Soldaten und Veganismus

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
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mashisouk
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Beitrag von mashisouk » 23. Okt 2014 23:55

Das ist ja interessant, Matcha, weil ich das jetzt überhaupt nicht stichelnd gemeint habe.
Ich habe oft das Gefühl, wenn ich hier lese (oder schreibe), daß hier eine ganz andere Generation vertreten ist. Ich komme mit all den Abkürzungen nicht klar, ich denke mir oft (wenn hier zB Klamottenbilder gepostet werde):hat sie eigentlich ein Unterhemd an? Ist doch kalt draußen.....
Ich habe halt so ein Mutti-Dings.
Und ja, wenn ich hier so lese, wie manche hier ihr Leben organisieren, dann fühle ich mich durchaus spießig.
Über eine offene oder nichtoffene Beziehung muß ich mir gar keine Gedanken machen, da das ganze Beziehungsthema bei mir nicht ansteht.
Um in eine Bezeihung zu gehen (offen oder nicht) bedarf es eines gewissen Maßes an vertrauen - und das ist bei mir nicht mehr gegeben.
Also - diesmal entschuldige ich mich!
Denn sticheln wollte ich hier keinesfalls.
Sei ganz du selbst!
Außer du kannst ein Einhorn sein - dann sei ein Einhorn

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matcha queen
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Beitrag von matcha queen » 24. Okt 2014 00:22

Dann habe ich das falsch verstanden, tut mir leid. Aber hatte den (dann nicht vorhandenen) sarkastischen Tön auf das "sooo" gelegt weil du das so lang gezogen hast und habe mich echt gefragt warum du das noch mal extra erwähnst? Eine offenen Beziehung ist ja nicht sehr anders als eine Monogame, beziehungsweise auch nicht zeitaufwendiger, war irgendwie irritiert. Das heißt ja nicht das ich jede Woche oder auch Monat mit jemand anderen schlafe, aber ich dürfte wenn ich wollte und das ist halt eine Freiheit (vor allem eine geistige Freiheit, zu wissen ich darf wenn ich will) ohne die es für mich nicht funktioniert denke ich. Aber eigentlich gehen wir mit einander um wie jedes andere paar auch :)

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 24. Okt 2014 03:21

matcha queen hat geschrieben:Genau solchen Sarkasmus meine ich der einem auch echt die Lust nimmt sich die mühe zu machen auf irgendwas ein zu gehen oder zu diskutieren.
Da dir ja hier paraktisch alles die Lust am diskutieren nimmt (Gegenargumente, Sarkasmus, nicht-kindgerechte Sprache), frage ich mich warum du trotzdem hier noch so "aktiv" teilnimmst?
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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Rena
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Beitrag von Rena » 24. Okt 2014 06:11

Ich finde ihre aktive Teilnahme unterstuetzt jedenfalls die Annahme, dass sie ziemlich hart im nehmen ist. :)

Was das "kindische Verteidigen" angeht. So muesst ihr aber schon zugeben, dass es auch schwer ist aus ihrer Position heraus jetz anders zu agieren, oder?
Wenn man so massiven Gegenwind bekommt in einer Sache, die so einen wichtigen Teil des Lebens einnimmt, muss man ggf teils uebertreiben und um sich schlagen.
Ganz unabhaengig davon, was ich vom Militaer an sich halte, kann ich das zumindest nachvollziehen.

Und was das arbeiten beim Bund angeht, so muss ich zugeben, da es ja hier bei mir KEINEN gut bezahlten Job als Koch gibt, koennte ich nicht garantieren, dass ich da nicht auch zugreifen wuerde.
Noch sage ich nein, aber die Wahl habe ich ja auch gar nicht.
Wer garniert ist zu doof zum anrichten.

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 24. Okt 2014 06:16

Mit guten Argumenten kann man auch gegen 10 Leute ankommen, die eine gegenläufige Meinung vertreten. Das ist ja kein demokratischer Prozess wo abgestimmt wird was jetzt verkehrt oder richtig wäre. Zumal Matcha ja nicht nur von den Mods sondern auch von einer Reihe an Usern Schützenhilfe bekommt.
Rena hat geschrieben: Und was das arbeiten beim Bund angeht, so muss ich zugeben, da es ja hier bei mir KEINEN gut bezahlten Job als Koch gibt, koennte ich nicht garantieren, dass ich da nicht auch zugreifen wuerde.
Das ist ein wichtiger Punkt. Deswegen rekruitert die Bundeswehr ja in strukturschwachen Regionen, z.B. in Ostdeutschland. In Süddeutschland finden sich kaum Interessenten insbesondere für Offizierslaufgänge, weil man da wesentlich mehr Chancen hat bei einem der großen Unternehmen genommen zu werden. Und das ist das ganz perfide: da werden bewusst Leute geködert die sonst keine Perspektive haben und am Ende werden die mit der Waffe in der Hand in fremde Länder geschickt.
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Rena
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Beitrag von Rena » 24. Okt 2014 06:20

Ja, logisch.
Ich wuerde mich auch durchaus als schwach bezeichnen , was das angeht und wuerde nicht versuchen das moralisch aufzuhuebschen. Aber die aussicht auf ne Rente ueber 400 € ist schon verlockend.

Und was die Argumente angeht. Wenn es keine passenden/ueberzeugenden gibt, dann kann man sie auchbnicht bringen.
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Anders
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Beitrag von Anders » 24. Okt 2014 10:15

Rena hat geschrieben: Und was die Argumente angeht. Wenn es keine passenden/ueberzeugenden gibt, dann kann man sie auchbnicht bringen.
Dann sollte man aber vielleichet überlegen, wie es sein kann, dass man weiterhin nen Standpunkt verteidigt, der sich nicht haltbar begründen lässt.
"Meine Utopie ist gar nicht so weit weg, hab ich verstanden. Denn sie wohnt sehr wohl in meinem Kopf, somit in meinem Handeln." - Sookee

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matcha queen
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Beitrag von matcha queen » 24. Okt 2014 12:25

@anders, und ein koch ist zwar immer auch Soldat aber das er eine Waffe in der Hand hält ist echt eher selten, also da kann ich selbst die verstehen die eigentlich überhaupt nicht gerne eine Waffe betätigen aber trotzdem koch bei der BW werden. Für mich gibt es aber auch keine Alternative außerhalb der BW, also jetzt nicht was meinen Aufgaben auch nur annähernd nahe kommt (nicht das ich im zivilen Leben keinen Beruf finden würde) Ich habe mich nicht wegen des Geldes für diese Laufbahn entscheiden sondern wirklich wegen der Herausforderung und weil ich einfach wusste das ich das tun muss. Hört sich komisch/kitschig an aber es ist wirklich so, wollte schon als kleines Mädchen F16 Pilotin werden, wusste aber damals noch nicht das ich erstens nie die erforderliche Größe nie erreichen werde und das Mathe nicht so mein bester Freund wird ;). Aber das hat mich immer schon komischerweise fasziniert, so wie andere von klein an wissen das sie irgendwann Feuerwehrmann oder Krankenschwester werden wusste ich von klein an das ich Soldatin werde ohne das mir jemand darein gequatscht hat oder mich irgendein böser PR Mann der BW mir Süßigkeiten gelockt hat :D. Im Gegenteil ich habe soviel Gegenwind bekommen, der einzige der bei meiner Entscheidung hinter mir stand war mein Papa, alle anderen haben das überhaupt nicht ernst genommen. Witzig war das sie fast genau die gleiche Reaktion gezeigt haben als an dem Tag als ich erzählte ich bin jetzt Vegan; jetzt ist sie völlig durchgedreht, das meint die eh nicht ernst, die kommt schon wieder zur "Besinnung" :D. 6 Jahre später haben aber glaube ich alle verstanden das es die richtige Entscheidung war, und vor allem die richtige für mich. Anfeindungen gibt es immer, vor allem wenn man uniformiert in der Öffentlichkeit unterwegs ist, in anderen Ländern Werden Soldaten und ihre Aufgabe anerkannt, in Deutschland wird ihnen vor die Füße gespuckt. man lernt schnell das nicht persönlich zu nehmen, wenn einem am Bahnhof blöde Kommentare hinterher gerufen werden blendet man das aus. Vor allem ich als Frau habe da oft mit doppelten Vorurteilen zu kämpfen, würde ich das alles persönlich nehmen oder an mich ran lassen wäre ich schon längst ein Häufchen elend. Man kann es eh nie allen recht machen und das möchte ich auch gar nicht. Für mich ist es das wichtigste das meine Familie und Freunde glücklich und zufrieden sind und das ich glücklich und zufrieden bin. Und wenn es Leute gibt die denken; so einem Beruf kann man gar nicht machen wollen! Die machen das doch alle nur des Geldes wegen! Sollen sie denken, sie haben nämlich keine Ahnung. Klar das es gewisse Vorteile gibt gegenüber zivilen Berufen streite ich auch gar nicht ab, aber das ist für mich einfach eine positive Seite des Jobs die ich mitnehme und kein Grund weshalb ich diesen Job mache.

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Beitrag von Akayi » 24. Okt 2014 12:46

matcha queen hat geschrieben:Anfeindungen gibt es immer, vor allem wenn man uniformiert in der Öffentlichkeit unterwegs ist, in anderen Ländern Werden Soldaten und ihre Aufgabe anerkannt, in Deutschland wird ihnen vor die Füße gespuckt.
Überall gibt es Idioten. Es gibt genauso Länder, da würde man es gar nicht wagen in Uniform in die Öffentlichkeit zu gehen weil die Bevölkerung ein wesentlich höheres Bewusstsein darüber hat, was Armeen sind und das Krieg nichts unterstützenswertes wäre. Sogar in der BRD gibt es nicht ohne Grund alle möglichen Vorschriften die das Tragen der Uniform in der Öffentlichkeit einschränken.
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Anders
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Beitrag von Anders » 24. Okt 2014 12:56

Ja, danke für den erneuten Vortrag, habe dazu aber weder was gesagt noch gefragt und auch nicht unterstellt, du würdest es des Geldes wegen machen.
Aber schön zu hören, dass es anscheinend auch in D einige Leute mit Bewusstsein und Courage auf den Straßen gibt, die Soldat_innen als Alltagserscheinung nicht einfach hinnehmen.
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