Lobbyismus
dass doofheit ein nicht unwesentliches Problem ist, merkt man daran, dass extra3 immer genug Stoff hat... was da bei "realer Irrsinn" läuft, kann nicht nur mit strukturfehlern und ungewöhnlichen Einzelfällen oder Mutwillen begründet werden. berliner flughafen oder elbphilharmonie sind da ja die Paradebeispiele.
Think, before you speak - google, before you post!
Ach Vampy. Dass nun gerade bei Großbauprojekten weniger "Doofheit", sondern vielmehr real existierende Vergaberechte eine Rolle spielen, müsste dir doch eingentlich über den Weg gelaufen sein. Und das der Staat, als materielle Verdichtung gesellschaftlicher Kräfteverhältnisse tendenziell eher in Leuchttürme für die oberen 10.000 (oder in "Verbesserungen des Wirtschaftsstandords"), statt in soziale Infrastruktur für die Armen investiert, hat ebenfalls weniger mit "Doofheit" zu tun, sondern ist vielmehr 1. durch die Funktionsweise des politischen Systems und 2. durch materielle Verhältnisse begründet. Das ist zwar nicht so eingänglich, wie personalisierte "Doofheit", allerdings von der Analyse her sinnvoller. Was nicht heißen soll, dass es nicht erhebliche Planungsfehler geben kann, diese jedoch mit "Doofheit" allein zu erklären versuchen, halte ich - ums mal vorsichtig auszudrücken - für gewagt. Auch hinter Planungsfehlern können Interessen und Bedingungen von Planungs- und Vergaberechten stehen.
Spoiler: Life is hard. And sad.
- John Green
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da steht auf Wikipedia aber was anderes:
ist mir im grunde aber auch egal; also wenn du alles unbedingt als Strukturproblem sehen willst, dann siehs halt so.
http://de.wikipedia.org/wiki/Elbphilhar ... ussberichtEs gibt zwei Entwürfe eines Abschlussberichts des Untersuchungsausschusses Elbphilharmonie der Hamburger Bürgerschaft. Ein erster, im Sommer 2013 vorgelegter Entwurf, wurde als zu einseitig zurückgewiesen. Anfang Januar 2014 lag ein zweiter Entwurf mit einem Umfang von 724 Seiten vor. Das Dokument benennt zahlreiche Mängel. So sei die Ausschreibung 2006 erfolgt, obwohl die zu Grunde liegende Planung noch nicht abgeschlossen und die städtische Realisierungsgesellschaft mit der Prüfung zahlreicher Nachträge überfordert gewesen sei.[76]
Der Bericht benennt erstmals auch sechs Personen und zwei Unternehmen, die in besonderem Maße die Kostenexplosion verursachten bzw. als verantwortlich dafür gelten (Hartmut Wegener (bis Herbst 2008), Heribert Leutner (sein Nachfolger), Ole von Beust, Karin von Welck, Volkmar Schön, Herzog & de Meuron (Architekten), Ute Jasper (Rechtsanwältin), das Baukonsortium um Hochtief).[77]
ist mir im grunde aber auch egal; also wenn du alles unbedingt als Strukturproblem sehen willst, dann siehs halt so.
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- Kim Sun Woo
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Ich finde es eher ärgerlich, wenn jemand etwas schreibt, sich die Antworten dazu nicht vernünftig durchliest, und anschließend herablassend wirkende Kommentare ("also wenn du alles unbedingt als Strukturproblem sehen willst, dann siehs halt so.") dazu ablässt. Zumal ich das, was Vampy da bei Wikipedia herausgefunden habe, durchaus angesprochen hatte ("Auch hinter Planungsfehlern können Interessen [...] stehen."). Darüber hinaus habe ich den exemplarischen Fall (Elbphilharmonie) nun tatsächlich relativ detailiert mitbekommen (zugegeben, das konnte Vampy nicht wissen).
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