fachgebiete nach so oder so gearteter Interessenlage ausrichten ist wohl ähnlich naiv wie zu glauben, sie hätten Medizin studiert weil sie irgendwem helfen wollten.
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Beitrag von kiara » 24. Jun 2012 12:13

Akayi hat geschrieben: Ich will Zageism da Recht geben. Was würden denn diese Unterstellungen in Bezug auf Kinderärzte, oder gar Kinder- und Jugendgynäkologie bedeuten? Die Idee, dass Ärzte bzw. Ärztinnen sich ihre Fachgebiete nach so oder so gearteter Interessenlage ausrichten ist wohl ähnlich naiv wie zu glauben, sie hätten Medizin studiert weil sie irgendwem helfen wollten.
:lol:
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Re: der "das war heute cool"-thread

Beitrag von untitled » 24. Jun 2012 12:58

Der Punkt stimmt insofern, als das - mal mehr, mal weniger - in allen Fachrichtungen zu hören ist, dass Studierende mit ihrem Studium Menschen helfen wollen (auch im Bereich WiWi/BWL oder den MINT-Fächern). Dies ist also schwerlich ein Alleinstellungsmerkmal des Medizinstudiums.
kiara hat geschrieben:N Medizinstudium kriegt man nicht geschenkt, viele kämpfen jahrelang hart, um reinzukommen.
Auch hier muss ich dir teilweise widersprechen, bzw. eine andere Perspektive anmerken: Wenn man sich ansieht wer Medizin studieren kann, dann bekommen viele ihr Studium durchaus geschenkt (auch wenn sie dafür ein paar Jahre lang warten müssen; ich beziehe mich da auf die Kosten während des Studiums). Und längere Wartezeiten gibt es schließlich auch in anderen Fächern, insb. wenn man nicht die Möglichkeit hat, für das Studium durch die Republik zu ziehen und das Pech hat, an einem beliebten Studienort zu wohnen. Ich kenne durchaus Leute, die für ihr Studium einer anderen Fachrichtung länger warten mussten als mancheR MedizinstudentIn, weil sie ortsgebunden waren. Im Bereich Medizin mag es deutlich mehr Härtefälle im Bereich der Wartezeiten geben; auch hier ist dies aber kein Alleinstellungsmerkmal (die Ausprägung ist allerdings größer).
Zuletzt geändert von untitled am 24. Jun 2012 14:10, insgesamt 4-mal geändert.
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Beitrag von Akayi » 24. Jun 2012 13:08

Und dann schaue man sich einfach mal an, wie hoch der Anteil derer ist, die Medizin studieren weil ein oder gar beide Elternteile das auch gemacht haben (individuelle Vorprägung + strukturelles Privileg). Zu dem von Zageism bereits angeführten Punkt der Einkommenserwartung fällt mir auch noch ein wie selten man mal jemanden trifft der/die noch Allgemeinarzt werden will. Nein, ein Facharzt muss es schon sein. Und eine Praxis irgendwo auf dem Land wo Ärztemangel herrscht zu betreiben zählt ja scheinbar nicht zum "Helfen".

edit: Zageism, was du bei deiner Betrachtung scheinbar unter den Tisch fallen lässt, ist dass es eh fast keine Arbeiterkinder an die Uni schaffen. Den sozialen Hintergrund der Studierenden miteinbeziehend, bekommt man das Studium - wenn schon nicht geschenkt, so doch in die Wiege gelegt.
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Re: der "das war heute cool"-thread

Beitrag von untitled » 24. Jun 2012 13:20

Nee, dessen bin ich mir natürlich bewusst. Das hatte ich durch den Punkt "wenn man nicht die Möglichkeit hat, für das Studium durch die Republik zu ziehen" anmerken wollen, hätte das aber sicher nochmal deutlicher machen können.
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