Privilege, *ismus & "umgekehrte Diskriminierung"

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
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illith
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Beitrag von illith » 23. Jan 2015 23:03

mashisouk hat geschrieben:Es geht darum, einfach die Arbeit zu tun, jeder so wie er kann und nicht abhängig davon in welches Geschlecht man geboren wurde.
gleiches ding in grün: "man schlägt keine frauen". wtf.
- man schlägt keine leute
- man schlägt leute nur, wenn sie es wollen
- man schlägt nur leute, wenn sie einen zuerst schlagen (o.ä.) oder sie andere schlagen
- wenn man andere leute schlägt, dann reguliert bzw. passt man die art und intensität der schläge der situation entsprechend und vor allem dem gegenüber an
so wird ein schuh draus.

ich sehe nicht, wo da das geschlecht irgendwo eine rolle spielen sollte.

es igbt tatsächlich leute, die kampfsport machen (wollen) und sich weigern, mit weiblichen teilnehmerinnen sparring zu machen oder machen bei der abhärtung nicht vernünftig. sowas regt mich tierisch auf.
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ClaireFontaine
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Beitrag von ClaireFontaine » 23. Jan 2015 23:13

schwarz hat geschrieben::verehr: Frau_XVX
Das möchte ich mal unterstreichen. Wo du bloß die Geduld hernimmst. Ich fand die ersten beiden Seiten so abschreckend, ich wollt am liebsten das Fenster schließen und den Thread nie wieder ansehen. Aber du hast dir echt die Mühe gemacht :)
Vampy hat geschrieben:naja, stimmt doch aber schon? zb ist Sexismus manchmal auch für die diskriminierte gruppe vorteilhaft. z.b. gelten Frauen als umgänglicher und empathischer. das kommt mir zugute, wenn ich zb Zahnarzthelferin werden will. da denkt jeder erstmal, ich wäre nett, was mir einen Vorteil ggü männlichen Kandidaten verschafft.
Es gibt auch sowas wie positiven Rassismus, wenn man zb männlichen POCs einen besonders großen Schwanz zuschreibt. Oder Native Americans, dass sie ja so weise wären und spirituell erleuchtet. MMn auch nicht besser. Das, was du beschreibst, wird dann das Gender-Äquivalent sein.

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Gerlinde
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umgekehrte Diskriminierung

Beitrag von Gerlinde » 23. Jan 2015 23:23

Mal sehen, ob ich es verständlich beschreiben kann.

Auf Hawaii (o.k. eines meiner Lieblingsthemen) leben viele der Kanaka Maoli (Ur-Bevölkerung) am Rande des Existenzminimums.
Hawaii war bis vor ca 130 Jahren eine gut organisierte Monarchie (Gesetzgebung, Gewaltenteilung, Grundbuch).
Hawaii wurde entgegen dem internationalem Völkerrecht annektiert.
Hierfür hat sich Bill Clinton lediglich entschuldigt (Apology Bill).

Seit ca 20 Jahren versuchen US-politische Kreise den Ur-Hawaiiern einen vergleichbaren Status dem der indigenen Bevölkerung auf dem Festland zu geben. Also ein "Office of Hawaiian Affairs" mit den gleichem Status des "Bureau of Indian Affairs", eine Teil-Selbstbestimmung innerhalb der Innenministeriums und mehr Fördermittel (Sozialtransfer).
Im Gegenzug sollen die alten Bodenrechte (Kronland, Allmendland) an die US gehen.
Das ganze nennt sich Akaka-Bill nach einem Senator (aktueller Stand muss ich selbst recherchieren, liegt glaube ich seit dem Ausscheiden von Akaka auf Eis).

Kurzum gibt es Kreise, die in dieser "geschönten Wiedergutmachung" einen Rassismus zum Nachteil der nicht-hawaiischen Bevölkerung auf sehen und diesen Vorschlag deshalb ablehnen.
hier ist so ein Beispiel:

http://en.wikipedia.org/wiki/Kenneth_R._Conklin

Na Kanaka sind selbst gespalten; die einen sagen "wenigsten erhalten wir so etwas"; andere meinen, wir wollen alles zurück und nicht nur Sozialhilfe.

Na Kanaka bezeichnen manchmal andere - gemessen am Verhalten - als Kokosnüsse (außen braun und innen weiß) oder als Bananen (außen gelb und innen weiß)
Zuletzt geändert von Gerlinde am 28. Jan 2015 00:30, insgesamt 1-mal geändert.
Man muss nicht über jedes Stöckchen springen ....

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Kim Sun Woo
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Beitrag von Kim Sun Woo » 25. Jan 2015 23:16

bzgl. Hilfe-Frage: ich hab das in der Vergangenheit, z.b. bei der Arbeit immer so gelöst, in dem ich anfangs - also zu einem Punkt, an dem man die Körperkraft usw. der Kollegen und Kolleginnen* noch nicht wirklich einschätzen konnte - schlichtweg in den entsprechenden Situationen gefragt habe.

ist dann vielleicht auch wieder so ein Wahrnehmungsding, aber ich hatte auch bisher nie das Gefühl, daß eine nett gestellte Frage a la "kriegst du das mit dem Tragen vom Tisch allein hin oder möchtest du den lieber zu zweit tragen?" in irgendeiner Form jemandem negativ aufgestoßen wäre (wenn die Person in einem derartigen Fall geantwortet hat, daß sie den besagten Tisch allein tragen könne, habe ich das natürlich auch nicht weiter blöd kommentiert, sondern mir schlichtweg den nächsten geschnappt und fertig).


* und/oder böserweise auch: die bereits erwähnte Bereitschaft, mit anzupacken ;)
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Beitrag von illith » 26. Jan 2015 00:12

ist ja auch ein unterschied, ob man kurz (und ein bisschen beiläufig) fragt, ob man helfen soll oder man praktisch herbeigeeilt kommt und der person das objekt direkt aus der hand nimmt etc.

ich hab ein ähnliches dilemma tendenziell bei älteren leuten (geschlechtsunabhängig).
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passante
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Beitrag von passante » 26. Jan 2015 10:30

illith hat geschrieben:
es igbt tatsächlich leute, die kampfsport machen (wollen) und sich weigern, mit weiblichen teilnehmerinnen sparring zu machen oder machen bei der abhärtung nicht vernünftig. sowas regt mich tierisch auf.
Ds kann auch common sense sein. Wen ich Judowrestler war, ich habe oft extraleicht geringt gegen schwacher Sparrers in der Dojo. Ich bin 1,78 für 90 kg. Wenn gegen jemand 20 kg leichter gesparrt habe, natürlich war ich sehr "schwach", weil ich wollte nicht beschädigen. Ein mal ich habe richtig geringt, gegen jemand dass, das mir mersmals gefragt hat echt zu ringen, und ich habe ihn das Klavikula gebrochen...
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Beitrag von Vampy » 26. Jan 2015 12:08

ist es eigentlich irgendwie "übergriffig", wenn man einfach ungefragt Hand anlegt? also jetzt nicht wortwörtlich, aber ich hab zb letztens ne frau mit kinderwaagen die treppe mühsam stufe für stufe runterrollen sehen, und hab dann einfach gesagt "ich fass mal mit an" und gleichzeitig schon runtergetragen. sie hat sich auch bedankt, nur im nachhinein denk ich, das war vlt etwas überrumpelnd? andererseits find ichs auch doof, wenn man leute um hilfe "betteln" lässt.
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matcha queen
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Beitrag von matcha queen » 26. Jan 2015 12:13

Frag bei nächsten mal doch einfach: “Entschuldigung darf ich ihnen helfen?“ oder “ich würde ihnen gerne behilflich sein, darf ich?“.

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Simsa
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Beitrag von Simsa » 26. Jan 2015 14:25

Kommt auf die Situation an, würde ich sagen.
Wenn ich gerade am Rande meiner Kapazitäten hantiere bin ich schon auch froh, wenn jemand einfach mit anpackt.
Bsp.: Ich wollte mal mit einem Rolli-Fahrer die Rolltreppe runter, weil der Fahrstuhl kaputt war. Irgendwie hatte ich sein Gewicht unterschätzt und er ist so nach hinten gefallen und war dann mit einem Rad schon über der Treppenkante drüber... ich wäre sehr froh gewesen, wenn in dem Moment der Typ, der das alles seelenruhig von einer Stufe weiter oben beobachtete, einfach dazugesprungen wäre und mir geholfen hätte, anstatt dass ich - eh schon am Schnaufen und hantieren, dass der nicht rückwärts und über mich drüber die Treppe nach unten stürzt - noch nach Worten suchen muss um Hilfe zu suchen.

passante
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Beitrag von passante » 26. Jan 2015 14:31

Simsa hat geschrieben:Kommt auf die Situation an, würde ich sagen.
Wenn ich gerade am Rande meiner Kapazitäten hantiere bin ich schon auch froh, wenn jemand einfach mit anpackt.
Aber diese kann auch Kulturell sein.
Z.b.S ich weise, das die Deutsche & Dutch fragen wenn etwas wollen. Desto wen ich in DE oder NL unterwegs bin, und sehe Leute in schwierige Situationen wie deine sind, ich nehme Augenkontakt. Wen wir uns in die Augen schauen und dann sie fragen nicht über meine Hilfe, ich gehe weiter, aber wenn sie mich nachhilfe fragen, dann ich ofort Holfe. Andersherum wen in Südeuropa bin, wo die Leute "erwarten" das mann in solche Lagen helfen, dann ich helfe ohne bevor zu fragen.
Zuletzt geändert von passante am 26. Jan 2015 14:42, insgesamt 1-mal geändert.
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