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Verfasst: 25. Aug 2023 09:05
von Akayi
Und Du gehst tatsächlich davon aus, dass die Experten in der Pharmaindustrie nicht absehen können dass es a) Engpässe geben wird und b) eine Grippewelle anrollt und daher den Umweg via Hamstereinkäufe benötigen um sie zu "motivieren"?

Verfasst: 25. Aug 2023 23:03
von somebody
Akayi, potenziell zutreffende Verschwörungstheorie ist, der Pharmagrosshandel halte für den dt Markt nur den gesetzlich vorgeschriebenen Bedarf an Arzneimitteln für zwei Wochen vor & führe darüber hinausgehende Arzneimittelbestände lukrativeren ausländischen Märkten zu.

Die Ampel hat wohl im Juni ein Gesetzespaket beschlossen, durch das die Situation für einem Teil der Medikamente verbessert werden soll. Ich weiss nicht, ob das Gesetzespaket bereits den Bundesrat passierte. Selbst, wenn es das hat, wage ich zu bezweifeln, dass dies kurzfristig zu Verbesserungen führt.

Morgen schaue ich, was aus dem Gesetzespaket wurde. Leider bin ich momentan bereits mental auf dem Weg in den Schlaf auf dem von mir ungeliebten Möbelstück.

Verfasst: 26. Aug 2023 00:03
von Obilan
Wieso Verschwörungstheorie? Praktisch jede Firma lagert so wenig wie möglich weil es teuer ist. Just in time Produktion ist Alltag.

Verfasst: 26. Aug 2023 23:21
von somebody
Obilan, für nicht systemrelevante Branchen ist das richtig. Bei unentbehrlichen Medikamenten sollte hingegen Lagerhaltung auch mögliche Lieferkettenstörungen & erhöhte Nachfrage bei unvorhergesehenen Krankheitsausbrüchen berücksichtigen.

Das Problem Lieferengpässe besteht nun seit ca 10 Jahren & wird immer grösser.

Das Gesetzpaket der Ampel durchlief den Gesetzgebungsprozess bis Ende Juli & trat zum 1ten August in Kraft. Erhöhte Lagerhaltung für einen Teil der Arzneimittel gilt jedoch erst ab Ende Dezember. Von Praktikern wird Verbesserung der Liefersituation im kommenden Winter eher angezeifelt.

Das Bundesgesundheitsministerium forderte den Pharmagrosshandel letzte Woche zur Beschaffung einiger wichtiger Medikamente auf.

BTW, das lange nicht lieferbare Ibuprofen Pulver von Ratiopharm ist übrigens seit Ende letzter Woche wieder lieferbar. Das kann als Workaround auch ins Essen gemischt oder in Getränke eingerührt werden, so dass es auch für junge Kinder geeignet ist, wobei hier vom Tütcheninhalt die für das jeweilige Kind passende Dosis mit einer Feinwaage abzuwiegen ist.

Verfasst: 27. Aug 2023 18:06
von Rüsselkäfer
für nicht systemrelevante Branchen ist das richtig. Bei unentbehrlichen Medikamenten sollte hingegen Lagerhaltung auch mögliche Lieferkettenstörungen & erhöhte Nachfrage bei unvorhergesehenen Krankheitsausbrüchen berücksichtigen.
Das sind ethische Überlegungen, die sind in börsennotierten Unternehmen nur erlaubt, wenn der Steuerzahler dafür extra zur Kasse gezogen werden kann.

Verfasst: 27. Aug 2023 22:44
von somebody
:D

Rüsselkäfer, dann sollte sich die Ampel-Koalition zeitnah entweder zur Kostenübernahme für sachlich angemessene Lagerhaltung bei wichtigen Arzneimitteln des Pharmagrosshandels bereiterklären oder sie sollte dem Pharmagrosshandel zu dieser Vorratshaltung zwingen.

Überhaupt sollte die Ampel-Koalition endlich die in den Regierungszeiten von Schröder & später Fr Merkel aufgetretenen Fehlentwicklungen in vielen anderen Bereichen & den selbst verursachten Schaden aufarbeiten & gesellschaftlich ausgewogen beseitigen. Wenn sie dies nicht tut, übernimmt 2025 vermutlich entweder die Union die Regieurng & SPD oder Grüne dürfen Juniorpartner spielen oder es folgt eine Regierung aus Union & AfD. Ich denke, diese Aussichten dürften SPD, Grünen, FDP nicht gefallen.

Verfasst: 28. Aug 2023 11:20
von Akayi
Ein Glück das uns Hamsterkäufe als probate Alternative zur Steuerung der Pharmakonzerne haben.

Verfasst: 29. Aug 2023 23:30
von somebody
Akayi, Hamsterkäufe erscheint mir hier ein unpassender Ausdruck zu sein.

Verbraucherzentralen, Behörde für Bevölkerungsschutz etc raten schon länger dazu, Basis Arzneimittel zur Selbstmedikation & etwaige verordnete Arzneimittel immer zuhause vorrätig zu haben.
https://www.test.de/Hausapotheke-Diese- ... 1527537-0/
Die Zeit, in der man sich darauf verlassen konnte, wenn man an einem Arbeitstag vormittags in die Apotheke geht, kann man das benötigte Medikament entweder gleich mitnehmen oder spätestens am nächsten Arbeitstag abholen, die ist leider (vorerst?) vorbei.