Auch Veganer könnten sich mit der "offiziellen RDA-Menge" B12 pro Tag ausreichend versorgen, wenn das wichtig wäre und etwas mehr Aufwand rechtfertigen würde.VegSun hat geschrieben:Bei Omis reichen diese 3 ug am Tag und Veganer und Leute die Rauchen, schwere Krankheiten etc. haben 100 oder 300 ug ?
Dazu wäre es erforderlich, diese 3µg so mit der Nahrung aufzunehmen, dass der größte Teil dieses B12 auch auf ein passendes Transportprotein (intrinsischer Faktor) als Reaktionspartner trifft. Das klappt dann, wenn das B12 über die größten Mahlzeiten des Tages halbwegs gleichmäßig verteilt aufgenommen werden und das B12 auch mit dem Essen gut durchmischt vorliegt.
Wenn man B12 z.B. als einmalige Einzeldosis aufnimmt, kommt es zu einer recht unvollständigen Partnerfindung zwischen der eigentlich ausreichenden Menge B12 und der eigentlich ausreichenden Menge an intrinsischem Faktor.
Beide relevante Substanzen hinreichend gleichmäßig miteinander zu vermischen ist bei Verwendung eines Supplements in konzentrierter Form relativ schwierig oder zumindest wenig verlässlich.
Wird das ganze B12 dann auch noch komplett mit einer einzigen Mahlzeit eingenommen, statt verteilt auf 2 oder 3 Mahlzeiten, dann geht nochmal mehr intrinsischer Faktor ungenutzt verloren.
Um die (durch unvollständige Ausnutzung des intrinsischen Faktors bedingte) schlechte Resorptionsquote auszugleichen, kann nun ein zweiter Transportweg genutzt werden: Passive Diffusion.
Diese passive Diffusion funktioniert auch ohne das Transport-Protein "intrinsischer Faktor", sie hat allerdings eine noch viel schlechtere Resorptionsquote.
Diese liegt in der Regel bei 0,5% bis 1% des mit der Nahrung aufgenommenen B12.
Ausgehend von einem Bedarf von 2,5µg B12 als resorbierte Menge und der rechnerischen Annahme, dass 1,5µg über intrinsischen Faktor bei einer Mahlzeit aufgenommen werden, müssen folglich nochmal 1,0µg über passive Diffusion aufgenommen werden.
Rechnet man aus Gründen der Vorsicht mit dem (pessimistischen) Wert "0,5%" als Resorptionquote, so ergibt sich die Menge B12, die in der Einmaldosis enthalten sein sollte, als 1,5µg+1,0µg/0,005 = 201,5µg, also ungefähr 200µg B12.
Will man jetzt auch noch eine Reserve haben für den Fall, dass der Transportweg "intrinsischer Faktor" gar nicht vernünftig funktioniert, dann werden aus den 200µg in der Rechnung sofort mal 500µg B12, um den Gesamtbedarf rein über passive Diffusion aufzunehmen.
Augesichts der "Unschädlichkeit" auch bei sehr hohen Dosierungen von B12 wird dann oft empfohlen, nochmal ein bisschen weiteren Sicherheitsfaktor draufzupacken.
1000µg B12 oral(!) schaden halt auch nicht.