Reiten - vegan?

Allgemeine Fragen & Diskussionen zum Veganismus
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 7. Mär 2014 08:53

Bellinchen hat geschrieben: Ich kenne Pferde die fühlen sich z.B. in grossen Herden auf der Wiese, möglichst artgerecht, wohl. Dann gibt es aber welche, für die ist das Stress (meistens rangniedrige Tiere). Das ist alles ganz individuell. Also man kann nicht pauschal sagen, diese Reitart, oder diese Haltungsform ist unvegan. Das kommt immer auf das Pferd an.
Ja, aber das spricht doch für Illiths Idee einfach keine Pferde mehr zu züchten.
Und wenn man Tierausbeutung allgemein ablehnt, was ja vegan im eigentlichen, strengen Sinne bedeutet dann ist Reiten an sich unvegan.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

Bellinchen
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Beitrag von Bellinchen » 7. Mär 2014 10:25

@Akayi
Natürlich spricht nichts dagegen.

Ich bin seit 25 Jahren Reiter und Pferdebesitzer, es ist ein schönes Hobby. Bei uns im Stall z.B. (15 Pferde) ist keines unglücklich, es wird keins blöd behandelt, die Haltung ist artgerecht, da spricht meiner Meinung nach nichts dagegen.
Im Prinzip hast du natürlich recht, reiten ist unvegan. Damit kann ich aber leben, sofern keiner den Tieren schadet.

@Fuega
Ich besitze 2 Tinker :)
Und die werden auch gearbeitet, geschadet hat es ihnen nicht. Ich hab den einen seit 17 Jahren und den anderen seit 11.
Sie sind viel auf der Weide mit Kumpels, und ich glaube die sind ganz glücklich damit.

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Rosiel
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Beitrag von Rosiel » 7. Mär 2014 10:58

pointless hat geschrieben:
Rosiel hat geschrieben:Das Gabler Wirtschaftslexikon ist an unserer Uni als wissenschaftliche Literatur anerkannt.
Aber auch in diesem Zusammenhang würde ich davon sprechen, dass ein Pferd durch reiten konsumiert wird, das Pferd selbst hat keinen Vorteil und es muss oft mit gesundheitlichen Folgen durchs reiten gerechnet werden.
Das Pferd hat in der Hinsicht einen Vorteil, dass es regelmäßig Futter, Versorgung und Sicherheit hat. Wie das dann aussehen kann, naja..
Ich wiederhole mich, das ist ein Vorteil durch die Haltung nicht durchs geritten werden.

Auch zitiere ich nochmal meine Tierärztin, der ich ein gewisses Know-how über Tiere nicht absprechen würde, 80% der Lahmheiten sind durchs reiten bedingt, bei Sport- UND Freizeitpferden.

Ja, mein Pflegepferd (Irish Draught x Irish Hunter) kam auch freudig ans Gatter, wenn er mich gesehen hat, trotzdem hat er mir anschließend manchmal gezeigt, dass er keinen Bock auf geritten werden hat - ich hab ihn dann einfach in Ruhe gelassen oder wir sind spazieren gegangen. Am liebsten ist er an Strand rum gerannt, dafür brauchte er mich aber nicht.

In Irland hab ich dann auch eine Frau getroffen, deren Haltungsbedingungen ich sehr gut fand und was ich so nie wieder gesehen hab. Sie besaß mehrere (unbesiedelte) Inseln und dort lebten die Pferde (an Mannsvolk gabs nur Wallache) frei. Es würde lediglich täglich Wasser und Vegetation kontrolliert. Auch anfangs sehr zutrauliche Pferde sind uns irgendwann aus dem Weg gegangen und wollten sich nicht mehr anfassen lassen.
Mir ist klar, dass die wenigsten Menschen die Kohle für so eine Haltung haben bzw. so viel Geld investieren wollen, ohne einen Vorteil zu haben.

Die Zucht von Tieren aus reinem Jux stellt mMn Fremdbestimmung in Reinform dar.

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illith
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Beitrag von illith » 8. Mär 2014 02:02

ich weiß nicht, mir kommen die argumente von (veganen) reiterInnen immer recht apologetisch vor... (vgl. rechtfertigungen für carnivore haltung/fütterung)

mir scheinen es letztlich doch eher egoistische motive die eigentliche grundlage zu sein (bewusst oder unbewusst).
das ist btw gar nicht verwerflich - ich selber stell mir (m)ein leben ohne katzen auch deutlich weniger bereichert (entreichert? verarmt?^^) vor. aber das kind nenn ich auch beim namen und käme nicht auf die idee, das irgendwie ethisch oder tierrechtlich zu begründen. (wobei es unseren schon mehr als gut geht, da seh ich kein problem drin. aber nicht den tieren, die die fangen oder die für sie in der dose landen)
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Krümelchen
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Beitrag von Krümelchen » 8. Mär 2014 10:33

Natürlich hat man egoistische Motive, sich ein Tier anzuschaffen. Die wenigsten Leute holen sich Tiere um des Tieres Wohl (ich denke da an Tierrettungen o.ä.). Haustiere holt man sich zum Knuddeln oder nett anschauen und Pferde zum Reiten bzw. zum Ausgleich neben Beruf usw.
Meine Motivation war anfangs das Reiten (als ich mit Reiten anfing), aber als ich kennenlernte, dass man mit Pferden spielen kann, fing ich an, das Reiten immer mehr zu vernachlässigen und jetzt spiele ich fast nur noch mit meinem Pferd.
Klar, ich mache es, weil es mir Spaß macht, aber das Gute ist, dass es meinem Pferd auch Spaß macht. Ich würde nicht auf die Idee kommen, mein Pferd zu irgendwas zu zwingen, weil ich da grad Lust zu habe - zum Beispiel Turniere reiten um mich zu profilieren und Schleifchen abzuräumen.

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JoeBloggs
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Beitrag von JoeBloggs » 8. Mär 2014 19:20

Bellinchen hat geschrieben:@Akayi
Natürlich spricht nichts dagegen.

Ich bin seit 25 Jahren Reiter und Pferdebesitzer, es ist ein schönes Hobby.
Das sagen Jäger vom Jagen auch.

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Dieter
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Beitrag von Dieter » 9. Mär 2014 00:25

schönes hobby ? fürs pferd, oder für ......... ?

entdeckte fehler dürft Ihr gerne behalten.

Bellinchen
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Beitrag von Bellinchen » 9. Mär 2014 10:39

@Joe
Das ist wohl ein Vergleich der mehr als nur hinkt.

Dieter,
das kommt drauf an, was man in diesem Hobby sieht für sich und sein Pferd.

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Gerlinde
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Beitrag von Gerlinde » 9. Mär 2014 21:34

Pferde sind wunderbare Geschöpfe, nur leider ist es kaum möglich, ihnen das Leben zu bieten, das sie brauchen.
Robuste Rassen kann ich gut in Kleingruppen und ganzjährig draußen halten.
Bei den typischen Sportzüchtungen hat man schnell Grenzen erreicht.

Große Tiere, schlechte Hufe, brauchen Hufeisen, schlecht für Gruppenkämpfe.
Verschlissenen Tiere, kranke Gelenke, schlecht für unebene Weiden in Hanglage.
Hochblütige Tiere, sehr stressempfindlich, wittern hinter jedem Strauch im Wind einen Löwen.
Warmblüter und nasskalte Witterung ohne Stallschutz auch kritisch.
Die wenigsten Tiere haben wirklich gute Bedingungen.
Und ganz unsäglich sind viele selbst ernannte Gnadenschutzhöfe für Pferde, die sich dann über "bedingt-reitbare Beisteller" und Fohlen aus Zufallskreuzungen in den Großgruppen finanzieren wollen.
Man muss nicht über jedes Stöckchen springen ....

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JoeBloggs
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Beitrag von JoeBloggs » 9. Mär 2014 23:51

für DICH vielleicnht. Jagen ist immerhin ehrlicher in der Konsequenz.

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