Palästina & Israel - Summary plz?

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
Mr. Kennedy
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Beitrag von Mr. Kennedy » 17. Apr 2024 17:55

Oh, ich rüge deine Parteinahme mit keinem Wort, sehr verständlich finde ich das vielmehr.
Nur dass du in dem Zusammenhang so explizit und wortwörtlich vom "Tatbestand" Genozid gesprochen hast, hatte ich mich gewundert.
Denn dazu gehört, dass die Tötungen und Vertreibung explizit in der Absicht begangen wurden, die entsprechende Ethnie als solche ganz oder zumindest teilweise soweit als möglich zu vernichten.
Das derzeitige Vorgehen der israelischen Armee hat am ehesten den Anschein als arbeite es auf die Vernichtung der HAMAS als politische Organisation hin, wobei zivile Opfer mehr als billigend in Kauf genommen werden. Sicherlich Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, aber eben nicht "Tatbestand Genozid".
Tatsächlich sind Art und Weise der Verbrechen, sowie auch Opferzahlen eher zweitrangig, zumindest solange wir über den Tatbestand sprechen, wie er von der UN-Generalversammlung 1948 formuliert wurde. Es könnte die Ermordung einer einzigen Person den Tatbestand erfüllen, beispielsweise wenn die Absicht bestand 1 Million zu töten, diese Pläne aber vereitelt wurden. Erzwungene Massensterilisationen würden zum Beispiel den Tatbestand auch erfüllen, sogar ohne dass eine einzige Person getötet würde.

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 18. Apr 2024 13:40

Nein, so war das nicht gemeint. Es geht um den Genozid, den wir beobachten können, ohne Rückgriff auf juristische Normen. Mit "Tatebstand" wollte ich nur unterstreichen dass es sich nicht um einen Vorgang handelt den man mal so oder so benennen kann sondern wo wir einen Begriff benutzen sollten der die Taten der Israelis trifft.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

Mr. Kennedy
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Beitrag von Mr. Kennedy » 18. Apr 2024 15:25

Der Begriff Genozid ist aber nunmal dergestalt definiert, dass er die Vernichtungsabsicht an sich explizit mit einschließt. Worte haben Bedeutung und über diese Bedeutung sollte Einigkeit herrschen, ansonsten macht das Wort keinerlei Sinn. Vor zwei Jahren hast du zB. in ähnlicher Debatte auf der korrekten Interpretation von „Imperialismus“ bestanden und warum Putins Feldzug kein adäquates Beispiel sei.
Damals wie heute, ist mir die Wortklauberei eigentlich einerlei, ich betrachte das wie gesagt eher als Mittel zum Zweck, aber dann würde ich bei der Einschätzung bleiben, dass es sich bei deiner Bezeichnung um eine moralische Kategorie handelt. Ein Begriff den du benutzt weil er das schlimmste, denkbare Verbrechen bezeichnet. Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit wären genauso passende Beschreibungen für Israels Handeln, aber die fühlen für dich ja offenbar nicht „stark“ genug an. Du suchst ein Wort, das deine Abscheu besser trifft. Ich habe damit kein Problem, wie gesagt, nenn es gerne einen Genozid, mich verwundert nur deine Position hier.

Das Wort „Tatbestand“ zu benutzen, in einer Debatte um die Bewertung und Bezeichnung von Verbrechen, wenn man eigentlich garnicht auf „juristische Normen“ zurückgreifen möchte, ist vielleicht auch nicht gerade clever.
Wobei ich glaube, dass du in dem Punkt deine Aussage im Nachhinein einfach nur umdeutest. Du hast es glaube ich schon so gemeint.

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 18. Apr 2024 16:33

Diese Marotte mir deine Fehler zu unterstellen und dann zu kritisieren verstehe wer will. Dafür dass dir die Benutzung des Wortes schon recht ist, und ja eigentlich alles nur "Wortglauberei" sei hast Du ein bisschen viel baerbock'sches Völkerrecht referiert um eigentlich zu sagen: "ohne Urteil, darf man das Wort gar nicht benutzen". Immerhin ist das auch keine inhaltliche Auseinandersetzung sondern der Rekurs auf staatliche Gewalt. Und da wären wir wieder bei der Moral, der Subjektivierung des Rechts durch das Individuum.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

Wunderblümchen
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Beitrag von Wunderblümchen » 21. Apr 2024 07:14

https://antikapklimaka.wordpress.com/20 ... -am-19-04/
Am 19.04 findet international der nächste Globale Klimastreik von Fridays for Future statt. Zum ersten mal, in seiner Geschichte ohne Beteiligung von Fridays for Future Deutschland. Die Bundesebene des deutschen Ablegers distanzierte sich im Zuge des brutalen Angriffs der Hamas auf Israel vergangenen Oktober von weiten Teilen der internationalen Klimagerechtigkeitsbewegung.

Hintergrund ist die Solidarisierung von FfF International mit der Zivilbevölkerung in Palästina. Ebenso kritisierte FfF Deutschland die Solidarisierung Greta Thunbergs. Eine Forderung für einen Waffenstillstand in Gaza kam erst Monate später. In dieser Positionierung, kritisierten sie auch leidglich, wie der Krieg gegen die Palästinenser:innen geführt wird und nicht den Krieg und die damit stattfindende Unterdrückung im Gesamten.
Es fanden zwar Kundgebungen statt, aber bspw im bayrischen Regensburg sollen die Schüler_innen gefehlt haben.
https://www.idowa.de/regionen/woerth-un ... 03376.html
:heartrain: "Nein, muss ich nicht!"

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