Erwachsen sein (oder nicht)

[Gerlinde]

Aus meiner Sicht ist alles unter 30 "Jugend".

das nennt sich neuerdings "pre-adult"
und Schwarz gehört auch noch dazu (oder nicht?)

[schwarz]

pre-adult? Ohweia
Nein, ich bin fast 36, Gerlinde.

[Gerlinde]

Schwarz, das war ironisch gemeint und nicht von der Anzahl der Jahre abhängig....

Richtig adult ist man erst, wenn man Job, Partner, Kinder, Hausfinanzierung und Altersvorsorge organisieren muss.

Wenn man dann erkennt, es funktioniert nicht so, wie man es sich es vorgestellt hat,
dann kommt der "zweite Aufbruch" und erst danach das "Alter".

[schwarz]

Achso, kam nicht bei mir an

Richtig adult ist man erst, wenn man Job, Partner, Kinder, Hausfinanzierung und Altersvorsorge organisieren muss.

Demzufolge wären Menschen ohne Job, Partner, Kinder, Hausfinanzierung und Altersvorsorge niemals adult im Sinne von "erwachsen"/vernünftig/organisiert, weswegen ich diese deterministische Formulierung ziemlich unglücklich finde.

Edit:
Nicht auf Dich speziell bezogen, Gerlinde.

[Gerlinde]

....Demzufolge wären Menschen ohne Job, Partner, Kinder, Hausfinanzierung und Altersvorsorge niemals adult im Sinne von "erwachsen"/vernünftig/organisiert, .

Schwarz, meist ist es schon so, dass Menschen in der pre-adulten Phase anders durchs Leben gehen (etwas lockerer, leichter) - aber das merkt man erst, wenn man pre-adult hinter sich gelassen hat.

Natürlich ist man auch vorher schon erwachsen im Sinne von geschäftsfahig.
Gesellschaftlich hatte man sich früher für diese Auflistung 30-40 Jahre Zeit gelassen, heute quetscht man alles in einen 20-Jahre-Abschnitt und ist dann richtig in der Tretmühle.
Ich sag immer, bis 30 hat man Narrenfreiheit ..... und jetzt bin ich im 2. Aufbruch

[schwarz]

Ja, was mich aber stört ist, dass mit der Auflistung impliziert wird, das man erst erwachsen ist, wenn diese Kriterien erfüllt werden.

[Curumo]

Das sehe ich allerdings ähnlich wie Gerlinde. Und deshalb fühle ich mich eben auch nicht erwachsen. Obwohl ich es angeblich seit 4 Jahren bin.

[Gerlinde]

Ja, was mich aber stört ist, ....

Ist es individuell gesehen, nicht eher von Vorteil, die Leichtigkeit der Jugend möglichst lange auszudehnen?

Früher war man Kind/jugendlich bis 14 oder 16 Jahre, dann wurde man mit der Ausbildung, die meist nahtlos in die berufliche Lebensstellung überging erwachsen und blieb in dieser Phase (über 4-Jahrzehnte) bis zum Rentenbeginn, dann kam das Alter.

Heute kommen nach dem Schulabschluss eine oder mehrere Ausbildungen, Studien, Praktika, Auslandsaufenthalte usw, diese pre-adulte Phase kann durchaus 10 Jahre dauern.
Die Familienphase ist dann oft deckungsgleich mit der beruflichen Entwicklung.
Mit etwas Glück ist man zum Rentenbeginn körperlich noch fit,
und mit der gestiegenen Lebenserwartung kann man sich dann nochmal neue Ziele suchen, das "Alter" kommt dann 10-15 Jahre später.

[HelLo]

Ich fühle mich überhaupt nicht erwachsen und bin trotzdem noch nie locker und leicht durchs Leben gegangen. Bis 30 schaffe ich es denke ich auch nicht mehr erwachsen zu werden.

[schwarz]

Gerlinde, darum geht es mir nicht.
Es geht mir exakt um die Formulierung, die impliziert, dass man erst erwachsen ist, wenn man entweder einen Job hat und/oder einen Partner und/oder Kinder und/oder ein Haus und/oder eine Altersvorsorge, oder am liebsten alles auf einmal.
Jeder, der dies nicht hat, hat demzufolge auch keine Möglichkeit, erwachsen zu werden.
Diese Aufzählung schließt eine ganze Menge Menschen aus, denen damit quasi eine gewisse Entwicklungsstufe absprochen wird. Das ist es, was mich stört.