EU will Trinkwasser privatisieren - Bürger dagegen! :)

Plausch & Palaver
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Wunderblümchen
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EU will Trinkwasser privatisieren - Bürger dagegen! :)

Beitrag von Wunderblümchen » 14. Mär 2013 07:24

Hallo zusammen,

bin auch seit einiger Zeit am Thema dran, dass die EU Trinkwasser privatisieren will. Gut, dass es bekannt wurde, es war nämlich gar nicht so darauf bedacht, dass es bekannt wurde. Hierzu gibt es bspw. in youtube ein Video: ARD monitor - Geheimpläne EU Trinkwasser privatisieren (oder mediathek Monitor)

Gerade stoße ich auf diesen Tagesschau-Artikel: "Erstmals überhaupt hat ein EU-Volksbegehren die nötige Zahl von einer Million Unterschriften erreicht" http://www.tagesschau.de/inland/wassernetze100.html

1.256.744 Unterschriften mittlerweile! Hier ist die Unterschriften-Sammlung http://www.right2water.eu/de/node/5

Wikipedia "Private Trinkwasserversorgung" informiert auch noch einmal allgemein über das Thema, und was dort die negativen Kritikpunkte sind.

Also: mir macht die Privatisierung von Trinkwasser Angst. Ist doch so schon sehr belastet, Chlor oder Ähnliches, wie in USA oder GB brauche ich eigentlich nicht, eher als Ausnahme.

Das unser Trinkwasser so schon genug belastet ist, wissen hier vielleicht einige. FoodWatch konnte glücklicherweise erreichen, dass der Urangehalt im Trinkwasser auf ein Mindestmaß reduziert werden konnte (google).

Aktuell trinke ich Leitungswasser. Die Plastik-Trinkwasserflaschen sind ja auch nicht ohne: Stichwort Bisphenol-A (google)

Naja, genug des Bedauerlichen :) Hat ja endlich mal aufgehört zu schneien :) Liebe Grüße, Wunderblümchen
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Curumo
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Beitrag von Curumo » 14. Mär 2013 07:33

Die Plastik-Trinkwasserflaschen sind ja auch nicht ohne: Stichwort Bisphenol-A (google)
Ist in deutschen, handelsüblichen Pfandflaschen(0,25 Eurocent Bepfandung) aber gar nicht vorhanden. ;)
Hatten wir hier auch schon ausführlich einen Faden zu.
Das unser Trinkwasser so schon genug belastet ist, wissen hier vielleicht einige
Was dann die wenigstens wissen ist dass die Filtrierung von Schwebstoffen, Medizinresten(gerade aus dem Urin)
und Chemierückständen simpel technisch kaum möglich ist.
Aktivkohlefilter z.B. erzeugen bei der Reinigung des Wassers eben leider potentiell krebsfördernde freie Radikale
als Spaltprodukte.
Allerdings hat man ja bei jeder Ladung Pommes schon genug Acrylamide.
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Splendidus
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Beitrag von Splendidus » 14. Mär 2013 09:09

Was dann die wenigstens wissen ist dass die Filtrierung von Schwebstoffen, Medizinresten(gerade aus dem Urin)
und Chemierückständen simpel technisch kaum möglich ist.
Schwebstoffe ist garkein Problem. Hier verbirgt sich auch kein großes Gefahrenpotential.

Medizin- und Chemierückstände werden nur rausgeholt, wenn sie einen gewissen Grenzwert überschreiten.
Ich bin jedoch der Meinung man sollte nicht die Folgen bekämpfen müssen, indem man diese Stoffe aus dem Wasser holt, sondern versuchen die Ursache so gut es geht zu vermeiden, damit solche Stoffe garnicht erst ins Wasser kommen. Aber das ist heutzutage leider nur noch begrenzt möglich.
Ich befürchte da wird in den nächsten Jahrzehnten noch einiges auf uns zukommen...

Übrigens ist das alles technisch möglich! Nur der Aufwand wird irgendwann sehr groß und somit das Trinkwasser teurer...
Jedoch werden die Stoffe erstmal nur aus dem Trinkwasser rausgeholt, sind aber immer noch vorhanden. Diese weitere Entsorgung ist dann oftmals der eigentliche große Kostenfaktor, wir sollten das Zeug ja dann nicht unbedingt wieder in die Flüsse kippen...

Gruß
Splendidus
Ich bin kein Veganer.

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Curumo
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Beitrag von Curumo » 14. Mär 2013 09:34

Übrigens ist das alles technisch möglich! Nur der Aufwand wird irgendwann sehr groß und somit das Trinkwasser teurer...
Naja, so war zumindest das Fazit einer ARTE-Doku die ich kürzlich sah.
Die wirkte schon sehr vernüftig recherchiert und da wurden eben
Leute vom Fach(Kläranlage) befragt.
Die Medizin und Chemierückstände seien eben wohl technisch nicht völlig filtrierbar.
Versucht wird die Konzentration zu reduzieren, durch Verdünnung und Analyse von Grenzwerten.

Aber ansonsten klar:
Rein technisch wäre auch die Fusionsernergie eine tolle Sache, de Facto dann eher
der Marke unbezahlbar/praktisch unumsetzbar(zumindest zum jetztigen Zeitpunkt).
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Splendidus
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Beitrag von Splendidus » 14. Mär 2013 12:50

Hi,

vorsicht, wir sprechen von unterschiedlichen Sachen.
Es ging hier um die Entfernung aus dem Trinkwasser, so hab ich das zumindest verstanden.

Du redest ja jetzt von Abwasser (Kläranlagenablauf).
Dort ist es auf jedenfall auch möglich, jedoch noch deutlich aufwändiger. Und wie gesagt, was macht man dann mit dem Zeugs?
Das Stichwort heißt Umkehrosmoseanlage. damit bekommste quasi alles aus dem Wasser.
Jedoch konzentriert sich das Zeug dann in nem geringeren Teil Wasser auf. Und dann hast es halt dort aufkonzentriert vorliegen. Dann würde nur noch verdampfen helfen... hier beginnt dann der Mega-Aufwand wo die Kosten in astronomische höhen steigen (Energieverbrauch).

Bin übrigens auch vom Fach und weiß wovon ich rede. Behaupte zumindest mehr Ahnung zu haben als eine Arte-Doku ;)
Es ist halt weder wirtschaftlich noch ökologisch Sinvoll und kommt immer auf den Einzelfall darauf an, ob man hier etwas machen muss.

Gruß
Splendidus
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Wunderblümchen
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Beitrag von Wunderblümchen » 14. Mär 2013 19:09

Hallo,

ja, es ging um Trinkwasser. Da ist ziemlich viel drin, was nicht gesäubert werden kann, aber hierzulande steht man immer noch besser da, wie in manch anderen Ländern, bspw. Mexico-City / Trinkwasser s. youtube.

Für Uran gibt es mittlerweile Grenzwerte im Trinkwasser (FoodWatch)

Im Netz gibt es von dradio einen Beitrag, dass bestimmte Arznei-Rückstände nicht herausfilterbar seien, da müsste man etwas Zusätzliches anwenden.

Danke für eure Antworten.

LG
:heartrain: "Nein, muss ich nicht!"

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