Artikel: Weidehaltung und Klimawandel (englisch)

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schwarz
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Beitrag von schwarz » 24. Okt 2014 16:06

Ja, da sind wir wieder bei der schädlichen und unschädlichen Form.
enter the void.

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Gerlinde
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Beitrag von Gerlinde » 24. Okt 2014 23:28

Rumpsteak hat geschrieben: .. Wenn mehr Rinder gezücktet ud mit mehr Futter gefüttert werden, wird C und H aus der Umwelt entnommen. Das C aus dem CO2 in der Luft via Photosynthese. Bei mehr Rindern und mehr Futter also mehr. .
Vielleicht hilft folgender Vergleich:

Die Verdauung einer Hochleistungskuh ähnelt einer Biogasanlage mit ganz viel Schlupf beim Rülpsen.

Beim Wiederkauen wird Methan gebildet und entweicht.
Hochleistungsrinder erhalten zusätzlich zu Gras jede Menge Kraftfutter. Würde dieses "Kraftfutter" von Mensch oder Tier mit einhöhligem Magen verdaut werden, würde kaum bzw. deutlich weniger Methan aus den organischen Verbindungen gebildet werden.
Man muss nicht über jedes Stöckchen springen ....

Rumpsteak
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Beitrag von Rumpsteak » 25. Nov 2014 13:51

Und woher kommt das Kraftfutter..... richtig , aus Pflanzen. Das ändert also nichts daran, dass die Vieh-Verdauung grundsätzlich für das Klima neutral ist. Methan ist auch - wie oben dargestellt - eine C-Verbindung, C + H .... das heißt Kohlenstoff aus der Luft und H aus dem Wasser

Wunderblümchen
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Beitrag von Wunderblümchen » 25. Nov 2014 14:09

ich glaube, das könnte hier rein passen:

es gibt immer mehr diese Bio-Fernwärme-Genossenschaften http://www.fernwaerme-marktoberdorf.de/?page_id=31

Dann gibt es noch die Biogasanlagen http://www.ikz.de/uploads/media/IKZH_200522_47_078.pdf
Aus Kuhmist werden Kilowatt
:heartrain: "Nein, muss ich nicht!"

Hundemutti
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Beitrag von Hundemutti » 25. Nov 2014 18:16

Beim Aufwuchs von Futterpflanzen wird zwar Kohlenstoff gebunden, dass kann die Klimabilanz der Tierhaltung aber nicht retten.

Zum Anbau dieser Futterpflanzen wird Wald in Ackerfläche verwandelt (CO2 und N2O entweichen), Petizide und Mineraldünger verwendet, bei deren Produktion hohe Mengen Treibhausgase entstehen und dann wird das ganze CO2-intensiv quer über den Planeten geschippert. Die Rinder produzieren dann Methan, ihr Mist produziert Lachgas.
Weidehaltung, gut. Aber auch Bio-Kühe geben nicht vom Weidegras alleine solche Mengen Milch. Wenn sie kein Kraftfutter bekommen, dann Silage und Heu. Bei deren Produktion entstehen auch Treibhausgase, v.a. Lachgas entsteht im Ackerbau. Lachgas ist 310 mal klimaschädlicher als CO2.

Der Anteil der Landwirtschaft am Klimawandel wird vom IPCC auf knapp 14% beziffert, davon beruht der größte Teil (!) auf der Produktion von Tierprodukten. Da ist das Methan von den Rindern genau so eingerechnet wie der Anbau der Futterpflanzen und die Landnutzunsänderungen für deren Anbau. Auf den Ackerbau können wir nicht verzichten, auf die Tierhaltung schon.
Es ist unmöglich, die Fackel der Wahrheit durch ein Gedränge zu tragen, ohne jemandem den Bart zu versengen.

Rumpsteak
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Beitrag von Rumpsteak » 25. Nov 2014 19:34

Die Ackerpflanzen binden CO2. Die Kuh kann nur das abgeben, was sie gefressen hat. Das Methan ensteht aus der Verdaung, Zersetzung des Futters, das aus Pflanzen ist, die das C im Methan und CO2 vorher gebunden haben. Auch Silage und Kraftfutter haben als Pflanze zuvor genau das C aus der Luft geholt, dass die Kuh im Methan und CO2 wieder abgibt.

Der Effekt der Mineraldüngung ist im Übrigen ein Argument gegen Veganismus, da ohne tierischen Dung vermehrt auf Mineraldünger zurückgegriffen werden muss mit den entsprechenden Folgen.

Wie groß ist den der "Anteil am Klimawandel" (was das auch immer sein mag, es sei denn es bezieht sich auf den CO2 bzw. Methan-Ausstoß) der Verbrennung von Gas, Kohle und Erdöl?

Warum kann man auf Tierhaltung verzichten? Welchen Effekt auf das Klima hätte der Zwang vermehrt Mineraldünger einzusetzen und der Ausfall der viel kalorienhaltigeren Nahrungsmittel auf die Welternährung?

Wie hätte man sich zum Beispiel in Ostafrika dann zu ernähren? Und in Grönland? Und welchen Effekt hätte der Zwang dann pflanzliche Lebensmittel vermehrt um die Welt zu schippern auf das Klima?

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 25. Nov 2014 20:24

aktuell haben wir aber eh viel zu viel gülle; sodass jede Reduzierung derselben durch Veganismus etwas positives ist. und wir reden hier nicht von ostafrika oder Grönland, sondern von Europa.
Think, before you speak - google, before you post!

Rumpsteak
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Beitrag von Rumpsteak » 25. Nov 2014 20:37

Das finde ich jetzt einerseits humanspezieszistisch (da gibt es vielleicht noch ein böses Wort für, das ich aber nicht verwenden wollte) oder postkolonialistisch , dass Dir Afrika und Grönland egal sind und andererseits ist mir nicht einsichtig, wie man das Klima über Europa isoliert retten kann.

Und schließlich müßte das Gülleproblem in Brasilien, Argentinien, China und den USA viel größer sein, weil die viel mehr Rindfleisch produzieren als Europa .... aber das geht ja uns und unser Klima hier nichts an?

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Gerlinde
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Beitrag von Gerlinde » 25. Nov 2014 20:43

Rumpsteak hat geschrieben:
Der Effekt der Mineraldüngung ist im Übrigen ein Argument gegen Veganismus, da ohne tierischen Dung vermehrt auf Mineraldünger zurückgegriffen werden muss mit den entsprechenden Folgen....
Das "muss" ist falsch und wäre leider durch "wird" zu ersetzen.

Theoretisch würde eine Kreislaufführung von menschlichen Exkrementen, organischen Abfällen und naturbelassene Holzasche, kombiniert mit Leguminosen in der Fruchtfolge den Düngebedarf decken können.
Organisation, Akzeptanz und Kostendeckung steht ganz am Anfang; das Wort "utopisch" möchte ich vermeiden; wir haben heute vieles war vor 50 Jahren unvorstellbar war.
Man muss nicht über jedes Stöckchen springen ....

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Gerlinde
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Beitrag von Gerlinde » 25. Nov 2014 20:51

Rumpsteak hat geschrieben:..Und schließlich müßte das Gülleproblem in Brasilien, Argentinien, China und den USA viel größer sein, weil die viel mehr Rindfleisch produzieren als Europa ....
Gülle im dt. Sprachverständnis entsteht, wenn Tiere ohne Einstreu auf Spaltenböden - also im Stall - stehen.
Überall, wo solche Gülle anfällt, hat man auch Probleme damit.

In Brasilien und Argentinien wird es weniger Gülle geben.
In China und USA wird eher die Schweinegülle ein Problem sein.

Und Nitrat im Gewässer kommt zu einem großen Teil aus landw. Quellen.
Man muss nicht über jedes Stöckchen springen ....

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