Milchlieferstreik

Allgemeine Fragen & Diskussionen zum Veganismus
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Vampy
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Beitrag von Vampy » 10. Jun 2008 15:07

einige wollen auch bei den milchprodukten die preise steigern, aber halt net alle.
Fellball hat geschrieben:Meine Eltern warten jedenfalls eher skeptisch auf die Abrechnung. Sollte der Preis unter 30 Cent fallen, wollen sie den Hof aufgeben. Also, stören würd mich das jetzt nicht gerade... :|
krass... ist doch irgendwie schon schade wenn der familienbetrieb den bach runtergeht, oder? und dann auch noch wegen sowas... was wollen sie denn dann machen? und was soll mit dem hof geschehen - verkaufen? oder auf was anderes umstellen; Ferienbetrieb, reiterhof oder so?
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pünktchen.av
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Beitrag von pünktchen.av » 10. Jun 2008 15:14

die bauern müssen halt mal ein ordentliches produzentenkartell bilden und die preise diktieren. aber da würden garantiert alle gleich nach dem kartellamt schreien. wenn ein handvoll konzerne den gesamten lebensmittelhandel in deutschland beherrscht, scheint das hingegen kein problem zu sein. so ist das mit der ach so freien marktwirtschaft.
Sein Pferdestall war abgebrannt, als Konfuzius von der Audienz heimkehrte.
Er fragte: "Sind Menschen verletzt?"
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Beitrag von Vampy » 10. Jun 2008 15:16

pünktchen.av hat geschrieben:die bauern müssen halt mal ein ordentliches produzentenkartell bilden und die preise diktieren. aber da würden garantiert alle gleich nach dem kartellamt schreien. wenn ein handvoll konzerne den gesamten lebensmittelhandel in deutschland beherrscht, scheint das hingegen kein problem zu sein. so ist das mit der ach so freien marktwirtschaft.
nee, ich find ja die Milchtrinker/-käufer sind die bösen :P :mrgreen:
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pünktchen.av
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Beitrag von pünktchen.av » 10. Jun 2008 15:23

aus veganer sicht sicherlich, aus sich der milchbauern aber wohl kaum. ich kann doch gar nicht mehr für den liter milch ausgeben, selbst wenn ich wollte. gibt ja kein siegel für fair gehandelte milch oder so. und ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass viele auf den preis der milch achten. ob die nun 45, 60 oder 90 cent kostet, das ist sowieso hinterhergeschmissen. guter käse hingegen ist teuer - aber da wird der milchpreis nur den geringsten anteil dran haben, da steckt einfach mehr zeit und arbeit drin.
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Beitrag von Vampy » 10. Jun 2008 15:27

pünktchen.av hat geschrieben:aus veganer sicht sicherlich, aus sich der milchbauern aber wohl kaum. ich kann doch gar nicht mehr für den liter milch ausgeben, selbst wenn ich wollte.
doch, bio. da wird den bauern mehr gezahlt... alnatura hat zb feste preise für die milchbauern, die deutlich überm üblichen niveau liegen. Quelle
pünktchen.av hat geschrieben: und ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass viele auf den preis der milch achten. ob die nun 45, 60 oder 90 cent kostet, das ist sowieso hinterhergeschmissen.
oh doch, geiz ist geil! da zählt jeder cent... meine mutter ist früher immer extra mitm fahrrad zum 2km entfernten aldi gefahren weil da die milch 5 cent billiger war als beim rewe um die ecke :roll:
Zuletzt geändert von Vampy am 10. Jun 2008 15:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Fellball » 10. Jun 2008 15:30

Vampy hat geschrieben:einige wollen auch bei den milchprodukten die preise steigern, aber halt net alle.
Fellball hat geschrieben:Meine Eltern warten jedenfalls eher skeptisch auf die Abrechnung. Sollte der Preis unter 30 Cent fallen, wollen sie den Hof aufgeben. Also, stören würd mich das jetzt nicht gerade... :|
krass... ist doch irgendwie schon schade wenn der familienbetrieb den bach runtergeht, oder? und dann auch noch wegen sowas... was wollen sie denn dann machen? und was soll mit dem hof geschehen - verkaufen? oder auf was anderes umstellen; Ferienbetrieb, reiterhof oder so?
Hmjanee, ich finds nicht schade.
Das hat aber auch mit den Hintergrund, dass die Landwirtschaft eben auch ein hartes Stück Arbeit mit sich bringt und gerade im Sommer ne Rießenmenge Stress und mitunter auch dicke Luft bedeutet.
Tiere, Maschinen, lanwirtschaftliche Flächen müssten verkauft werden und die Ställe eben leer stehen.
Aber bisher ist das eh nurn ungelegtes Ei.

Zur fair gehandelten Milch: Es ist sogar sowas im Gespräch, ging glaub ich von Edeka und Lidl aus. Auf Milch mit Fairsiegel sollen 5Cent mehr erhoben werden, die dann den Bauern zugute kommen sollen. Die Idee ist aber eher unbeliebt, weil niemand kontrollieren kann, wo das Geld letztendlich wirklich landet.
Zuletzt geändert von Fellball am 20. Mär 2009 15:30, insgesamt 2-mal geändert.

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Beitrag von pünktchen.av » 10. Jun 2008 15:46

Vampy hat geschrieben: doch, bio. da wird den bauern mehr gezahlt... alnatura hat zb feste preise für die milchbauern, die deutlich überm üblichen niveau liegen.
für biomilch wird allgemein etwas mehr gezahlt als für milch aus konventioneller viehhaltung. aber die produktion ist ja auch entsprechend teurer. das bedeutet im ergebnis ja nicht, dass die margen für die milchbauern erträglicher sein müssen.
Vampy hat geschrieben: oh doch, geiz ist geil! da zählt jeder cent... meine mutter ist früher immer extra mitm fahrrad zum 2km entfernten aldi gefahren weil da die milch 5 cent billiger war als beim rewe um die ecke :roll:
völlig bescheuert. mich wundert es ja immer schon, wenn autofahrer zig kilometer fahren, nur um nachher 2,10 € beim volltanken zu sparen. wieso sparen die leute nicht bei sachen, die wirklich teuer sind, sondern bei standardkrams, der überall mehr oder weniger gleich wenig kostet? wahrscheinlich symbolisches handeln zur gewissensberuhigung, dem peniblem mülltrennen, wassersparen und einkaufen von eingeflogenen "bio"lebensmitteln nicht unähnlich.
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Beitrag von Vampy » 10. Jun 2008 16:03

pünktchen.av hat geschrieben: für biomilch wird allgemein etwas mehr gezahlt als für milch aus konventioneller viehhaltung. aber die produktion ist ja auch entsprechend teurer. das bedeutet im ergebnis ja nicht, dass die margen für die milchbauern erträglicher sein müssen.
aus meinem link:
Zwar wächst die Nachfrage nach Bio-Milch, die Auszahlungspreise für die Bio-Milchbauern sind aber oft noch unzureichend: Zur Zeit liegt der Auszahlungspreis für einen Liter Bio-Milch zwischen 31 Cent und 36 Cent, für konventionelle Milch bekommt der Bauer sogar nur 28 Cent. Etwa 40 Cent sind im Öko-Landbau jedoch notwendig, um kostendeckend wirtschaften zu können. Aus diesem Grund erhöht Alnatura den Verkaufspreis für die Alnatura Frischmilch um 10 Cent auf 99 Cent für Vollmilch und 89 Cent für fettarme Milch.

Von diesen 10 Cent gehen 5 Cent über die Molkerei direkt an die Landwirte: Diese erhalten nun 40 Cent statt zuvor 35 Cent pro Liter Milch. Um auch im Handel eine annähernde Kostendeckung zu erzielen, gehen die übrigen 5 Cent der Preiserhöhung an Alnatura sowie die Handelspartner Budni und tegut.
pünktchen.av hat geschrieben:wahrscheinlich symbolisches handeln zur gewissensberuhigung, dem peniblem mülltrennen, wassersparen und einkaufen von eingeflogenen "bio"lebensmitteln nicht unähnlich.
hey, wassersparen und mülltrennen ist toll! und wenn ich eh ne ananas kaufe ist es doch egal obs ne eingeflogene konventionelle oder bio ist... (mal unterstellt alle ananas würden eingeflogen)
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Beitrag von illith » 10. Jun 2008 16:08

Vampy hat geschrieben: oh doch, geiz ist geil! da zählt jeder cent... meine mutter ist früher immer extra mitm fahrrad zum 2km entfernten aldi gefahren weil da die milch 5 cent billiger war als beim rewe um die ecke :roll:
meine mama macht das auch so^^ aber meine eltern sind auch schwaben ;)
pünktchen.av hat geschrieben:völlig bescheuert. mich wundert es ja immer schon (...) wieso sparen die leute nicht bei sachen, die wirklich teuer sind, sondern bei standardkrams, der überall mehr oder weniger gleich wenig kostet?
wo steht denn, dass das eine das andere ausschließt? :?:
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pünktchen.av
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Beitrag von pünktchen.av » 10. Jun 2008 16:14

zur milch: schön. alnatura hab ich aber noch nie gesehen. gehört wohl zu den anthros, und die boykottier ich ja eigentlich sowieso wo es geht. mal abgesehen davon, dass die die hälfte des preisaufschlages selbst einstecken.

beim eingeflogenen biokrams dachte ich eher an bohnen aus simbabwe und so. jedenfalls hab ich den eindruck, dass 99% der käufer von biolebensmitteln die umwelt konkret am arsch vorbeigeht, sondern sie sich lediglich sorgen um ihren luxuskörper machen. mit ökologischen bedenken hat das nichts zu tun.
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Er fragte: "Sind Menschen verletzt?"
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