Artikel: Weidehaltung und Klimawandel (englisch)

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 12. Okt 2014 10:26

Dein Hinweis war keine Kritik sondern der Versuch die Abkehr von der Weidehaltung anhand der Intensivhaltung zu blamieren.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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Gerlinde
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Beitrag von Gerlinde » 12. Okt 2014 18:52

Akayi, wenn ich etwas mehr Zeit habe, komme ich auf diesen Artikel zurück.

Unstrittig entsteht beim Wiederkäuen Methan, das gerülpst wird.
Kühe im Stall rülpsen auch. Intensiv gehaltene Kühe sollen sogar je Tier mehr Methan ausstoßen, nur bezogen auf die Zunahme an Fleisch bzw. höhere Milchleistung entsteht spezifisch zum "Produkt" weniger Methan.

Ähnliches Dilemma wie bei der Hühnerhaltung.
Hühner im Stall kommen mit Umweltgiften weniger in Berührung, da sie von der Umwelt "abgeschlossen" im Gegensatz zu Hühner in Freiland-Haltung.
Nachweislich können Eier aus Freilandhaltung mehr Dioxine enthalten - "mehr" bedeutet aber nicht, sie sind belastet im Sinne von krankmachend. Sie spiegeln nur die allgemeine Umweltbelastung wieder.
Dioxingehalt bezogen auf den Fettgehalt im Dotter im nachweisbaren Bereich durch den Staub aus Verbrennungsprozessen (Hausbrand-also Kaminöfen, keine brennende Häuser).
Man muss nicht über jedes Stöckchen springen ....

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 13. Okt 2014 01:55

Ah, Eier mit mehr Dioxin sind gar nicht mehr schädlicher. Man lernt also nie aus; die veganen EikonsumentInnen werdens danken. Mal im ernst, man kann es auch mal gut sein lassen und einfach einsehen, dass Weidehaltung eben nicht die vermeintlich gute Form der Fleischproduktion ist. Da bricht doch niemandem ein Zacken aus der Krone, die deutschen Biobauern werden doch so oder so mit Subventionen gerade am Leben erhalten.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 13. Okt 2014 19:30

Gerlinde hat doch nicht "nicht schädlicher" geschrieben, sondern, dass sie zwar mehr Dioxine enthalten, aber noch unterhalb der krankmachend-grenze; dafür gibt's ja gesetzliche Grenzwerte. ob die tatsächlich sinnvoll sind, ist noch mal ne andere Sache; aber ich würde generell erstmal davon aussehen, dass die mit Tierversuchen etc. schon so festgesetzt sind, dass man bei normalem Konsum keinen schaden nimmt.
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Splendidus
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Beitrag von Splendidus » 15. Okt 2014 21:01

Akayi hat geschrieben: - Ein Großteil der Treibhausgase in der Mongolei werden von Tieren abgegeben
Wird da auch gegengerechnet wieviel CO2 durch die Weidetierhaltung nachhaltig im Boden gebunden wird? Soweit ich weiß sind diese Mengen nicht unbeträchtlich.
Akayi hat geschrieben: - Weidehaltung schädigt die Grasflächen nachhaltig
Da habe ich schon viel Gegenteiliges gehört, nämlich dass sich auf Flächen mit Weidetierhaltung die Humusschicht wieder aufbauen soll.
Ich glaub das war das Video dazu: https://www.youtube.com/watch?v=5LHoh-OKUfU
Akayi hat geschrieben: - All das trägt zum Treibhauseffekt bei; in der Mongolei mach dies einen großen Teil der Umweltverschmutzung aus

Einen Artikel, der zu einem ähnlichen Ergebnis führt habe ich bereits hier gepostet: Artikel: Treibhausgase und Fleischproduktion (englisch)
(diesmal geht es allerdings nicht primär um Fleischprodudktion, weswegen ich den Artikel lieber im Umweltbereich eiongestellt habe).
Hmmm, kann ich mir nicht so recht vorstellen, da sehe ich die Massentierhaltung als viel viel schlimmer an.

Man muss auch differenzieren, ob jetz für die Weidetierhaltung extra flächen gerodet werden müssen, oder ob man dafür Flächen nimmt, die eh da sind und für nichts anderes zu gebrauchen sind.
Ich bin kein Veganer.

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Beitrag von Akayi » 16. Okt 2014 05:28

Durch die Weidehaltung wird der Boden nachhaltig geschädigt wodurch das Methan an die Atmosphäre abgegeben wird.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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Splendidus
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Beitrag von Splendidus » 16. Okt 2014 08:09

Hast du dazu eine wissenschaftliche Quelle?
Würde mich brennend interessieren!
Ich bin kein Veganer.

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Gerlinde
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Beitrag von Gerlinde » 16. Okt 2014 22:46

Akayi hat geschrieben:Durch die Weidehaltung wird der Boden nachhaltig geschädigt ...
ÜBERWEIDUNG ist die Ursache einer Bodenschädigung und nicht die Weidehaltung an sich.
Nur, wo intensiv geweidet wird, ist die Überweidung schnell gegeben. Die Bodenschäden passieren auch eher, wenn die Tiere größer und schwerer sind.

Zurück zum Artikel über die Mongolei. Zunächst finde ich es unfair, solche Regionen als Argumente zu bringen, wenn es um hiesige Probleme geht. Tierhaltung in der Mongolei hat einen völlig anderen Stellenwert/Bedeutung/Verkettung als bei uns.

"On a global scale, Mongolia’s total greenhouse gas emissions are low. But on a per person basis, the country’s emissions are relatively high because of the long, cold winter requiring a lot of heating, and low energy efficiency of older technologies."

Diese Situation wird auch auf andere dünn besiedelte Regionen mit vergleichbarem Klima zutreffen.

"The grasslands on Mongolia’s steppes evolved over millions of years with large herds of grazing wildlife, with herds migrating regularly and herd size regulated through predation, disease, and food availability. As herders domesticated livestock, and boosted their numbers in the hopes of increasing their incomes, pasture has become degraded and yields have decreased"

"Grazing is a natural function of grassland ecosystems, but must be managed well for grasslands to be sustainable and support herders’ livelihoods."

"In pastures under high stress, biomass can decrease by 30-40% in a few years."

"The answer is to improve soil quality through best practices (such as natural regeneration and re-seeding with nitrogen fixers), maintain good-quality pasture and vegetation through rotation plans and avoidance of over-grazing..."

Also ich lese im ganzen Artikel keine Abkehr von der Tierhaltung, sondern nur ein Werben für ein besseres Weidemanagement, um die Grasnarbe zu schonen, damit nicht vermehrt CO2 freigesetzt wird.

@Akayi, Deine Reaktion auf die Dioxine in den Eiern war mir klar. Ich hatte nur nicht die Zeit, alles "besser" zu formulieren.
Es gab mal eine Zeit, da hieß es, bei Dioxinen wäre jedes einzelne Molekül eines zu viel und gefährlich. Das war alles im Nachgang zu Seveso. Heute muss man akzeptieren, es gibt eine Hintergrundbelastung und die Analytik findet Pikogramm und wir haben Grenzwerte. Die Lebensmittelgrenzwerte beziehen sich auf Toxizitätsäquivalente. Und man berücksichtigt auch dioxin-vergleichbare-PCB.

Bio-Eier entstehen im Kontakt mit der Hintergrundbelastung. Intensiveier sind davon abgeriegelt und haben somit im Durschnitt eine geringere Belastung. Wie auch Wildschweine immer noch mit Cäsium durch Tschernobyl belastet sein können - Mastschweine nicht.

Würdest Du denn ausschließlich Treibhaussalat/-obst/-gemüse essen wollen, nur weil dieses staubfreier produziert werden kann?
Cadmium z.B. verteilt sich überwiegend über Staub. Abwaschen ist nicht alles, es gibt auch einen Wirkungspfad Luft-Boden-Pflanze.
Zuletzt geändert von Gerlinde am 16. Okt 2014 23:04, insgesamt 2-mal geändert.
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Gerlinde
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Überweidung

Beitrag von Gerlinde » 16. Okt 2014 22:55

Um eine Überweidung besser zu beschreiben, folgendes Bild:

Tiere auf der Weide - stehen, gehen, liegen auf und in dem Futter. Der Futterverbrauch/Verlust ist somit höher, als wenn die Tiere im Stall stehen und Schnittgut vorgelegt bekommen.
Bewegung und Futter selektieren ist aber gleichbedeutend mit Lebensqualität für das Tier.

Eine große Herde und eine große Weide bedeuten lange Wege und Ansammlungen an Tränkestellen und bevorzugten Ruhe-Stellen.
Kleinere Herden und portionierte Weiden und ein rechtzeitiges Umstellen schont die Grasnarbe - das war aus meiner Sicht die Hauptaussage in diesem Artikel. Rinder produzieren Methan, dazu sollen nicht noch die CO2 Verluste aus schlechtem Weidemanagement kommen - denn diese Region ist empfindlich für klimatische Veränderungen.
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Beitrag von Splendidus » 21. Okt 2014 15:41

Akayi, falls du noch was findest, würde mich wirklich interessieren.

Nachdem Wissen was ich jedoch bisher habe, ist eine vernünftige Weidehaltung der Umwelt eher zuträglich, als dass es ihr schadet...
Ich bin kein Veganer.

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