Anarchie in echt und in schwarz' Kopf

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
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emmy
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Beitrag von emmy » 1. Nov 2014 14:03

matcha queen hat geschrieben: und die Menschen sind leider die schlimmsten und egoistischsten Tiere dieser Erde.
Nein. Welches Tier stellt sich denn zum Beispiel hin und erklärt, dass es ab jetzt vegan leben möchte, weil es Leid minimieren möchte? Menschen haben das Potenzial sich wie das schlimmste Tier von allen aufzuführen. Aber sie haben auch das Potenzial, mit ihrer geistigen Fähigkeit ein äußerst friedliches und weitblickendes Tier zu sein, das sich bewusst dafür entscheidet, möglichst wenig Leid zu verursachen.

Nur im Kapitalismus sind die einzelnen leider dazu gezwungen, sich für den Profit statt für die Mitmenschen und -tiere zu entscheiden.

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Anders
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Beitrag von Anders » 1. Nov 2014 14:03

@matcha: Ist dir bewusst, dass Anarchie nicht "ohne jede Regel" bedeutet?
"Meine Utopie ist gar nicht so weit weg, hab ich verstanden. Denn sie wohnt sehr wohl in meinem Kopf, somit in meinem Handeln." - Sookee

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Kim Sun Woo
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Beitrag von Kim Sun Woo » 1. Nov 2014 14:23

matcha queen hat geschrieben:[...] die Menschen sind leider die schlimmsten und egoistischsten Tiere dieser Erde.
1. Menschen ≠ Tiere
2. können Tiere aus genau diesem Grund überhaupt nicht "egoistisch" sein, weil dies eine rein menschliche Eigenschaft ist (quasi genauso wenig wie Tiere bspw. "arrogant" sein können).

emmy hat geschrieben: Nur im Kapitalismus sind die einzelnen leider dazu gezwungen, sich für den Profit statt für die Mitmenschen und -tiere zu entscheiden.
naja, wenn man bedenkt, wie menschliches Verhalten in prä-kapitalistischen Zeiten aussah, ist "der Kapitalismus" mit Sicherheit nicht allein verantwortlich für negative Verhaltensweisen.
Man hat jeden Tag die Chance die bestmögliche Version von sich selbst zu sein. ♥

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 1. Nov 2014 14:35

Ich denke das war kein ausschließendes "nur". Für Feudalismus gilt freilich ähnliches.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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emmy
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Beitrag von emmy » 1. Nov 2014 16:16

Genau, da war mein Satzbau wohl falsch. So war's gemeint: "Nur im Kapitalismus sind die einzelnen im Kapitalismus leider dazu gezwungen, sich für den Profit statt für die Mitmenschen und -tiere zu entscheiden."

Palj
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Beitrag von Palj » 2. Nov 2014 17:09

Kim Sun Woo hat geschrieben:
matcha queen hat geschrieben:[...] die Menschen sind leider die schlimmsten und egoistischsten Tiere dieser Erde.
1. Menschen ≠ Tiere
Menschen⊂Tiere

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 3. Nov 2014 08:22

Leethebeast hat geschrieben:Puh ich weiß nicht ob ich derjenige bin der ein komisches Bild der Gesellschaft hat.
War das so gemeint, dass ich ein komisches Bild von Gesellschaft hätte?
Leethebeast hat geschrieben: Ich hänge mich deswegen an Geld auf, weil man bei aller Ideologie auch berücksichtigen muss wie die Welt funktioniert und nicht nur wie man gerne hätte, dass sie funktioniert.
Und deshalb kann mans ich eine Welt ohne Staat vorstellen, aber nicht ohne Geld? Warum geht denn das eine gedankliche Experiment und das andere nicht?
Leethebeast hat geschrieben: Ein Notartz oder Feuerwehrmann geht zum Beispiel in Vorleistung. Der arbeitet zuerst und hofft dann trotzdem auf Bezahlung. Die kann aber nicht jeder leisten . Die Betroffenen müssten dann so viel Zahlen, damit die Kosten für Fahrzeuge Gebäude Wartung und Lebensunterhalt der Helfer bezahlt wären. Da das nicht geht würde Feuerwehr und Notarzt ziemlich schnell verschwinden oder sporadisch von der Kirche bezahlt werden.
Das hatten wir doch bereits. Es geht ja aktuell praktisch jedeR in Vorleistung. Das muss aber nicht so sein. Wird sind ales Menschen soziale Wesen und können nur ind er Gesellschaft miteinander existieren. Dei Notärztin kann z.B. auch nicht ohne Nahrung leben, die kommt von einem Feldarbeiter usw. usf. D.h. jedeR ist von jedeM produktiven Teil der Gesellschaft abhängig. Und genau so würde das auch ohne Geld funktionieren. Wenn man es genau nimmt, sind Ärzte erst recht von denjenigen abhängig, die Dinge herstellen. Seien es nun medizinische Instrumente oder wie in meinem Beispiel Nahrungsmittel. Und genau im Austausch dafür könnte auch die Notärztin ihre Tätigkeit für andere ausüben.
Leethebeast hat geschrieben:Was machst du wenn jemand einen auf deiner Party umbringt ? Da wirds dann schon ein bissl heikler.
Ziemlich genau dasselbe, was ich vorhin bereits dargelegt habe. Du würdest vermutlich wieder die Polizei rufen, weil du es nicht vertreten kannst als Richter und Exekutive gleichzeitig gegen den Morder vorzugehen, oder?
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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schwarz
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Beitrag von schwarz » 3. Nov 2014 09:55

Um mich auch mal irgendwie sinnvoll zu beteiligen:
Anders, ich habe nichts gegen Anarchie an sich und auch kein negatives Bild davon.
Ich nutzte das Wort lediglich in seiner (falschen) Bedeutung von Chaos und Durcheinander. Und da hätte ich es gerne anders, in meinem Kopf.

Ansonsten finde ich die Vorstellung, in einer Anarchie zu leben, nicht soo abwegig oder gar ablehnenswert.
Mir kommen da nur, ähnlich wie bei Lee, Zweifel, ob der Mensch als Kollektv dafür geeignet ist oder ob die grundlegende Schlechtigkeit, die ich dem Mensch als Spezies unterstelle, dem in die Quere kommen würde.
enter the void.

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Beitrag von Akayi » 3. Nov 2014 09:58

"Unterstellung" ist hierbei das richtige Stichwort.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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schwarz
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Beitrag von schwarz » 3. Nov 2014 09:59

Ja. Es hat nichts mit Wissen zu tun.
enter the void.

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