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von Sabotagehase » 12. Jan 2021 13:51
@ shroud +1
ich hab zwar versucht, Lebenspraktische Vorsteile einer konstruktivistischen Sichtweise zu schildern (wenn auch sehr unspezifisch). Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass es nicht auch nachteile haben kann, irgendwas aus dem Kosntruktivismus abzuleiten. In der Hinsicht: wertfrei!
Wobei ich behaupten würde, dass das letztendlich absolut hinfällig ist.
@Sphinkter
was "Unrecht" bedeutet bzw. das Thema "Strafe" ist meines erachtens eigentlich eine ganz andere Debatte. Es ist an das Thema Konstrukruktivismus in dem Sinne anzuknüpfen, dass es eben in der konstruktivistischen Denke absolut anzufechten ist, dass es etwas objektiv falsches gibt (weshalb ich dir da vehement widersprechen würde). Alles weitere "regelt" die Moral/Ethik/was auch immer (an anderer Stelle hatte ich da ja schon für Missverständnisse gesorgt) die sich eine Gesellschaft gibt.
Ich kann grob nachvollziehen, warum du mit dem Konstruktivismus auf Kriegsfuß stehst, aber umgekehrt liegt in der, ich nenne es mal "beliebigkeit" auc eine ganz bestimme Stärke: wenn man deine Aussagen einfach mal umdreht und sagt, dass die Rassenlehre objektive Wahrheit ist, lässt sich mit dem Anspruch auf eine objektive Wahrheit ziemlich viel Blödsinn rechtfertigen. Eine zumindest konstruktivistisch angehauchte Denkweise ist m.e. voraussetzung für die Aushandlung aller gesellschaftlichen Fragen, weil sonst einfach irgendwann keine Diskussion mehr möglich ist, also auch keine optimierungen/verbesserungen durch neue Gedanken. Dass das dann wieder auch nach hinten losgehen kann, ist klar. Aber das tut es ja sowieso, also warum nicht analytisch rangehen und mit dem "Konsens", dass man sich gerade an bestimmten stellen eine Ethik konstruiert, eben genau über diese diskutieren. Ich sehe wirklich 0 Vorteil in der postulierung objektiver Wahrheiten. Vlt mal situativ/epochal gedacht, aber allgemein nicht.
In dem Sinne ist der Konstruktivismus eine mögliche Grundsichtweise auf ALLES, man kann daraus gutes wie schlechtes anstellen. Ich argumentiere ja jetzt wieder mit der beliebigkeit von objektiver Wahrheit (z.B. Rassenlehre), dh iwie komm ich aus meiner konstruktivistischen Denke nicht raus^^
@akayi
Und zur rechten Beliebigkeit/unmündigkeit: warum?
1. gerade Rechte postulieren doch gerne objektive Wahrheiten. ICh denke K. kann in alle richtungen gut oder schlecht instrumentalisiert werden, das gut/schlecht hängt dann aber wiederum von denen ab, die K instrumentalisieren bzw. ob die die jetzt doof findest oder nicht
2. selbst gewählte Unmündigkeit: Kosntruktivismus kann einen Rahmen darstellen, ich sehe da aber dadurch genau den Vorteil: nur weil wir niemals wissen können, ob unsere physikalischen Gesetze richtig sind, heißt das nicht, dass ich mich nicht innerhalb des Systems frei bewegen kann. Mündigkeit/Unmündigkeit würde ich innerhalb des Systems sehen (sofern kein göttlicher Puppenspieler vorausgesetzt wird, aber der würde das ganze Konzept Konstruktivismus eh sprengen und wäre eine ganz andere diskussion), weil ja keine Determinismen. In der Hinsicht verstehe ich deinen Kommentar nicht ganz, einfach weil ich da nicht wirklich eine Verbindung zum Thema sehe. Vlt um 3 ecken und viel psychologie aber da bin ich auch nicht wirklich bewandert, mir gehts da grad eher um die theoretische Grundlage
also kann mich da shroud echt nur anschließen.