Vegan mit Kindern unterwegs - einige Situationen

Schwangerschaft, Kinder & Familienleben
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 15. Sep 2011 13:00

illith hat geschrieben:zuckerscheiß
Son fängts an :mrgreen:

Mir ging das ähnlich wie ill. Es ist ja auch eine Geldfrage ob man überhaupt ständig irgendwelchen Konsumreizen nachgeben kann. Ich finde es aber naiv @vegansmarties , wenn man annimmt ein Kind würde auf irgendwelchen Früchtekram ähnlich anspringen wie auf Schokoriegel, Gummiebärchen und Co. Meine Schultüte war voll mit Trockenobst, Nüssen und irgendwelchem anderen Bioscheiß und ich kann dir garantieren dass das a) ziemlich uncool und b) in keiner Weise irgendwie eine Alternative zu dem war, was meine Freunde so da drin hatten. Es ist in der Hinsicht nicht falsch, mal ein bisschen auf das innere Kind zu hören. Das klingt so nach diesen unrealistischen Diättipps: "Wenn sie wieder Lust auf ein leckeres Eis haben beißen sie einfach in eine frische Gurke!".
Zu Hause ist das was anderes. Das ist klar ( bei mir gab es z.B. nie Softdrinks). Man muss sich aber einfach bewusst machen, dass man seinen Kindern mit so einem Verhalten außerhalb Stellenweise ein großes "Tritt mich" Schild auf den Rücken packt und muss sich dann überlegen wie weit man damit gehen möchte. Besuch beim Kinderfasching oder Geburtstagsparties verbieten etc.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

Tir-Nan-Og
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Beitrag von Tir-Nan-Og » 15. Sep 2011 13:07

Akayi hat geschrieben:...und muss sich dann überlegen wie weit man damit gehen möchte. Besuch beim Kinderfasching oder Geburtstagsparties verbieten etc.
Verbote "bewirken" (wenn überhaupt) das Gegenteil von dem, was man erreichen möchte.

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illith
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Beitrag von illith » 16. Sep 2011 00:34

Akayi hat geschrieben:Das klingt so nach diesen unrealistischen Diättipps: "Wenn sie wieder Lust auf ein leckeres Eis haben beißen sie einfach in eine frische Gurke!".
daran musste ich auch denken :mrgreen: :mrgreen:
Man muss sich aber einfach bewusst machen, dass man seinen Kindern mit so einem Verhalten außerhalb Stellenweise ein großes "Tritt mich" Schild auf den Rücken packt und muss sich dann überlegen wie weit man damit gehen möchte.
hmja, die frage find ich echt schwierig und ich bin froh, dass ich dafür keine lösung oder umgehensweise finden muss. das gilt ja für ganz viele dinge, die für kinder oder jugendliche "heutzutage" statussymbole oder "normal" sind, die man aber nicht unbedingt unterstützenswert findet. markenklamotten, handy(-vertrag), eigener fernseher und PC, konsole(n), besagte essens- und trinksachen, makeup, bestimmte musikgruppen, TV- und internet-konventionen uä falln mir da als potentielle kandidaten ein. da steht man dann vor dem konflikt, entweder das, was man für das kind gut bzw. angemessen hält durchzuziehen, es dadurch aber möglicherweise von seiner peer-group auszugrenzen (selbst wenn das nicht durch mobbende arschloch-mitschülerInnen passiert, wird es zT einfach nicht 'mitreden' können, was ja auch seine auswirkungen hat) oder man zieht mit den trends mit, handelt damit gegen die eigenen überzeugung und hilft zugleich mit, möglicherweise kritische entwicklungen zu bestärken (zum einen die genannten 'trends' selber, als auch diesen - wie soll ichs nennen? konformismus? dass halt alle schön in der herde mitlaufen. erinnert mich an die diskussion um dicke kinder - das dicke kind wird gemobbt, furchtbar! was für ein missstand! die konsequenz ist also: das dicke kind muss abnehmen! :evil: ähnliches bei der frage, ob homopärchen kinder haben/adoptieren dürfen).
hinzu kommt ggf. noch ein finanzielles problem, wie von akayi angerissen.
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 16. Sep 2011 00:50

Ich habe das selbst so erlebt, dass bestimmte Dinge einfach nicht drin waren (Spielkonsolen, bestimmtes Plastikspielzeug) aber das war eben "draußen" oder bei Freunden kein Problem. Da durfte ich mit spielen also z.B. auf den Konsolen im Spielwarenladen oder bei Besuchen. Bei den Essensregeln geht es ja auch darum in wie weit das Verbot jetzt über den heimischen Konsum ausgedehnt wird. Und wie gesagt Lillesör und Vidha wird man einfach keinen Gefallen tun wenn man sie mit Trockenobst als Kuchenersatz auf den Kindergeburtstag schickt (und ganz im Ernst: wenn die überhaupt mal wo eingeladen werden bei den Namen und dem Gemisch aus Flohmarkt und Eine-Welt-Laden Strickware...).
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Beitrag von illith » 16. Sep 2011 01:21

Akayi hat geschrieben:Ich habe das selbst so erlebt, dass bestimmte Dinge einfach nicht drin waren (Spielkonsolen, bestimmtes Plastikspielzeug) aber das war eben "draußen" oder bei Freunden kein Problem. Da durfte ich mit spielen also z.B. auf den Konsolen im Spielwarenladen oder bei Besuchen.
ich auch. ich hab daher gezielt freundinnen gesucht, die eigene TVs oder gameboys hatten. :mrgreen:
Lillesör und Vidha
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Erdentochter
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Beitrag von Erdentochter » 16. Sep 2011 16:01

Hallo,

danke für Eure zahlreichen Antworten. =)

Ich habe ja bisher auch selbst noch keine Kinder, hätte aber gerne mal welche.
Darum schrieb ich ja auch anfangs, ich habe selbst noch nicht genau nachgedacht, wie ich dann mit solchen Situationen umgehen würde.

Klar, wenn meine Kinder auf einem Geburtstag eingeladen sind, dann würde ich ihnen natürlich nicht verbieten, hinzugehen und dort Kuchen mitzuessen oder auch wenn sie mit Spielzeug spielen, das ich nicht gutheiße, dann gibt es sowas zwar nicht daheim, aber natürlich können sie bei Freunden damit spielen (war bei mir früher auch so: meine beste Freundin hatte einen Gameboy und schon recht früh einen PC mit Spielen drauf - das war der Hit und gabs eben daheim nicht).

Außerdem denken Kinder ja auch schon recht früh selbst, früher als man denkt.
Eine Freundin erzählte mir z. B., dass der Sohn (ca. 5-6 Jahre) einer Bekannten von ihr mit beim Spanferkelessen war und da durch das Schwein am Spieß erstmal den Zusammenhang Wurst/Fleisch <-> Schwein begriffen hat. Seither isst er kein Fleisch mehr. Ein Stück weit unterschätzt man Kinder da also bestimmt - v. a. da man ihnen, wenn man selbst aus ethischen Gründen vegan ist, ihnen das von Anfang vorlebt und auch auf kindgerechte Weise die Gründe ins Spiel bringt.
Viele Grüße von Erdentochter

Lalalea
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Beitrag von Lalalea » 22. Sep 2011 11:07

Also ganz von vegan oder nicht abgesehen, hasse ich es ja, wenn Fremde meiner Tochter Süßkram geben.. Da sich noch klein ist, hab ich das Zeug meisst an mich genommen und Tochterkind hats gar nicht mitbekommen:D Woher nur dieser zwanghafte Drang Kleinkinder mit Süßkram vollstopfen zu müssen?

Wenn sie allerdings größer wird, werde ich ihr wohl erklären wie ich das sehe und dass Papa das ganz anders sieht :D
Was sie dann draus macht ist ihre Sache, auch wenn ich hoffe, dass sie sich bis dahin so an meine vegane Küche gewöhnt hat, dass sie das auch für sich möchte. Ich werde sie aber sich nicht gleich rauswerfen, nur weil sie dann doch auch tierische Produkte essen möchte, kochen werde ich aber weiterhin ohne.

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 22. Sep 2011 11:08

Lalalea hat geschrieben:Woher nur dieser zwanghafte Drang Kleinkinder mit Süßkram vollstopfen zu müssen?
Ich glaube das kommt daher, dass Kinder sowas ziemlich geil finden.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

Lalalea
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Beitrag von Lalalea » 22. Sep 2011 11:15

Ja.. dem kann man nichts mehr hinzufügen :laugh:

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