Vegan-/Omni-Beziehungen?

[AIL]

Hehe, willkommen im Club, Matcha.
Sieht aus als ob du mit deiner Mission schon 'ne Ecke weiter wärst als ich. Meine kleine Aasschnute (und nein, das sage ich nicht zu ihr ) lebt ja noch bei Muttern und isst dort bedenkenlos was auf den Tisch kommt.
Ich frage mich, wie sie wohl entscheiden würde, wenn sie selber für die Nahrung sorgen müsste.
Zur Zeit lasse ich sie mit dem Thema komplett in Ruhe.
Aber wie gesagt, ich werde gewiss nicht auf ewig die Hände in den Schoß legen.

[mona1312]

@AIL: Fändest du es erträglich, wenn deine Freundin in so einem Ton über dich schreiben würde, wie du es hier und in dem anderen Beziehungs Thread über sie tust?

[Daydream]

Das habe ich mir auch schon gedacht....nach wahrer Liebe klingt das nicht.
Logisch muss man sich mal ärgern über den Partner und sich vielleicht auch mal Luft machen, aber doch nicht in so einem Ton. Wenn du sonst auch so mit ihr redest, dann Dankeschön.

[Murphy]

Dem schließe ich mich an. Das wäre für mich (an ihrer Stelle) sogar einen Grund, Schluss zu machen. Glückwunsch also zu deiner masochistischen Freundin.

[Lee]

Er vergreift sich doch eigentlich nur bei der "Aasschnute" im Ton?

Und immerhin sagt er, er würd das nicht zu ihr sagen... dass sich das nicht nach wahrer Liebe anhört find ich aber auch.

[mona1312]

Und immerhin sagt er, er würd das nicht zu ihr sagen...

Ich finde nicht, dass es das besser macht.

Er vergreift sich doch eigentlich nur bei der "Aasschnute" im Ton?

Naja ich hatte halt zufällig vorher in PartnerInnen gelesen.
Mir wärs zu hart, an ihrer Stelle.
Aber ich bin mir auch nicht sicher, wies anderen mit sowas gehen könnte und hab darum gefragt, wies für AIL selbst wäre.

Ich würde mir auf alle Fälle wünschen zu wissen, wie mein Freund über mich denkt und schreibt!
Bin seeehr froh, dass ich meinem so Sachen nicht zutrauen brauche!

[Daydream]

Also ich würde nicht wollen, dass mein Partner so über mich schreibt/spricht.

Weil du meintest, nach jahrelangem Singledasein wärst du nicht so wählerisch gewesen, als das ihre omnivore Lebensweise ein Hinderungsgrund hätte sein können.Du wusstest es doch, dass sie Fleisch isst.
Ich für meinen Teil kann mir ja nicht mehr vorstellen einen Omni-Partner zu haben. Eben weil ich genau weiß, dass das über kurz oder lang heftige Probleme geben würde. Und weil, wie schonmal gesagt, ich keinen Körperkontakt mit einem Leichenteilverspeiser haben wollen würde. Ich weiß nicht wie groß die Liebe da sein müsste..............

[AIL]

Auch wenn ich das nicht zu ihr gesagt habe, bin in der Hinsicht auch in ihrer Gegenwart gern Mal etwas zynisch und spreche von Aas, Kadavern oder Tierleichen wenn es um Fleisch geht.

Wenn sie sowas essen will, soll sie auch entsprechende Bilder im Kopf haben dürfen.

Es ist halt tatsächlich so, dass ihr Karnismus meine Liebe zu ihr massiv behindert weil ich in ihrer Nähe deshalb nicht unbeschwert sein kann.
Nicht so sehr, dass ich sie gleich wieder aufgeben würde aber eben durchaus merklich für mich und wahrscheinlich auch für sie.

Wenn ich wüsste, dass sie sich hinter meinem Rücken abfällig über bestimmte meiner Verhaltensweisen äußert, dann wäre es für mich von entscheidender Bedeutung, welche das sind. Vielleicht sind es ja welche, hinter denen ich selber nicht stehe und die ich ihr zuliebe ablegen würde.
Wenn es sie aber zum Beispiel stört, dass ich Fleischkonsum kritisiere, dann hätte ich damit in der Tat ein Problem.
Karnismus aus Ignoranz ist gerade noch erträglich aber Karnismus aus Überzeugung... Nein damit käme ich nicht klar.

Würde sie zum Beispiel auf mich zukommen und mir sagen, dass sie sich entschieden hat, Vegetarier zu werden, dann würde mich das sehr glücklich machen und meine Liebe zu ihr massiv erhöhen!

[Synjieraza]

Das würde mich glaube ich in der ganzen Beziehung behindern. Also sowohl von deiner Seite aus, wenn man etwas so massiv eklig findet, was der Partner tut, als auch von ihrer Seite aus, wenn man weiß, dass der Partner etwas geändert haben möchte, was man selbst so nicht will. Ich weiß ja auch nicht, ob es Sinn macht, wenn sie dir zuliebe Vegan wird und eigentlich gar nicht dahinter steht?

Ich freu mich gerade. Mein Freund war ja sowieso total lieb, was meine Umstellung angeht, obwohl ich dachte, dass der der möglicherweise total bekloppt findet (der isst sehr gerne herzhaft/deftig mit Fleisch und kommt auch aus einer entsprechenden Familie). Hat auch immer gegessen, was ich aufgetischt habe (er kann sich gerne was unveganes dazu tun, aber doppelt kochen möchte ich nicht) und fand es lecker. Jetzt hat der die letzten Tage immer von sich aus nach meinen Gründen gefragt und sich auch selbst informiert. Und er meinte dann, dass langsam auch versuchen möchte, auszutauschen. Er hätte ja nie gedacht, dass es so viele Alternativen gibt. Von mir aus hätte der nicht umstellen müssen (habe ja selbst vor kurzem noch Fleisch gegessen, also so ein Ekelgefühl habe ich da aktuell nicht). Aber toll finde ich es natürlich h trotzdem, dass er sich Gedanken macht . Keine Ahnung, ob der irgendwann komplett verzichtet, aber seine Offenheit und sein Interesse was das Thema angeht finde ich so toll .

[ClaireFontaine]

Wenn sie sowas essen will, soll sie auch entsprechende Bilder im Kopf haben dürfen.

Es ist halt tatsächlich so, dass ihr Karnismus meine Liebe zu ihr massiv behindert weil ich in ihrer Nähe deshalb nicht unbeschwert sein kann.

Ich persönlich muss sagen, dass ich deine Haltung tendenziell übergriffig finde. Es ist definitiv nicht okay, dem Partner seine eigenen Werte derartig aufzudrücken.
Natürlich bist du hier in einem vegan-Forum und kriegst deshalb auch viel positives Backup. Wir alle wollen, dass mehr Menschen vegan werden.
Aber das geht nicht mit Zwang und Druck. Jeder Mensch muss das selbst für sich, in seinem eigenen Tempo entscheiden. Du dagegen kreist nur um dich und wie sehr sie dich belastet und wie schnell du es schaffst, ihren ideologischen Missstand zu beseitigen. Dass dabei andere leiden, ist für dich ein anscheinend legitimier Hebel, um sie noch mehr unter Druck zu setzen.
Das ist es aber nicht. Es ist nicht okay, andere Menschen so unter Druck zu setzen und die Beziehung zu benutzen, um jemanden seine Werte aufzuzwingen.
Vegan ist wichtig, Tierschutz auch. Ich denke aber, du solltest dich dringend mehr mit dir selbst auseinandersetzen und dir sicherer in dem werden, was du bist und deine Energien vielleicht ein wenig aufteilen, indem du dich zb beim Vebu oder irgendwo einsetzt. In einer Beziehung muss man auch aushalten können, dass der Partner anders ist und seinen eigenen Weg geht. Das ist auch beim Thema veganer Ernährung nicht anders, das ist kein allmächtiger Hebel um den Partner unter Druck zu setzen - sie ist dir keine Rechenschaft schuldig und du bist nicht ihr Gewissen und sie muss sich für dich nicht ändern.

Wenn du damit nicht klar kommst, wäre es vllt eine Überlegung wert, sie gehen zu lassen. Ich denke nämlich, dass du auch eine gewisse Verantwortung trägst. Du sagst, du wolltest keine Beziehung, aber sie hat dich ausgewählt. Du hattest ein entsprechendes emotionales Bedürfnis und bist darauf eingegangen. Das heißt aber jetzt nicht, dass du machen kannst, was du willst, sondern dass du dich eben auch auf SIE einlassen musst. Das ist immer schwieriger, wenn man der Partner ist, der weniger liebt. Aber ich denke, gerade wenn sie der Partner ist, der mehr liebt, solltest du ihre Gefühle auch entsprechend achten. Es kann gut sein, dass es ihr zb schwerer fällt, sich zu trennen, wenn sie unter Druck gerät, einfach, weil sie so verliebt war/ist. Ich finde, dann solltest du dich ihr gegenüber aber auch anständig verhalten. Egal, wie wichtig dir etwas ist: Den Partner unter Druck zu setzen, ihn herab zu setzen, weil man meint, er genügt nicht, ist NICHT okay. Entweder gibt man ihn frei oder man verhält sich fair und anständig.