ethische rückentwicklung? abkehr vom veganismus?

Allgemeine Fragen & Diskussionen zum Veganismus
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illith
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Beitrag von illith » 18. Apr 2014 01:33

schon gut^^
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 18. Apr 2014 02:19

Bottom Line: Lieber Diskussionen killen als Rehe töten!
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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Gerlinde
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Beitrag von Gerlinde » 18. Apr 2014 12:26

Akayi hat geschrieben: .... eine ganz ordentliche Sammlung antiveganer Klischees,
dieses "man kann nur vegan sein, wenn man von Natur keine Ahnung hat"
brauchen wir nicht auch noch.
Oh Akayi, so hätte ich es in der Wortwahl niemals auf den Punkt bringen können.

Es ist aber nicht meine Absicht, ein Klischee zu bedienen,
sondern vielmehr bin ich der Meinung,
wenn man eine vegane Welt erklären will, mit Modellen aus der Natur,
deren Zusammenhänge einem eigentlich fremd sind,
dann wirkt es schnell lächerlich und schadet dem Anliegen insgesamt.
Man muss nicht über jedes Stöckchen springen ....

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TheAbolitionist
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Beitrag von TheAbolitionist » 18. Apr 2014 14:42

Tatsächlich? Wo ist denn das geschehen?

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Gerlinde
alte Scheier
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Beitrag von Gerlinde » 18. Apr 2014 23:01

Kannst Du Dich an Äußerungen erinnern wie:

"Die Zecke kann tödliche Erkrankungen übertragen. Ich muss mich nicht beißen lassen. Ich kann sie aussetzen, wo auch immer niemand in Gefahr kommt....Wenn ich im Wald eine Zecke in der Kleidung / Decke entdecke..."
So schreibt jemand, der ab und zu mal im Wald ein Picknick gemacht hat. Zecken können ihre Art nur erhalten, wenn sie ein anderes Lebewesen parasitieren. Oder meinst Du als Abolitionist hier nur den Menschen?

oder "Da für das Töten des Rehs, vorher quasi der ganze Wald manipuliert wird, Rehe angefüttert und zusätzlich Waldtiere geschädigt, bzw zertrampelt werden wird’s an dieser Stelle unsachlich..."
Ich sehe die Jagd sehr kritisch, aber einem Jäger zu unterstellen, er würde Waldtiere zertrampeln ist abwegig, auch bezogen auf Kleinlebewesen, dazu ist der Waldboden zu weich und der Jäger nicht schwer genug.
Mit dieser Argumentation wäre auch die Nutzung von Holz für Baumaterial, Möbel und Brennholz nicht mit Veganismus vereinbar, wenn ich da an die schweren Maschinen und die Kleinlebewesen denke.

oder "Du klammerst aus, dass für die ganze Kuh viele Futterpflanzen „sterben“ und viele Kleinstlebewesen getötet werden müssen, um überhaupt die Kuh zu erhalten/ zu mästen. Die Kleinstlebewesen sterben zusätzlich zur Kuh, sie lebte schließlich nicht von Luft. ... Natürlich sterben Kleinstlebewesen für Gemüseernte."
Selbst wenn man berücksichtigt, dass für die Heuernte so mancher Grashüpfer sein Leben lässt, ist die Wirkung von Insektiziden im Obst- und Gemüsebau ein Vielfaches totalitärer. Den höchsten Insektizideinsatz hat man im Baumwollanbau.

Bei den Kleinlebewesen wird es seltsam, bedenke doch, wieviele Kleinlebewesen sich von tierischen Fäkalien ernähren.
Da kann ein Obstkorb mit Fruchtfliegen mit einem Kuhfladen nicht mithalten.
Man muss nicht über jedes Stöckchen springen ....

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illith
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Beitrag von illith » 19. Apr 2014 03:40

Gerlinde hat geschrieben:Ich sehe die Jagd sehr kritisch, aber einem Jäger zu unterstellen, er würde Waldtiere zertrampeln ist abwegig, auch bezogen auf Kleinlebewesen, dazu ist der Waldboden zu weich und der Jäger nicht schwer genug.
Gerlinde, du wirst doch nicht abrede stellen wollen, dass ein jäger mal ne schnecke oder ne babykröte oder irgendwas zertritt :kk:

ich hab Abolitionists statement/s als bezugnahme auf Falkos rechnung verstanden, wo kleinstlebewesen-kollateralschaden mit einbezogen werden und nicht, dass man als konsequenz jetzt nicht mehr in den wald gehen soll usw.
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TheAbolitionist
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Beitrag von TheAbolitionist » 19. Apr 2014 09:46

Gerlinde hat geschrieben: So schreibt jemand, der ab und zu mal im Wald ein Picknick gemacht hat. Zecken können ihre Art nur erhalten, wenn sie ein anderes Lebewesen parasitieren. Oder meinst Du als Abolitionist hier nur den Menschen?.
Gemeint war, dass ich sie nicht auf Nachbars Gartenstuhl setze. (Obwohl das bei Nutztierherbert eine Überlegung wert wäre...)
Wenn möglich lasse ich sie da wo sie lebte. Im Wald. Außer zu einem Picknick, Spaziergang... habe ich im Wald nicht viel zu suchen.
Gerlinde hat geschrieben: Ich sehe die Jagd sehr kritisch, aber einem Jäger zu unterstellen, er würde Waldtiere zertrampeln ist abwegig, auch bezogen auf Kleinlebewesen, dazu ist der Waldboden zu weich und der Jäger nicht schwer genug..
Tatsächlich? Der Waldboden ist an jeder Stelle so weich, dass unter dem Stiefel der Käfer, die Ameise, ua Kleinsttiere nicht überleben? Fliegt der Jäger in und durch den Wald?
Gerlinde hat geschrieben:Mit dieser Argumentation wäre auch die Nutzung von Holz für Baumaterial, Möbel und Brennholz nicht mit Veganismus vereinbar, wenn ich da an die schweren Maschinen und die Kleinlebewesen denke..
Es ist vermeidbar wegen der Tötung eines Rehs den Wald zu zertrampeln. Holzverarbeitung ist derzeit nicht unvermeidbar. Zumal der Mensch, der das Reh töten oder essen will Holzelemente zusätzlich benutzt.
Gerlinde hat geschrieben: Selbst wenn man berücksichtigt, dass für die Heuernte so mancher Grashüpfer sein Leben lässt, ist die Wirkung von Insektiziden im Obst- und Gemüsebau ein Vielfaches totalitärer. Den höchsten Insektizideinsatz hat man im Baumwollanbau..
Für Fleischesser spielen Insektizide eine weit größere Rolle, für die Ernährung der Nutztiere.
80% der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche der Erde dienen der Tierproduktion. Da wir zur Ernährung der Weltbevölkerung nur ein Bruchteil dieser Nutzfläche benötigen würden, kämen auch deutlich weniger Kleinstlebewesen zu Schaden.

Liebe Nutztiergerlinde, mit jeder Deiner Argumentation pro Tierbenutzung klatscht gleichzeitig nicht nur der Kleinbauer, sondern auch der Intensivhaltungsbetreiber in die Hände.

Es gibt bioveganen Landbau, der ohne Tierdung und Insektizide auskommt. Das ist die Zukunft, auch zum Schutz für Kleinstlebewesen.
Gerlinde hat geschrieben:Bei den Kleinlebewesen wird es seltsam, bedenke doch, wieviele Kleinlebewesen sich von tierischen Fäkalien ernähren..
Tierische Fäkalien gäbe es genug von den Tieren des Waldes, wenn man sie dort leben ließe.
Man muss keine Kleinstlebewesen künstlich mit Zuchttierdung beglücken.

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Krümelchen
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Beitrag von Krümelchen » 19. Apr 2014 10:03

Wenn ich das mal so einwerfen darf - Bist du dann der Meinung, dass man Waldspaziergänge lieber vermeiden sollte, um keine Käfer usw. plattzutrampeln? Ich meine sobald man sich im Wald bewegt, kommt es wohl vor, dass die ein oder andere Waldarmeise, Käfer oder mal ein Wurm dran glauben muss. Das wäre dann doch auch vermeidbares Tierleid. Vermeidbar dadurch, dass ich ja nicht in den Wald gehen muss.

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TheAbolitionist
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Beitrag von TheAbolitionist » 19. Apr 2014 10:30

Der Wald ist der einzig verbliebene Lebensraum für die Tiere, die Zivilisation wächst immer mehr, und es bleibt immer weniger Fläche die die Tiere tatsächlich für sich haben. Ich bin der Meinung, dass der Wald kein Spielplatz für Mensch ist, sondern der Lebensraum der Waldbewohner.

Ich kann nur für mich selbst sprechen. Ich nutze den Wald mal für ein Picknick am Waldrand oder Spaziergänge auf Waldwegen.

Falko
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Beitrag von Falko » 22. Apr 2014 19:44

so leider hatte ich nun ein paar tage kein internet. jetzt habe ichs wieder, aber leider kaum zeit da ich momentan jeden tag ca 12 stunden auf der arbeit bin.

@Splendidus: ich will gar kein fleisch essen ;) es ging mir primär um die diskussion der frage, wie man sich am tier- und umweltfreundlichsten ernährt und das vegan nicht automatisch besser als omni ist.

"- Es werden direkt keine (Säuge)Tiere getötet für meine Nahrung.
- Ich lebe den Leuten vor, dass tierfreie Ernährung funktioniert und bringe sie damit zum Nachdenken.
- Ich esse niemanden sein Wild weg, der dann evtl. auf Fleisch aus Massentierhaltung zurückgreifen müsste.
- Ich habe ein besseres Gewissen."
-"direkt" ist aber nur relativ kurzsichtig..
- "tierfreie ernährung" ist zwar ganz nett, aber letztlich auch nicht so weit gedacht, wie punkt 1
- das ist auch bei mir ein wichtiger punk bei mir
- ich nicht unbedingt, eben wegen der sache, das pflanzliches nicht immer besser ist als tierisches

@TheAbolitionist: "Aufmerksam lesen: Es gibt kein perfektes Leben in einer unperfekten Welt. Nur das größtmögliche Vermeiden an Leid und Tod.
Der Mensch hat die Wahl, jedes andere Lebewesen nicht." da stimme ich dir absolut zu, aber die grenze kann man da sehr unterschiedlich ziehen. jeder kann an einer anderen stelle anfangen, leid zu vermeiden.

"Du klammerst aus, dass für die ganze Kuh viele Futterpflanzen „sterben“ und viele Kleinstlebewesen getötet werden müssen, um überhaupt die Kuh zu erhalten/ zu mästen." nö, so eine fleischproduktion lehne ich ebenfalls ab und habe sie hier mit sicherheit auch nicht befürwortet.

@Rena: "Es gibt auch Nichtveganer, die beides tun...spricht das jetz in irgendeiner Form fuer oder gegen etwas? Ist das ueberhaupt ein Argument? Wenn ja fuer was?" nein es kein argument, nur etwas was mich zum nachdenken gebracht hat.

@ illith: erstmal zu meinem bild der veganer :D ähm ja du schreibst das da definitiv etwas übertrieben nieder^^ es ging mir vor allem um die meinungen, die so orgas wie peta oder die vegane gesellschaft vertreten. allgemein ging es mir um die kritisierung der meinung "vegan ist die beste ernährung, jeder sollte vegan sein, jede andere ernährung ist unethisch". diese meinung vertreten nun mal n haufen veganer (ich ebenfalls sehr lange), allerdings sind das im regelfall auch die, die auf facebook am lautesten schreien.

und zu den jägern. dass "die mehrzahl edel.." habe ich glaub ich nicht gesagt. und behaupte ich definitiv auch nicht. habe schon mehrere negative erfahrungen mit jägern gemacht. aber halt auch schon positive (aber weniger als negative..). und deswegen kotzen mich parolen a la "jäger sind hobbymörder/lusttöter" auch irgendwie an.

deine handy geschichte passt nur halbwegs, da nicht für jedes handy automatisch ein kind stirbt. genauso schwachsinnig wäre es ja auch aufs autofahren zu verzichten, weil man mit einer 0,001% chance jemanden totfahren wird. das sind halt risikien die möglich sind. sicher hingegen ist, dass man schlechte arbeitsbedigungen, bzw beim auto co2 ausstoß unterstützt. und sicher ist auch dass für vegane ernährung inskten sterben, säugetiere hingegen nicht unbedingt.

"ich halte mich an die sache mit der leidvermeidung - und da wiegen auch hundert mücken an der windschutzscheibe nicht ein abgeknalltes reh auf. es kommt mir schon ziemlich abstrus vor, das überhaupt miteinander vergleichen zu wollen." naja das schrieb ich vor allem, weil ich die frage, wie viel "wert" denn dann ein einzelnes tierleben ist, recht interessant ist. ein insekt ist weniger wert als ein reh. okay, aber wie viel weniger? und wie ist das zwischen anderen tieren? das sind halt auch so grenzen, die schwammig sind, und jeder irgendwoe anders zieht. wie schlimm ist es wenn insekten sterben?

so ich hoffe, dass ist halbwegs verständlich, bin nach dem langen tag geistig nur halbwegs da und schon wieder bettreif ;)

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