Vegan mit Baby

Schwangerschaft, Kinder & Familienleben
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Gorilla
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Beitrag von Gorilla » 17. Jun 2013 16:25

Hey Leute.

ich möchte gern auf das Thema Vegan mit Baby zurück kommen. In den nächsten Jahren ist zwar keins geplant, baer irgendwann dann schon mal und da wir beide vegan sind, würde sich eine vegane Erziehung, bzw. Ernährung des Kindes anbieten. Nun hab ich aber von dieser französischen veganen Mutter gehört, die zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt wurde, weil ihr 11 Monate altes Kind, das aussschliesslich von Muttermilch ernährt wurde, an einem Nährstoffmangel starb. Die Autopsie des Säuglings ergab einen starken Vitamin B12 und Vitamin A Mangel. Sorgen macht mir dabei nicht die Gefängnisstrafe der Mutter, die mit dem Tod ihres Kindes genug bestraft ist, sondern die anscheinend gefährlichen Auswirkungen von veganer Muttermilch. Auf der Suche hab ich dann noch viel mehr Beispiele gefunden

http://www.thehealthyhomeeconomist.com/ ... -year-old/

Wie seht ihr das? Ich freu mich auf eure Kommentare - alle.
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illith
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Re: Vegan mit Baby

Beitrag von illith » 17. Jun 2013 16:49

wäre die Frage, ob besagte Mutter nen signifikanten Mangel hatte oder ob sie B12 supplementiert...
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Socke
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Beitrag von Socke » 17. Jun 2013 17:32

Salut,

also ich bin ja vegan und bald Mutter und ich substituiere schon jetzt einiges, Vitamin B12 sowieso schon lange (und das sollte man vernünfigerweise auch als Veganer). Dazu nehme ich noch Eisen und DHA. Außerdem trinke ich kalziumreiches Mineralwasser. Ganz einfach um auch nicht immer meine Portionen an Gemüse ausrechnen zu müssen.

Ich denke außerdem, dass eine gute Mutter merkt, wann es ihrem Kind schlecht geht und entsprechende Massnahmen frühzeitig einleitet. Wer bei starken Mangelerscheinungen dann dogmatisch an irgendwelchen Essenregeln festhält, dem ist dann sowieso nciht mehr zu helfen.

Wenn genug B12 supplementiert wird, dann kommt das über die Muttermilch auch beim Baby an. (Sagt zumindest mein tolles Buch über vegane Ernährung in der Schwangerschaft). Das vegane Muttermilch per se B12 arm ist, halte ich für ein Gerücht.

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Gorilla
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Beitrag von Gorilla » 17. Jun 2013 17:58

Was ist denn das für ein Buch? Würde mich interessieren. Und wie ist das mit DHA? Ich bin da nicht so die Expertin, weshalb sollte man das supplementieren? Und nur in de Schwangerschaft, oder immer?
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Vampy
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Beitrag von Vampy » 17. Jun 2013 18:24

Socke hat geschrieben: Ich denke außerdem, dass eine gute Mutter merkt, wann es ihrem Kind schlecht geht und entsprechende Massnahmen frühzeitig einleitet.
und selbst wenn die mutter es nicht merkt, der arzt sollte es bei der regelmäßigen untersuchung doch merken. und wenn die eltern sich weigern eine lebensnotwendige maßnahme durchführen zu lassen, dann schaltet man das jugendamt ein, und dann übernehmen die das.
Socke hat geschrieben: Wer bei starken Mangelerscheinungen dann dogmatisch an irgendwelchen Essenregeln festhält, dem ist dann sowieso nciht mehr zu helfen.
das problem hätte mit ein paar b12-spritzen glaub ich behoben werden können.
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illith
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Beitrag von illith » 17. Jun 2013 21:55

Gorilla hat geschrieben:Und wie ist das mit DHA?
DHA und EPA sind zwei omega3-fettsäuren, die gerade bei veganerInnen gerne mal zu kurz kommen. ich glaub, die sind vor allem wichtig wegen etnzündungshemmender wirkung.
in konventionellem essen sind die in fisch (bodybuilderInnen schmeißen sich oft fischölkapseln ein) - aber mW auch nur, weil die algen essen. da kann man also auch spirulina-algen selber essen.

diesen artikel find ich immer ganz hilfreich:
http://veganesauge.wordpress.com/2009/1 ... crashkurs/
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Stefan
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Re: Vegan mit Baby

Beitrag von Stefan » 18. Jun 2013 09:00

http://www.guardian.co.uk/world/2011/ap ... -convicted
Hier gibt es auch einen Artikel über das französische Paar, das zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Hier wird die Sache aber anders beschrieben. Zwar hatte das Kind tatsächlich Vitamin A und B12-Mangel, das war aber scheinbar nicht die Todesursache. Es starb wohl an einer Lungenentzündung, die die Eltern ohne Arzt zu Hause behandeln wollten. Wäre das Kind in ein Krankenhaus gekommen, dann hätten wohl die Mangelerscheinungen und die Lungenentzündung behandelt werden können.

Wenn von einem normalen Vitamin B12-Mangel die Kinder plötzlich ohne Vorzeichen sterben würden, dann müssten ja auch Omni-Babys reihenweise sterben, wenn ihnen oder der Mutter der Intrinsische Faktor fehlt, immerhin bei 9 von 100.000 Personen der Fall. Tun sie aber nicht, weil das von einem Arzt wahrscheinlich im Ernstfall rechtzeitig erkannt wird. Natürlich nur, wenn man auch zu einem Arzt geht.

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illith
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Beitrag von illith » 20. Jun 2013 04:20

das gabs doch in DE auch schon öfter - dicke headline vom toten vegan ernährten baby/kleinkind und letztendlich stellt sich raus, dass die eso-eltern wegs ablehnung der schulmedizin (wie in dem fall ja auch) ne lungenentzündung oder sonstwas ernstes nicht haben behandeln lassen. :roll:
korrelation... kausalität...
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kiara
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Re: Vegan mit Baby

Beitrag von kiara » 20. Jun 2013 08:09

oder dass die eltern dem baby einfach nicht genug zu essen gegeben haben, ob vegan oder nicht.
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 20. Jun 2013 14:13

illith hat geschrieben: korrelation... kausalität...
Korrelationen sind aber bereits hinweise darauf, dass etwas nicht stimmen kann und dass man dem vielleicht besser nachgeht. Wir hatten hier ja auch die Diskussion, wo sich darüber beschwert wurde, dass vegane Ernährung der Kinder als Anzeichen für Vernachlässigung durch die Eltern gewertet wurde. Das wäre dann so eine Korrelation. Wir erleben es ja auch hier manchmal, dass vegane Eltern "kritisch" gegenüber Medizin sind. Und ich würde jetzt mal vermuten, dass der Anteil überproportional hoch ist. Dafür habe ich freilich keine Belege.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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