Wie lange hat bei euch der Prozess zum Veganer gedauert?
Wie lange hat bei euch der Prozess zum Veganer gedauert?
Hallo ihr Lieben,
ich wollte mal in die Runde fragen - auch weil ich in meinem Freundeskreis kaum Veganer habe - wie bei euch der Prozess zum vegan hin so abgelaufen ist. Habt ihr eure Ernährung von einen auf den anderen Tag umgestellt oder hat es lange gedauert? Und wie habt ihr es dabei mit Sachen, die keine Lebensmittel sind (Lederschuhe etc.) gehalten und wie macht ihr das heute?
Ich habe mich im September 2014 dazu entschlossen, auf lange Sicht keine tierischen Produkte mehr zu kaufen und zu essen. Allerdings bin ich bisher noch nicht besonders strikt. Meine erste Umstellung war, keine Kuhmilch mehr zu trinken/zu verwenden, danach habe ich auch aufgehört Eier zu verwenden und schließlich habe ich auch andere Kuhmilchprodukte weggelassen (Créme Fraiche, Sahne, Käse etc.), habe aber noch Ziegen- und Schafsmilch gekauft. (Schon seit langem allerdings alles nur mit Demeter-Siegel). Inzwischen koche ich nur noch komplett vegan, kaufe keine Produkte, die Leder oder Wolle enthalten mehr, trage allerdings meine Lederschube weiterhin und schlafe in meiner Daunendecke. Essentechnisch habe ich sonst noch ein paar "Ausreisser", z.B. ein Stück Pizza mit Käse zum Geburtstag meiner Mutter, Joghurtsoße, die sich ohne dass ich es bei der Bestellung wusste, auf meinem Falafelteller befand, Ostern habe ich auch ein Ei gegessen. Am Anfang wurde es sehr schnell immer weniger, aber jetzt habe ich das Gefühl, dass ich an einer Schwelle angelangt bin, bei der ich wirklich gut aufpasen und nachfragen müsste beim Essen außerhalb und einige meiner Freunde vor den Kopf stossen müsste. Manchmal ärgere ich mich über mich selbst, weil ich nicht richtig konsequent bin, aber oft denke ich auch, dass es so schon ganz okay ist und ich ansonsten auch sehr eifrig in meinem Umkreis "Werbung" für die vegane Ernährung mache, Vernstaltungen mitorganisiere, Flyer verteile etc. und ich bei vielen Menschen auch weniger Erfolg damit hätte, wenn ich strikter wäre. So können sie mich jedenfalls erstmal nicht so gut in die "Extremer-Spinner-Schublade" stecken, die ja leider häufig aufgemacht wird.
Also, wie ist es bei euch (gewesen)?
PS: Ich hoffe, dass mich hier jetzt niemand verurteilt oder so und das mit dem Demeter soll auch nicht als Entschuldigung rüberkommen, wollte damit nur sagen, dass ich mir generell sehr viele Gedanken über Tierleid mache und wie ich es vermeiden kann (sowohl als Vegetarier als auch als Veganer).
LG
ich wollte mal in die Runde fragen - auch weil ich in meinem Freundeskreis kaum Veganer habe - wie bei euch der Prozess zum vegan hin so abgelaufen ist. Habt ihr eure Ernährung von einen auf den anderen Tag umgestellt oder hat es lange gedauert? Und wie habt ihr es dabei mit Sachen, die keine Lebensmittel sind (Lederschuhe etc.) gehalten und wie macht ihr das heute?
Ich habe mich im September 2014 dazu entschlossen, auf lange Sicht keine tierischen Produkte mehr zu kaufen und zu essen. Allerdings bin ich bisher noch nicht besonders strikt. Meine erste Umstellung war, keine Kuhmilch mehr zu trinken/zu verwenden, danach habe ich auch aufgehört Eier zu verwenden und schließlich habe ich auch andere Kuhmilchprodukte weggelassen (Créme Fraiche, Sahne, Käse etc.), habe aber noch Ziegen- und Schafsmilch gekauft. (Schon seit langem allerdings alles nur mit Demeter-Siegel). Inzwischen koche ich nur noch komplett vegan, kaufe keine Produkte, die Leder oder Wolle enthalten mehr, trage allerdings meine Lederschube weiterhin und schlafe in meiner Daunendecke. Essentechnisch habe ich sonst noch ein paar "Ausreisser", z.B. ein Stück Pizza mit Käse zum Geburtstag meiner Mutter, Joghurtsoße, die sich ohne dass ich es bei der Bestellung wusste, auf meinem Falafelteller befand, Ostern habe ich auch ein Ei gegessen. Am Anfang wurde es sehr schnell immer weniger, aber jetzt habe ich das Gefühl, dass ich an einer Schwelle angelangt bin, bei der ich wirklich gut aufpasen und nachfragen müsste beim Essen außerhalb und einige meiner Freunde vor den Kopf stossen müsste. Manchmal ärgere ich mich über mich selbst, weil ich nicht richtig konsequent bin, aber oft denke ich auch, dass es so schon ganz okay ist und ich ansonsten auch sehr eifrig in meinem Umkreis "Werbung" für die vegane Ernährung mache, Vernstaltungen mitorganisiere, Flyer verteile etc. und ich bei vielen Menschen auch weniger Erfolg damit hätte, wenn ich strikter wäre. So können sie mich jedenfalls erstmal nicht so gut in die "Extremer-Spinner-Schublade" stecken, die ja leider häufig aufgemacht wird.
Also, wie ist es bei euch (gewesen)?
PS: Ich hoffe, dass mich hier jetzt niemand verurteilt oder so und das mit dem Demeter soll auch nicht als Entschuldigung rüberkommen, wollte damit nur sagen, dass ich mir generell sehr viele Gedanken über Tierleid mache und wie ich es vermeiden kann (sowohl als Vegetarier als auch als Veganer).
LG
- Schnurzelbum
- Beiträge: 199
- Registriert: 22.06.2015
Hey!
Bei mir war das ganz anders^^
Ich war 2 Jahre Freegan bevor ich komplett vegan wurde.Überzeugt hat mich da übrigens P.Singers Animal Liberation.
(War halt das erste Argumentativ schlüssige was ich dazu in die Finger bekam, und ich muss sagen bis heute das für mich überzeugendste)
Ich habe ziemlich direkt aufgehört tierisches zu tragen, fand es einfach nicht angemessen die Überreste von Wesen die mal so richtig gelitten haben zu tragen.
Ausrutscher hatte ich so bewusst keine, habe mich allerdings am Anfang bestimmt öfter mal verlesen/verguckt.
Das das mit Demeter nund dem Ziegenkäse und dem "weniger Leid"Argument nicht workt, brauch ich dir ja nicht zu sagen, das weisst du ja schon eigentlich selbst.
Ich denke du musst da einfach dein Tempo finden, bist ja schon gut dabei.
Liebe nächtliche Grüße
Bei mir war das ganz anders^^
Ich war 2 Jahre Freegan bevor ich komplett vegan wurde.Überzeugt hat mich da übrigens P.Singers Animal Liberation.
(War halt das erste Argumentativ schlüssige was ich dazu in die Finger bekam, und ich muss sagen bis heute das für mich überzeugendste)
Ich habe ziemlich direkt aufgehört tierisches zu tragen, fand es einfach nicht angemessen die Überreste von Wesen die mal so richtig gelitten haben zu tragen.
Ausrutscher hatte ich so bewusst keine, habe mich allerdings am Anfang bestimmt öfter mal verlesen/verguckt.
Das das mit Demeter nund dem Ziegenkäse und dem "weniger Leid"Argument nicht workt, brauch ich dir ja nicht zu sagen, das weisst du ja schon eigentlich selbst.
Ich denke du musst da einfach dein Tempo finden, bist ja schon gut dabei.
Liebe nächtliche Grüße
Bei mir dauert der Prozess noch an. Man kann immer noch achtsamer sein. Auch in Bereich auf Menschenrechte etc.
Demeter finde ich eher noch schlimmer als normales Bio,weil die expliziten Wert auf die Ausbeutung von Tieren legen,auch in der Produktion untierischer LM. Ich containere recht viel und lasse da echt nur schweren Herzens Sachen,wie Steinpilztortellini Wurst und Käse liegen. Solche Sachen bekommen dann schon meine HUnde
Ich sehe das auch relativ praktisch. Sollte auf meinem Essen aus irgendeinem Missgeschick was unveganess landen würde ich es trotzdem essen(So lange es nicht gerade Fleisch ist). wegschmeissen ist keine option und niemandem damit geholfen. Ich respektiere die Gründe aus denen andere da absolut konsequent sind. Das ist sicher ne Grundsatz und ne Kopfsache. Ich werde das ggf irgendwann genauso handhaben? Weiss nicht,mag sein.
Demeter finde ich eher noch schlimmer als normales Bio,weil die expliziten Wert auf die Ausbeutung von Tieren legen,auch in der Produktion untierischer LM. Ich containere recht viel und lasse da echt nur schweren Herzens Sachen,wie Steinpilztortellini Wurst und Käse liegen. Solche Sachen bekommen dann schon meine HUnde
Ich sehe das auch relativ praktisch. Sollte auf meinem Essen aus irgendeinem Missgeschick was unveganess landen würde ich es trotzdem essen(So lange es nicht gerade Fleisch ist). wegschmeissen ist keine option und niemandem damit geholfen. Ich respektiere die Gründe aus denen andere da absolut konsequent sind. Das ist sicher ne Grundsatz und ne Kopfsache. Ich werde das ggf irgendwann genauso handhaben? Weiss nicht,mag sein.
Wer garniert ist zu doof zum anrichten.
Bei mir ging es eigentlich sehr schnell. Hatte vor Vegetarisch zu werden aber beim informieren habe ich mich dann sehr schnell vom Veganismus überzeugen lassen. Habe dann den Kühlschrank "bereinigt" und alles meiner Mutter gegeben. Schuhe und Gürtel weiter genutzt aber meine Lederjacke mochte ich nicht mehr tragen, habe diese auch verschenkt mittlerweile. Nach und nach kamen dann vegane Schuhe, Gürtel und so dazu. Beim essen hatte ich eigentlich nie Probleme da ich eh schon alles selber gekocht hatte.
Those Who Sacrifice Liberty For Security Deserve Neither.
Bei mir hats 2 Jahre gedauert vom Vegetarismus zum Veganismus zu kommen. Ich war 14/16 (jetzt bin ich 36) und kannte damals keine anderen Veganis persönlich. Ich hatte glaub ich den Kopf einfach auch mit anderem Zeugs voll. Trotzdem kann ich mir von heute aus betrachtet, nicht mehr gut erklären wieso ich als Vegetarierin nicht konsequenter nachgedacht habe. Als mir ein Buch dann nämlich den Anstoß gab (auch bei mir wars Animal Liberation ) hab ich mich direkt so gut ich konnte (ich wußte nicht viel über E-Stoffe...) danach verhalten.
2 Jahre später (also mit 18) bekam ich das Veganissimo Heftchen "tierische Inhaltsstoffe und ihre Alternativen" und war so geschockt, dass ich viele Jahre lang so gut wie überhaupt keine Fertigprodukte mehr außerhalb des damals einzigen "Vegan Versands" gekauft hab.
Obwohl ich in den ersten 2 Jahren aus Unwissenheit noch unveganes Zeugs konsumiert hab, bezeichne ich mich rückwirkend auch in dieser Zeit als Veganerin, denn wirklich "vegan" zu leben ist aus meiner Sicht eine Utopie die nie ganz zu erreichen ist. Ich versuche es seit 20 Jahren.
@Leethelovely: Darauf, dass "Leder" nicht vegetarisch ist wurde ich zum Glück schon mit 14 von einer Freundin aufmerksam gemacht und begrub "meine" Lederjacke. Ich find "Leder" zu benutzen ziemlichen Mist.
Warum machst dus Lee, wenn es dir doch unangenehm ist? Nach dem "Entzug" ists garnicht so schwer.
2 Jahre später (also mit 18) bekam ich das Veganissimo Heftchen "tierische Inhaltsstoffe und ihre Alternativen" und war so geschockt, dass ich viele Jahre lang so gut wie überhaupt keine Fertigprodukte mehr außerhalb des damals einzigen "Vegan Versands" gekauft hab.
Obwohl ich in den ersten 2 Jahren aus Unwissenheit noch unveganes Zeugs konsumiert hab, bezeichne ich mich rückwirkend auch in dieser Zeit als Veganerin, denn wirklich "vegan" zu leben ist aus meiner Sicht eine Utopie die nie ganz zu erreichen ist. Ich versuche es seit 20 Jahren.
@Leethelovely: Darauf, dass "Leder" nicht vegetarisch ist wurde ich zum Glück schon mit 14 von einer Freundin aufmerksam gemacht und begrub "meine" Lederjacke. Ich find "Leder" zu benutzen ziemlichen Mist.
Warum machst dus Lee, wenn es dir doch unangenehm ist? Nach dem "Entzug" ists garnicht so schwer.
Jedes Herz...
...ist eine revolutionäre Zelle.
...ist eine revolutionäre Zelle.
- Kim Sun Woo
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- Registriert: 09.09.2008
- Wohnort: Ruhrgebiet